Fleuresse
Markenprofil wurde geschärft
Augsburg - Befragte man Christian Dierig auf der Messe nach dem Erfolg seines Unternehmens im vergangenen Jahr, zeigte der Vorstandsvorsitzende der Dierig AG ein zufriedenes Lächeln: "Insgesamt haben wir 2007 ein Umsatzplus von vier Prozent erzielen können, bei der Bettwäsche waren es immerhin noch zwei Prozent. Darüber sind wir ganz froh." Dem Unternehmen ist damit zum guten Schluss noch gelungen, das zwischenzeitlich aufgelaufene Auftragsminus in ein kleines Plus zu verwandeln.
"Wir spüren, dass die Zeit, in der Geiz "geil" war, allmählich vorbei ist. Der Handel kann sich jetzt wieder durch Marken profilieren", so Dierig. Im Moment laufe das Geschäft mit Bettwäsche recht gut. Entsprechend möchte der Vorstandschef auch in diesem Jahr im Textilsektor wieder "ein moderates Plus" erwirtschaften. Dazu hat sich die Dierig-Gruppe, in der sich auch die Marke Kaeppel befindet, mit Fleuresse neu aufgestellt. Optisch wurde das deutlich durch einen neu gestalteten Stand, der moderner und offener wirkt als der frühere. Die Dekoration der Ware vor dem Stand soll dem Handel Anregungen geben für die eigene Schaufenster-Dekoration.
Aber Fleuresse hat auch in einen höherwertigen Auftritt in seinem Prospekt gesteckt. Für die Kollektion Frühjahr/Sommer 2008 umfasst der Prospekt 64 Seiten und bildet die Farbthemen und verschiedene Qualitäten attraktiv ab. Hohe Qualitäten und modisches Design prägen die neue Kollektion. Schöne, sommerliche Farbthemen bieten dem Einzelhandel interessante Deko-Ideen. Neben Satin liegt der Qualitätsschwerpunkt auf Interlock-Jersey, bunt gewebten Artikeln und sommerlich bedrucktem Seersucker. Neue Dessins aus feinstem Schweizer Satin runden die Kollektion ab. Alle Dessins gibt es in Standard- und Komfortgrößen sowie mit einem hochwertigen Reißverschluss, sie sind Ökotex-100-zertifiziert und selbstverständlich trocknerfest.
Weniger erfreut blickt Christian Dierig allerdings bei der Diskussion über die Messe-Politik. Schon im vergangenen Jahr hatte er deutliche Worte der Kritik gefunden und unter anderem die Aufteilungs- und Organisationsleistung der Messe kritisiert. Die Halle 8 sei ein Sammelsurium von Ausstellern ohne echte Aussage gewesen. In diesem Jahr musste er feststellen, dass es nicht besser geworden ist. Er empfindet die Aufteilung und Klassifizierung der Hallen 8 sowie 9.1 und 9.2 als Zweiklassen-Gesellschaft und bedauert es sehr, dass durch die Abwanderung von Firmen wie Elegante (letztes Jahr) und Curt Bauer (dieses Jahr) die Aussteller-Qualität in der 8 weiter gelitten hat. Dabei fühlt sich Dierig mit Fleuresse in der angestammten Halle eigentlich wohl, was zuletzt nicht auch an dem angenehmeren Klima in der Halle liegt. Nach seiner Meinung muss die Messe Frankfurt dringend etwas unternehmen, damit sie nicht hinter internationalen Messeplätzen wie Paris oder Mailand zurückfällt.
aus
Haustex 02/08
(Wirtschaft)