Fachhandel wieder geöffnet: "Wir freuen uns über jeden Kunden"

Hamburg. Kurz nach der Wiederöffnung ihrer Geschäfte Ende April ziehen Fachhändler eine erste Bilanz, in der sich eine Gemeinsamkeit zeigt: Sie blicken alle optimistisch in Zukunft.

Betten Heller, Göttingen

"Es lief besser als erwartet", freut Inhaberin Susanne Heller sich über den Neustart nach der Lockerung der Corona-Maßnahmen. Vor allem bei der Anschaffung von Großteilen sieht sie Nachholbedarf. Um Kunden und Mitarbeitern größtmöglichen Schutz zu bieten, werden bei Betten Heller über die derzeit vorgeschriebenen Abstands- und Hygienevorschriften hinaus Maßnahmen ergriffen. Gearbeitet wird beispielsweise in zwei Teams, die sich nicht begegnen. Ihre Filiale öffnet Susanne Heller an zwei Tagen in der Woche allein für exklusive Termine unter dem Motto "Nur-Sie-allein-Beratung". Alle Maßnahmen kämen gut an, so die Fachhändlerin, stünden aber ständig auf dem Prüfstand, um in der Krisenzeit up to date zu bleiben.

Bettenwelt, Lippstadt

Zufrieden zeigt sich die Bettenwelt im westfälischen Lippstadt nach der ersten Zeit mit beinahe wieder normalem Betrieb. Spürbar sei, dass viele Verbraucher die vergangenen Wochen offenbar genutzt haben, um über Neuanschaffungen nachzudenken, die das Zuhause auch im Schlafbereich schöner machen. "Cocooning ist ein Thema, von dem wir jetzt profitieren können", erklärt Carsten Bunsmann, Assistent von Geschäftsführer Martin Weber. Spezielle Maßnahmen hat der Fachhandel dafür zunächst nicht geplant. "Wir bauen auf unsere hohe Beratungs- und Servicekompetenz und freuen uns über jeden Kunden", erklärt Bunsmann.

Bühler Bettsysteme, Heilbronn

Ganz sicher, dass die Krise auch gute Dinge mit sich bringt, ist Silke Horn aus Heilbronn. Die Inhaberin von Bühler Bettsysteme fühlt sich von ihrer Stammkundschaft gut unterstützt, hat aber auch einiges getan, um während der Schließung am Ball zu bleiben. "Wir waren immer telefonisch erreichbar und haben dazu eine große Mailing-Aktion gestartet", beschreibt sie. Dass die Frequenz im Geschäft derzeit noch nicht sehr hoch sei, bereitet Silke Horn keine Sorgen. "Wir verkaufen gut und legen den Fokus derzeit sowieso mehr als sonst auf Terminabsprachen." An zwei Tagen in der Woche bleibt das Geschäft aus diesem Grund für Laufkundschaft geschlossen.

Bettenhaus Welge, Lehrte

"Wer kommt, der kauft auch", lautet das Fazit von Bettenhaus Welge-Inhaberin Regina Rosenbaum gut eine Woche nach dem Geschäftsneustart. Zwar habe sie die Frequenz im Laden zunächst noch verhalten erlebt, blicke aber positiv in die Zukunft. Guter Schlaf und die dazugehörige Ausstattung seien ihrer Meinung nach in den vergangenen Wochen mehr in den Fokus gerückt - genauso wie der Bedarf nach einer guten Beratung. "Für die machen wir derzeit auch gern Hausbesuche - vor allem, wenn es sich um Kunden handelt, die älter sind oder eine Risikogruppe angehören."

Betten Deisler, Gundelfingen

Von 0 auf 100 lautete die Devise zum Neustart bei Betten Deisler. "Wir können uns vor Aufträgen kaum retten", so Inhaber Thomas Deisler. Gleich am ersten Tag habe er ein komplettes Schlafzimmer verkauft und zahlreiche Beratungstermine vereinbart. Den Erfolg führt der Bettenfachhändler vor allem auf eine groß angelegte Werbeaktion während der Wochen der Schließung zurück. Zudem sei aber auch ein Bewusstsein der Kunden spürbar, den stationären Handel zu unterstützen.
aus Haustex 05/20 (Handel)