Kaindl
Digital bedruckter Laminatboden für individuelles Design
Kaindl Salzburg/Lungötz ist aktuell der weltweit größte Einzelstandort hinsichtlich Produktion und Verkauf von Laminatfußböden. 2007 werden voraussichtlich mehr als 55 Mio. qm produziert und in mehr als 80 Länder verkauft. Aufgrund der Nachfrageexplosion in den letzten Monaten erwarten wir, dass 2008 erstmals die 60 Mio. qm überschritten werden.
Bekanntermaßen waren wir einer der ersten voll integrierten Standorte für Laminatfußboden. Dies hat sich bis heute als strategischer Vorteil erwiesen. Unabhängig davon, wurde in den letzten Jahren permanent in Verbesserungen investiert, sodass wir heute zu Recht behaupten können, alle Anlagen und Prozesse sind "state of the art". Diese Maßnahmen haben letztlich auch dazu geführt, dass wir unsere Produktivität kontinuierlich gesteigert haben und wir in diesem Punkt wohl einsamer Spitzenreiter in unserer Branche sein dürften. Daneben haben wir eine Logistik aufgebaut, die für die gesamt Branche zukunftsweisend ist.
Trend zu höherwertigen Laminatböden
Wir stellen einen klaren Trend zu höherwertigen Produkten fest. Insbesondere sehen wir verstärkte Nachfrage für anspruchsvolleres Aussehen, z. B. Dekore mit authentischer Natürlichkeit, oftmals Vier-Farbdrucke, gepaart mit Synchron- oder Effektstrukturen. Häufig wird der Dielencharakter verstärkt durch zwei- oder vierseitige Fasen speziell im Bereich der Schmal- und Kurzdielen.
Außerdem erwarten wir, dass ökologische Produkte in Zukunft an Bedeutung gewinnen werden. Insbesondere hinsichtlich der Verwendung der Bindemittel, sowie der Nutzung von Hölzern aus nachhaltiger Forstwirtschaft und dem insgesamt schonenden Umgang mit Ressourcen.
Diese Entwicklungen führen auch zu einer klaren Abgrenzung in den Preiseinstiegssegmenten. Um Endverbraucher und deren Bedürfnisse besser zu verstehen, haben wir in Salzburg ein Kompetenzcenter mit einem angegliederten Testshop errichtet. Dort gesammelte Erfahrungen hinsichtlich Produkte, Warenpräsentation und Marketing stehen allen Kaindl-Partnern exklusiv zur Verfügung.
Große Produktionseinheiten international erfolgreich
Mit Blick auf die Branche gilt, dass wir nach wie vor eine weltweit steigende Nachfrage nach Laminat- und Holzfußböden sehen. Durch die Nachfragekonzentration in Zusammenhang mit steigendem Verbrauch und Verkaufsflächenwachstum sind relativ große Produktionseinheiten zusammen mit guter Logistik und kontinuierlicher Qualität Voraussetzung, um international erfolgreich zu sein.
Diese Parameter werden zur Zeit am besten von den großen voll integrierten europäischen Herstellern erfüllt, sodass wir der Meinung sind, dass diese marktdominierend sein werden und mittelfristig noch Marktanteile gewinnen werden. Verlierer sind aktuell chinesische Hersteller, die durch den Abbau von Exportsubventionen, steigende Frachtkosten, Patentprobleme und mangelhafter Qualität an Attraktivität verloren haben.
Kritisch muss die Beschaffung von Holz gesehen werden. Holz wird in immer stärkerem Maße energetisch verwendet. Dieser Trend ist unaufhaltbar und in vielen Ländern politisch gewollt. Es kann hier zu einem intensiven Wettbewerb mit der stofflichen Nutzung kommen (wie bereits 2006 erlebt). Dies kann temporär immer wieder zu Engpässen führen, speziell bei extremen Wetterverhältnissen oder globalen Veränderungen.
Da wir als Holzwerkstoffhersteller darauf keinen Einfluss haben, trotzdem aber die Versorgung unserer Kunden sicherstellen müssen, haben wir mit erhöhtem Rohholzlagerbestand und flexiblerem Holzeinsatz reagiert.
Digitaldruck-Werk im Bau
Die Vielfalt hinsichtlich Oberflächentechnologien wird aus unserer Sicht deutlich zunehmen. Wir selbst bauen gegenwärtig in Salzburg eine komplett neue Fußbodenfabrik mit einem Investitionsvolumen von ca. 15. Mio. EUR. Dort werden Fußbodenelemente unter anderem im Durchlauf digital bedruckt. Damit werden wir künftig in der Lage sein, wesentliche individuelle Nachfragebedürfnisse zu befriedigen.
Diese oder ähnliche Technologien können auch zu neuen Vertriebsformen führen, da theoretisch jeder Verbraucher seinen eigenen Boden designen könnte.
aus
Parkett Magazin 06/07
(Wirtschaft)