Jaso setzt auf ATB-Scannertechnologie

Gleichmäßige Qualität durch vollautomatische Lamellensortierung

Mit beträchtlichen Investitionen stärkt der Massiv- und Zweischichtparketthersteller Jakob Schmid Söhne (Jaso) seine Position im internationalen Wettbewerb. Wichtigste Großinvestition der Kippenheimer: In der Produktion wurde eine neue Linie zum Frieseneinschnitt einschließlich automatischer Lamellensortierung installiert. Die von ATB Blank gelieferte opto-elektronische Anlage ist auf 500 Parkettlamellen pro Minute ausgelegt.

Seit seiner Gründung vor mehr als 50 Jahren hat sich das Kippenheimer Unternehmen Jaso zu einem der wichtigen Parketthersteller auf dem deutschen Markt entwickelt. Vor allem die Nähe und der Service eines mittelständischen Familienunternehmens ist es, was die Kunden aus dem Parkettlegerhandwerk und dem Fachhandel an Jaso zu schätzen wissen.

Leistung: 500 Parkettlamellen je Minute

Die wichtigste Investition der vergangenen Jahre war der Aufbau einer kompletten Maschinenlinie zur Bearbeitung der Friese - einschließlich einer Mehrfachsäge zum Einschnitt von Lamellen. Direkt gekoppelt mit dieser Maschinenlinie ist eine vollautomatische Sortierung. Diese Scanner gesteuerte Anlage bewertet und stapelt bis zu 500 Teile pro Minute; der Durchsatz liegt bei durchschnittlich 3.000 qm pro Arbeitsschicht. Lieferant dieser Technologie ist die ATB Blank GmbH aus dem bayerischen Roggenburg.

Das Holz durchläuft die Spaltsäge mit einer Vorschubgeschwindigkeit von 22 bis 25 m/min (abhängig von der Holzart). Die geschnittenen Lamellen werden im Fünfer-Pack über ein Förderband in ein Stapelmagazin, das als Kurzzeit-Puffer dient, transportiert. Hier werden die Lamellen einzeln auf das mehrteilige Längssortierband übergeben, durchlaufen den Scanner, bis der Auswurf in eine von sieben Sortierboxen erfolgt. Konfiguriert ist das System für Parkettlamellen mit einer Breite von 72,5 bis 73,8 mm, einer Dicke von 3,5 bis 6,2 mm und einer Länge von 210 bis 700 mm.

Beide Holzseiten unter Kontrolle

Sortierkriterien sind Struktur, Farbe, Verfärbungen, Oberflächenrisse, Risse, Äste, Flecken, Splint, ausgebrochene Ecken und Kanten sowie Wurmlöcher. Zudem erfassen die Farbkameras auch die Länge, Breite und Winkligkeit sowie die Gutseite der Lamellen. Die Dicken werden über zwei Laserspuren am linken und rechten Brettrand bei einer Messtoleranz von plus/minus 0,04 mm gemessen. Auswertekriterien sind absolute Dicke, Dickendifferenz zwischen links und rechts sowie Länge und Position des Dickenfehlers. Der Sägeblattversatz in der Mitte der Lamellen, eine Folge der sich überlappenden Schnittfugen der Kreissägeblätter in der Spaltsäge, wird über vier Lasersensoren vermessen.

Eingesetzt sind der Sortierscanner "Argus Spectra" und das Mechanisierungssystem "TransSort". Im Zentrum dieser Einrichtung steht der Farbscanner "Argus Spectra" zur Qualitätssortierung, aufgebaut aus zwei CCD-Farbmatrixkameras zur beidseitigen Beobachtung mit dazu gehörigen, speziell entwickelten verschleißfreien LED-Beleuchtungen. Die Pixelauflösung beträgt 0,1 mm. Zur Anlage gehört neben dem Auswerterechner auch ein mobiles Bedienterminal mit hoch auflösendem TFT-Farbdisplay, Tastatur und Maus. Die Messtechnik ist in einer leicht zugänglichen Scannerkabine platziert. Der robuste Lamellentransport ermöglicht Geschwindigkeiten bis 200 m/min.

Als besonderen Vorteil sieht Jaso, dass der Scanner und die Mechanisierung vom gleichen Lieferanten kommen und wenig Platz benötigen. Zudem schätzen die Kippenheimer die Möglichkeit der schnellen Umrüstung auf andere Lamellenlängen.

Gute Wirtschaftlichkeit durch hohe Leistung

Ziel der Sortierung ist eine gleichmäßige Produktqualität mit hoher Reproduzierbarkeit. Dabei ist nicht nur die exakte Erfassung der genannten Sortierkriterien für das Ergebnis entscheidend, sondern die Kombination der Daten im Hinblick auf die im Werk bereits bestehenden Standard-Sortierungen wie "select", "harmony" und "natura".

Die opto-elektronische Anlage ersetzt vier Arbeitsplätze. Gleichzeitig wurde die Kapazität verdoppelt. Hieraus resultiert die hohe Wirtschaftlichkeit der ATB-Scannerlinie. Lobend äußert sich Jaso-Betriebsleiter Uwe Stange: "Das Ergebnis der elektronischen Sortierung ist exakter und zeitunabhängiger als die visuelle Beurteilung durch den Menschen. Schwankungen durch subjektive Beurteilung, abhängig von Tagesform des Sortierpersonals, gibt es nicht mehr."

Wichtig für die Zuverlässigkeit der Anlage ist das Teach-In-Programm. Damit werden die Sortiergrenzen auf Basis einer größeren Anzahl visuell sortierter Lamellen justiert. Zu berücksichtigen war das breite Spektrum an Holzarten: Von der dunkelbraun gedämpften Eiche über dem rötlich dunklen Merbau bis zum hellen Ahorn. Die Sortierparameter können jederzeit graduell verändert werden. Eine Datenliste bietet direkten Zugriff auf die Messergebnisse der letzten 500 Hölzer. Der Rechner speichert alle relevanten Produktionsdaten wie Statistiken über Produktionsmengen, Qualitäten und Fehler; sämtliche Daten werden am Monitor angezeigt.

Automatische Kontrolle der Verleimung

Die Deckschichtlamellen werden anschließend mit dem Nadelholz-Träger verleimt. Eingesetzt wird heißer PU-Schmelzkleber, der über Leimdüsen auf die durchlaufende Deckschicht aufgetragen wird. Der Leimauftrag wird permanent per Laserrichtlicht und Kamera überwacht. Hierfür verwendet der Parketthersteller bereits seit sechs Jahren das System "Argus Checker", ebenfalls geliefert von der Firma ATB.


Jaso in Kürze

Jakob Schmid Söhne Parkettfabrik
Kehnerfeld 16
77971 Kippenheim
Tel: 07825/8449-0
Fax: 07825/8449-30
www.jaso.de

Geschäftsführer: Hermann, Günther und Michael Schmid
Ausrichtung: Herstellung und Vertrieb von Massiv- und Zweischichtparkett
Vertriebskanäle: Parkett- und Bodenleger, Fachhandel
aus Parkett Magazin 01/08 (Wirtschaft)