"Hausmesse Süd": 26 Hersteller präsentieren sich dem Möbel- und Bettenfachhandel
Da bewegt sich was
STUTTGART - "Wir sind gut vorbereitet", hatte in einem Grußwort Klaus Andreae, Geschäftsführer der Hausmesse Süd, den Besuchern der diesjährigen Veranstaltung versprochen, die vom 5. bis 15.Oktober stattfand. Mit "wir" war ein "erlesener Kreis starker Partner" des Möbel- und Bettenfachhandels gemeint; 26 Hersteller einschlägiger Produkte, von denen jeder für sich an seinem Standort zur Hausmesse einlud. Jedoch - aus ihrem organisatorischen Zusammenschluss mit dem Ziel gemeinsamer effizienter Messekunden-Aquise resultiert mit der Hausmesse Süd eben eine Messeveranstaltung der besonderen Art, deren Geburtsstunde schon über 20 Jahre zurückliegt.
Ein Gutteil der Hausmessen-Partner - die meisten im Städte-Viereck Stuttgart-Heilbronn-Karlsruhe-Freiburg, also im Badischen und Schwäbischen ansässig - sind schon seit zwei Jahrzehnten dabei und haben Anteil an der Profilierung der Hausmesse Süd. In deren Rahmen, so ein Statement, "erleben neue Produkte und Vermarktungskonzepte ihre Weltpremiere, werden Weiterentwicklungen erfolgreicher Modelle vorgestellt und exzellente Anregungen für stimmungsvolle Warenpräsentation gegeben." Dass dabei den Kunden sozusagen zugemutet wird, von einem zum anderen zu fahren, "wird von dem kompakten Branchen bezogenen wie auch vielfältigen Angebot allemal wettgemacht", wie sich die Macher des Hausmessen-Verbundes auch diesmal überzeugt gaben. Was in Geist und Buchstaben voll auf die Anbieter von Erzeugnissen rund ums Bett zutrifft. Das bestätigt der Blick auf die Teilnehmerliste, die diesbezüglich von "B" wie Breckle-Matratzen über Doerfert/femira, Hukla oder Ruf-Betten bis hin zu "W" wie Winkle-Polsterbetten reichte.
Das ständige Motto der Hausmesse Süd - Qualität erleben - konnte "Haustex" vor Ort bei den Anbietern von Matratzen bzw. Schlafsystemen und Polsterbetten nachvollziehen. Deren Produktpräsentationen wussten allein schon mit der Größe ihrer Ausstellungsflächen zu überzeugen; im Minimum 600 qm bis hin zu 8.000 qm. Es sind die ständigen Ausstellungsräume der Hersteller am Firmensitz, in denen über die Messe-Oktoberdekade die Sortimente in ganzer Breite und Tiefe vorgestellt werden, wie das auf Produktschauen außer Haus schon aus finanziellen Gründen überhaupt nicht möglich ist. Zugegeben: Allein schon der Umfang der Matratzenkollektionen z.B. von Hukla, Breckle oder Wellform - jeweils quantitativ um 70 Matratzen-Varianten - vermochte den "Haustex"-Berichterstatter außerordentlich zu beeindrucken.
Nicht zuviel versprochen hatte die diesjährige Hausmesse Süd mit ihrem Slogan "Da bewegt sich was!" Die auch für den Bettenfachhandel relevanten Anbieter präsentierten in aller Regel bereits ihre Angebote für das Jahr 2004 einschließlich der Produktneuheiten, die ihre internationalen Messepremieren erst zur Heimtexil in Frankfurt oder zur Kölner Möbelmesse erleben sollen. Aber aus diesem Umstand bezieht die Hausmesse Süd ihren besonderen Reiz. Die de facto "Vor"schauen verzeichnen reges Interesse von Fachbesuchern des In- und Auslandes, darunter aus Fernost und Übersee (exakte Zahlen lagen bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht vor).
Es waren in diesem Jahr vor allem die Einkaufsverbände, Versender und Großkunden, die fachbesucherseitig die Akzente setzten und Gelegenheit nahmen, sich anhand der Firmenpräsentationen umfassend zu informieren und Geschäfte anzubahnen. Dass vergleichsweise weniger Einzel-Fachhandelsgeschäfte kamen, so die Wahrnehmung der Anbieter, sei der noch immer angespannten Marktlage geschuldet. Das quantitative Verhältnis der Einkäufer Möbelfachhandel zu Bettenfachhandel wurde mit 4 : 1 beziffert. Alles in allem habe sich die Hausmesse Süd wieder als hervorragende Informations- und Kommunikationsplattform zwischen Handel und Industrie bestätigt, wie es übereinstimmend von den teilnehmenden Betten- und Matratzenherstellern gegenüber "Haustex" zum Ausdruck gebracht wurde.
Ruf-Bett International
Die Hausmesse bei Ruf-Betten wurde von der Vorstellung einer neuen Präsentationsstrategie geprägt, bei der sich alles um eine speziell angefertigte Betten-Galerie dreht. Der Zweck: Zukünftig mit einer emotionalen Anmutung mehr Umsätze zu generieren; dazu Geschäftsführer Walter Weinz: "Aus der schlechten Marktsituation heraus führt uns nur ein Umdenken in der Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Handel; mit überlebensstarken Verkaufsstrategien, mit zielgruppengerechten Präsentationsformen."
Ruf stellte sein neues Systemprogramm Rodeo heraus, das mit alufarbenem, beschichteten Metall auf ungewöhnliches Material setzt. Der Kunde kann sein Bett selber "anziehen". Sowohl Basis-Kopfteil als auch Bettumrandung können mit einem ausgewählten Stoff überzogen werden, der mit Klettverschluss befestigt und somit abzieh- und waschbar ist. Bei den Stoffen setzt man auf warme Naturtöne wie Choco, Caramel oder Creme, aber auch auf Rotnuancen, die den angesagten Asia-Look unterstreichen. So sind neben grafischen Druckdessins vor allem auch asiatische Motive zu finden. Bei dem Unternehmen aus Rastatt werden jährlich ca. 32.000 Betten gefertigt.
aus
Haustex 11/03
(Marketing)