Vontana Industrie GmbH & Co. KG

Tasso Schielke verstorben: Wegbereiter für das Wasserbett


Wann immer sein Name fiel, reagierte die Branche zwiegespalten: Voller Respekt vor seiner Leistung, aber ein wenig ratlos, wie mit ihm umzugehen ist. Nein, ein Freund der Kooperation mit Branchenkollegen war er nicht und auch keiner, der die Nähe zu anderen Herstellern suchte, etwa in Form von Gemeinschaftsständen auf Fachmessen. Tasso Schielke, Namensgeber des Tasso-Wasserbettes, verstarb Anfang August im Alter von 71 Jahren. Sein Lebenswerk wird, so sein schon früh niedergelegter Wunsch, von Ehefrau Janin Marschke fortgeführt.

In den USA als Student inspiriert vom Schwebeschlaf auf Wasser arbeitete er an der Hochschule für Industrie-Design in Wuppertal und bei einem Designer-Team in Herne, um das Phänomen Wasserbett für den deutschen Markt tauglich zu entwickeln und ihm nahezubringen. Zehn Jahre dauerte die Arbeit bis zur Serienfertigung und ersten Präsentation auf der Kölner Möbelmesse 1983. Wie kein anderer Unternehmer vor oder nach ihm investierte Tasso Schielke mit seiner inzwischen gegründeten Firma Firma Vontana Geld, Zeit und Ideen in Produktion und Marketing für Wasserbetten.

Als das Wasserbett auf dem deutschen Markt der neunziger Jahre immer mehr an Popularität gewann, war Tasso Schielke eher einer von mehreren Wasserbettlieferanten. Als einer von vielen sah er sich selbst jedoch nie, denn er war kein Importeur wie die meisten anderen, sondern passionierter Hersteller, dessen Produkt und Firma für ihn Lebensquell waren. Tasso Schielke und Vontana machten weiter ihr eigenes Ding. Auch dann, als die Wasserbettenbranche ihren Zenit überschritten hatte, die Umsätze fielen und die Zahl der Fachhändler schrumpfte. Viele aus diesem Kreis sind dem Hersteller treu geblieben und überlebten wirtschaftlich - bis heute. | ah
aus Haustex 09/20 (Personalien)