Design Talk: Textiles Wohnen hat Zukunft


Wohnen in der Zukunft - wird wohnen textiler? Diese Frage diskutiert Barbara Friedrich, ehemalige Chefredakteurin von Architektur & Wohnen, mit dem Interieurdesigner Markus Hilzinger, der Bloggerin Jasmin Khezri, dem Architektenduo Thomas Mang und Stefan Mauritz sowie dem Designer Werner Aisslinger. Die Aussagen der Einrichtungsgestalter machen Mut.

Stefan Mauritz legt Wert auf Textilien im Raum. Bei seinen meist ganzheitlich ausgeführten Entwürfen macht er Bauherrn frühzeitig mit dem Thema Inneneinrichtung und Stoffe vertraut. Textilien sind uns als zweite Schicht nach der Haut vertraut, im Raum schaffen sie eine behagliche Atmosphäre, daher wird man wohl nie darauf verzichten - meint Werner Aisslinger. Häufig werden zusätzlich funktionale und technische Eigenschaften in Stoffe impliziert, doch die Haptik spiele weiter eine große Rolle. Textilien im Raum werden von Markus Hilzingers Kunden sehr geschätzt. Für Sichtschutz und Akustik sind sie gerade in Hotels nicht wegzudenken. In seinen Augen sollten junge Architekten im Studium bereits sensibilisiert werden, Textilien in ihre Planung einzubeziehen. Barbara Friedrichs geht einen Schritt weiter und empfiehlt, nach dem Vorbild der Skandinavier und Holländer Designlehre in den allgemeinbildenden Unterricht zu integrieren. Viele Kunden haben Angst, bei der Auswahl etwas falsch zu machen, daher ist es wichtig, sie durch Innenarchitekten und Raumausstatter kompetent zu begleiten, rät Thomas Mang. Der Markentransfer zwischen Mode und Raumgestaltung ist für Jasmin Khezri eine gute Symbiose, um Endverbraucher für Stoffdesign zu gewinnen und den Blick auf die Einrichtung zu lenken.
aus BTH Heimtex 05/17 (Deko, Gardinen, Sonnenschutz)