Homag

Aufteilanlagen im Verbund mit KT Presse und Streifenlager

Nach ihrer Besichtigung kommen Laminatplatten zumeist ins Zwischenlager, dem sie nach einer Konditionierzeit von mindestens eier Woche wieder entnommen und in kombinierten Anlagen aufgeteilt, profiliert sowie verpackt werden.

Ein anderes Verfahren sieht eine Konfektionierung der Rohplatten direkt hinter der KT-Presse vor. Die aufgeteilten aber noch unprofilierten Dielen werden in ein Streifenlager gefahren und nach einer Konditionierzeit von circa drei Tagen einer separaten Profilier- und Verpackungslinie zugeführt.

Bisher war es dabei üblich, die Dielen zunächst längs aufzutrennen, danach aufzusammeln und diese Stapel anschließend mit einer Druckbalkensäge quer aufzuteilen. Dies hat den Nachteil, dass im Stapel keine dekorgenaue Einzeldielen-Querausrichtung erfolgen kann. Selbst ein alternatives Verfahren, bei dem die längs aufgeteilten Streifen gegen einzelne Anschläge fahren, welche wiederum mittels einzelner Kameras positioniert werden, um anschließend die gesamt Lage über Vakuumportale durch die Quersäge zu schicken, hat höhere Toleranzen.

Diese Toleranzen sind bei immer mehr Systemdekoren und Synchronporen im Laminatboden nicht mehr erwünscht. Und auch der Trend zu kleineren Losgrößen verlangt flexiblere Systeme. Homag hat dafür eine vollautomatische und äußerst flexible Lösung realisiert; und das gleich in zwei Versionen: Eine Linie deckt das Spektrum der Schmaldielen bis Standardformate ab, von 90-220 mm in der Breite und 450-1.400 mm in der Länge. Die zweite Linie ist dem Bereich Standardformat bis Mehrfach-Fliesenformat gewidmet, also 195-400 mm in der Breite und 1.200-1.400 mm in der Länge.

Je nach Anforderungsprofil stehen bei Homag 6 verschiedene Sägen-Grundmaschinen zur Längsauftrennung und 2 Sägen-Grundmaschinen zur Querauftrennung zur Verfügung. Die Leistung bei den genannten Anlagen beträgt nach diesem Konzept 10 Takte. Beide Anlagen sind direkt verkettet mit der vorgeschalteten KT-Presse und dem nachgeschalteten vollautomatischen Lager. Obendrein werden die Platten beim gesamten Ablauf zusammengehalten, datentechnisch verfolgt und auch in der gleichen Sequenz abgestapelt. So kann jederzeit rückverfolgt werden, welche Platte mit welchen Charakteristika produziert wurde.

Die Ausrichtung erfolgt über ein CCD-Kamerasystem, das auch dem Dekorwachstum Rechnung trägt. Die Positionierung der Sägeaggregate wird in der Längssäge über NC-Achsen bewerkstelligt. Ebenso kann in der Quersäge jede einzelne Diele mit einem Kamerasystem vermessen, hochdynamisch ausgerichtet und dekorabhängig aufgeteilt werden. Hohe Qualität und Maßhaltigkeit wird auch dadurch erreicht, dass die Quersäge auf der bewährten Doppelendprofiler-Transporttechnik beruht.

Die Abstapelung wird von der Firma Bargstedt aus der Homag Gruppe geliefert. Die einzelnen Dielen werden nach präziser mechanischer Ausrichtung auf Ladegutträger abgestapelt und exakt ausgerichtet ins Lager übergeben.
Die Bedienung der Profilierlinien erfolgt vollautomatisch aus dem Stapellager. Wegen der hohen Anlagenleistung von 200 Dielen/min. bei gleichzeitig kleinen amerikanischen Rohplattenformaten und damit geringer Anzahl an Streifen pro Platte wurde die Winkelübergabe in zwei Ebenen konstruiert.

Die Leistung pro Lage entspricht 25 Lagen/min., so dass bei größeren europäischen Rohplattenformaten von 2.100 x 2.600 mm mit 10 Streifen in der Breite Leistungen von 10 x 25 = 250 Einzeldielen/Min. in der Profilierung möglich sind.
aus Parkett Magazin 05/09 (Sortiment)