Zusatzprodukte und Zukunftsthemen als Frequenzbringer
Mit diesen Impulsgebern können Händler punkten
Die Kundenfrequenz ist eine der wichtigsten Maßeinheiten im stationären Handel - jetzt und in der Zukunft. Sie schafft mehr Gelegenheiten für Interaktionen mit den Kunden, erhöht die Chancen auf Verkäufe und damit am Ende auch den Umsatz. Um die Kundenfrequenz zu steigern, gibt es viele verschiedene Mittel, von Sprechstunden und Vorträgen Inhouse über Webverknüpfungen Online bis hin zu aktiver Netzwerkarbeit. Ein weiteres Tool ist die Integration von neuen Schlaf- und Bettthemen, die die Klassiker im Bettenfachhandel ergänzen. Markus Kamps stellt fünf Impulsgeber vor, mit denen Händler punkten können - wenn sie alles richtig machen.1. Nahrungsergänzungsmittel
Hintergrund: Vielen Kunden, die schlecht schlafen oder die nachts häufig aufwachen, ist nicht klar, dass dafür auch Faktoren wie beispielsweise zu hohe Cortisolwerte oder zu viel Stress verantwortlich sein können. Vielmehr glauben sie: Schuld sein müssen das Bett und die beim Händler gekaufte Matratze.
Chance: Nahrungsergänzungsmittel wie Zink (erhöht den Melatoninspiegel) oder Magnesium (entspannt Muskel und Nerven) können die Schlafqualität verbessern. Fachhändler können hier gezielt Aufklärungsarbeit leisten, eigene Tests oder firmenspezifisch gebrandete Infobroschüren anbieten. Bei der Umsetzung helfen wir übrigens gern. Auch selbst kleine Produkte ins Sortiment aufzunehmen, schadet nicht. Schließlich kann die regionale Netzwerkarbeit mit Apothekern und Ernährungsberatern Synergien in beide Richtung eröffnen. Unter dem Strich profitiert der Händler von wertvollen Ergänzungsprodukten und wirkt zugleich potenziellen Reklamationen entgegen. Vorsicht: Eine genaue Kenntnis der Produkte ist hier besonders wichtig.
2. Schwingung und Zellimpulse
Hintergrund: Gesundheit ist bekanntlich ein Megatrend. Dementsprechend steht das Thema auch bei den Kunden im Bettenfachhandel - besonders seit 2020 - stark im Fokus. Von der einfachen Verspannung bis hin zur Osteoporose verstärken die verschiedensten Beschwerden und Erkrankungen die Spirale für Schlafstörungen und Lagerungsprobleme und erschweren die Zufriedenheit der gekauften Bettausstattung.
Chance: Neben kompetenter Aufklärungsarbeit kann der Fachhändler beim Thema Gesundheit mit interessanten Ergänzungsprodukten sowohl bei Stamm- als auch bei Neukunden punkten. Beispielsweise wirkt ein Oszillationskörper, der markenunabhängig an jedes Bett angebracht werden kann, durch Schwingung entspannend und regenerativ bei zahlreichen gesundheitlichen Beschwerden. Für die Umsetzung im Geschäft wäre etwa ein Minipool an Leihgeräten und eine Testoption ratsam. Gekoppelt mit einer Abo- oder Leihoption entstehen möglicherweise ganz neue Kundenkreise und Schnittmengen - etwa zu Senioren und Pflegeeinrichtungen. Auch eine regionale Netzwerkarbeit mit den Bereichen Fitness, Wellness oder Therapie ist hier vorstellbar.
3. Schnarchhilfen und Schnarchmessungen
Hintergrund: Fast jeder dritten Deutsche schnarcht. Dass die richtige Auswahl des Lattenrosts, der Matratze, der Decke und des Kissens hier, sowie auch bei anderen Atemwegserkrankungen oder Reflux, Linderung verschaffen können, ist vielen Betroffenen nicht bewusst.
Chance: Auch hier kann der Händler gezielt mit Aufklärung, eigenen Analysen oder firmenspezifisch gebrandeten Infobroschüren arbeiten. Kleine Schnarchhilfen wie beispielsweise Düfte oder Nasenklammern inklusive kompetenter Beratung als Fachgeschäft anzubieten, schadet ebenfalls nicht und kann - richtig umgesetzt - Wunder bewirken. Und auch die regionale Netzwerkarbeit mit Laboren, Apothekern und Lungenärzten ergibt Synergien in beide Richtungen.
4. Lichtthemen und Filtersysteme
Hintergrund: Bei Einschlaf- und Durchschlafstörungen spielt oft sowohl die Beschattung in der Nacht, also der Einsatz von Folien, Rollos usw., als auch die Lichtnutzung am Tag eine wichtige Rolle. Dazu kommt, dass dem Thema Blaulicht am Abend nur wenig Beachtung geschenkt wird und die Schuld für daraus resultierende Schlafstörungen wieder einmal dem Bett zugeschoben wird.
Chance: Gezielte Aufklärung etwa mit firmenspezifisch gebrandeten Infobroschüren, sollte auch bei diesem Thema für den Fachhändler das erste Mittel der Wahl sein. Zudem können kleine Tools oder spezielle Produkte wie Lichtwecker oder Schlafbrillen, die - natürlich nach einer fachkundigen Beratung - leihweise oder zum Kauf angeboten werden, die Frequenz erhöhen und die Reklamationen senken. Regionale Netzwerkarbeit mit Wirtschaftsgruppen, Verbänden, Unternehmerkreisen, aber auch Optikern und Computerfirmen ergeben Synergien in beide Richtungen.
5. Luftthemen und Schadstoffe
Hintergrund: Nicht nur für Allergiker gilt: Die Luftqualität im Schlafzimmer ist extrem wichtig für den guten Schlaf. Vielen Kunden ist zudem nicht klar, dass neben dem Klima im Raum auch das Klima im Bett eine große Rolle spielt, also die Temperatur und der Feuchtigkeitstransport.
Chance: Die Aufgabe lautet, Schadstoffe zu vermeiden und die Luftqualität zu verbessern. Natürlich tut ein Fachhändler auch hier gut daran, unter anderem mit eigenen Infobroschüren gezielt aufzuklären oder Tools wie Raumbefeuchter oder Analysen anzubieten. Richtig angebracht bedeutet gerade das Luftthema bei allen Allergien und Atmungsthemen einen Kompetenzgewinn und kann zusätzlich direkt positiv im Verkaufsraum erlebbar gemacht werden. Eine regionale Netzwerkarbeit empfiehlt sich hier mit Allergologen, Lungenärzten und Apothekern, möglicherweise aber auch mit Schulen und Kindergärten.
Schlafexperte Markus Kamps
Seit mehr als 20 Jahren widmet sich Präventologe Markus Kamps als Schlaf-Experte, Schlafcoach, geprüfter Präventologe und Vortragsredner der Schlaf- und Rücken-Gesundheit. Sein Podcast "Sleep & Perform" ist auf Spotify und Apple-Podcasts zu hören: für mehr Wachheit im Alltag durch erholsame Nächte.
aus
Haustex 05/22
(Handel)