Handwerk und Digitalisierung


Auch wenn noch immer nicht jeder Betrieb eine eigene Webseite hat, steht das Handwerk beim Thema Digitalisierung gar nicht so schlecht da. Der Digitalisierungsindex Mittelstand 2018 der Telekom liefert eine Bestandsaufnahme über alle Gewerke hinweg.

Der "Digitalisierungsindex Mittelstand 2018" ist der dritte seiner Art und beleuchtet im Auftrag der Deutschen Telekom - selbst Anbieter entsprechender Lösungen - den Grad der Digitalisierung im Handwerk. Mit 56 von 100 möglichen Punkten (wenn ein Unternehmen sämtlichen digitalen Handlungsfeldern die höchste Relevanz zuordnen würde und dabei maximal zufrieden mit der Umsetzung wäre) ist der Wert gegenüber 2017 unverändert geblieben. Er liegt aber leicht über dem Durchschnitt aller Branchen.

Und noch eine gute Nachricht: Mittlerweile haben 45 % der Unternehmen die Digitalisierung in ihre Geschäftsstrategie integriert, 5 % mehr im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil der Handwerksbetriebe, die sich noch gar nicht mit der digitalen Zukunft beschäftigt haben, ist von 7 auf 5 % gesunken.

Auch 2019 gibt es immer noch Handwerker, die auf eine eigene Webseite verzichten. Aber mit 83 % ist die überwiegende Mehrheit inzwischen online.

Laut Telekom nutzen aktuell 37 % der Handwerksfirmen professionelle Kundendatenbanken. 36 % rufen Geschäftsanwendungen wie die Auftragsverwaltung bereits mobil ab. 42 % nutzen auch auf der Baustelle Kommunikationstools wie E-Mail-Programme, Kalender- oder Konferenzschaltungen.

Dabei dürfen die Themenfelder IT- und Informationssicherheit sowie Datenschutz nicht außer Acht gelassen werden - im Interesse der eigenen Sicherheit wie die der Kunden. Immerhin 62 % der Handwerksfirmen schützen ihre Daten, übertragen und speichern diese sicher. Gleichzeitig haben aber nur 43 % ihre mobilen Endgeräte sicher eingebunden.

"Investitionen in digitale Lösungen rentieren sich. Sie tragen dazu bei, den Umsatz zu steigern, Kosten zu verringern und flexibler zusammenzuarbeiten", meint Thomas Spreitzer. Er ist bei der Deutschen Telekom verantwortlich für den Vertrieb im Bereich kleine und mittlere Unternehmen. 45 % der Befragten gaben an, dass die Digitalisierung ihnen mehr finanzielle Vorteile als Ausgaben bringt; 35 % haben ein ausgewogenes Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Voraussetzung für den Erfolg seien aber nicht nur Investitionen in die Technik, sondern auch in die Kompetenz der Mitarbeiter. Sie müssen die Tools bedienen können - und wollen, brauchen also eine positive Einstellung dem digitalen Fortschritt gegenüber. 40 % der Handwerksbetriebe halten ihre Mitarbeiter für sehr gut digital qualifiziert. Im Durchschnitt aller Branchen gehen davon nur 35 % der Unternehmen aus.

Auf www.digitalisierungsindex.de finden Sie alle Einzelheiten zum Digitalisierungsindex Mittelstand. Hier bietet die Telekom auch einen Selbstcheck an, mit dem Sie den Grad der Digitalisierung in Ihrer Firma überprüfen können.
aus BTH Heimtex 05/19 (Handwerk)