Heimtextil 2008

Leerstände alarmieren die Aussteller


Gleich zu Beginn der Messe gab es bei zahlreichen Ausstellern deutlichen Unmut über den Zustand der Hallen 8 und 9 sowie über die für viele nicht klar erkennbare Konzeption der Hallen. Die deutlich ins Auge fallenden und notdürftig kaschierten Leerstände in beiden Hallen sind ein Alarmzeichen für die rückläufige Akzeptanz der Heimtextil bei den Herstellern der Haustextilbranche. Dafür, so ist zu erfahren, gibt es mehrere Erklärungsansätze: Dazu zählt der erwähnte Rückgang der Besucherzahlen seitens des Fachhandels. Er spart sich die Kosten für den Messebesuch und verlässt sich offenbar lieber auf die Veranstaltungen und die Auswahl seines jeweiligen Einkaufsverbandes. Und die Kosten für die Messepräsenz sind für viele Firmen inzwischen grenzwertig. Denn die reine Standmiete ist nur ein Teil der Kostenaufstellung: Hinzu kommen die Kosten für die Stände selbst, für die Betriebskosten, den eigenen Service, für die Unterbringung der Stand-Mannschaften, der Eintrag im Katalog. Und wenn man von der Messe kleine Extras wünscht, so wird berichtet, geht auch das ziemlich schnell ins Geld. Das summiert sich am Ende.

Und dann ist da noch die so genannte Neumodifikation der Halle 9, in der sich laut Messe die so genannten Hochwertkonzepte finden. Was wird dann, so die Frage einiger Firmen vornehmlich aus dem Bettwäschesektor, in der Halle 8 ausgestellt? Es dürfte nicht verwundern, dass sich manches Unternehmen in der dortigen Halle nur noch als Aussteller zweiter Klasse behandelt fühlt.

Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch die schon im letzten Jahr zu beobachtende Aufweichung der Konzeption in der Halle 8. In der Halle, in der sich einstmals die deutschen Hersteller von Bettwaren und Bettwäsche konzentrierten, sind inzwischen auch ausländische Firmen zu finden, die als Lohnbetriebe ihren Kunden in der gleichen Halle Konkurrenz machen. Dazu kommen weitere Zulieferer der Industrie, die für die Messebesucher aus dem Handel nur von mäßigem Interesse sein dürften. Nicht jedem gefällt diese neue Messepolitik, die sicherlich auch geboren ist aus dem Zwang, die Halle wenigsten einigermaßen zu füllen. Aber das böse Wort vom "Basar" für die Aussteller im rückwärtigen Teil der Halle 8 ist in den Gesprächen nicht nur einmal gefallen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich einige Aussteller fragen, ob sie in der Halle 8 oder sogar generell auf der Heimtextil noch gut aufgehoben sind. So, wie sich die Hallen in diesem Jahr präsentierten, dürfe es sich 2009 nicht wiederholen. Haustex wird in einer der nächsten Ausgabe das Thema noch einmal aufgreifen und möchte im Interesse einer starken Heimtextil 2009 sowohl die Aussteller als auch die Messe Frankfurt zu Wort kommen lassen.
aus Haustex 02/08 (Wirtschaft)