Armstrong im Blindeninstitut in Regensburg

Farbintensive Orientierungshilfe


Schule und Internat für blinde oder sehbehinderte Kinder und Jugendliche ist das Blindeninstitut Regensburg. Der Architekt Georg Scheel Wetzel hat das neue Schulgebäude am Stadtrand konzipiert; die Fassadengestaltung greift die Lage zwischen Großstadt und Natur auf: Dunkle Ziegel prägen die der Stadt zugewandte Front, Holz und Glas die zur Landschaft offene Seite. Die ein- und zweigeschossigen Baukörper liegen kammartig auf dem abschüssigen Gelände.

Besonders wichtig war Schuldirektor Wolfgang Lebert die einfache Orientierung im Gebäude. Dabei sollten sich die unterschiedlichen Räume vor allem auch akustisch und haptisch voneinander unterscheiden. So ist der Hauptkorridor höher gelegen und größer als die Flure in den Nebenarmen. Dadurch ergibt sich auch ein anderer Raumklang: Alle Laute haben hier einen charakteristischen Nachhall. In Form von Noppenplatten markieren Aufmerksamkeitsfelder Hindernisse wie Treppen und Aufzüge. Die Flure selbst wurden reizarm gestaltet: Die Wände sind hell verputzt; Decken, Stützen und die Fassadenwand bestehen aus Sichtbeton. Türen in Kirsche bilden einen starken und damit für viele Sehbehinderte gut erkennbaren Kontrast.

Orientierung bietet auch der Boden: Während in den Fluren und öffentlichen Bereichen ein kalter Belag aus Muschelkalk liegt, kennzeichnen weiche, warme und fußbodenbeheizte DLW-Linoleumböden von Armstrong die Gruppen- und Schulräume. Dabei hat jeder Schulflügel eine andere kräftige Linoleumfarbe erhalten. So können sehbehinderte Schüler bereits am Farbton erkennen, in welchem Bereich sie sich befinden - und in welcher Höhenlage: von unten nach oben werden die Farben nämlich immer dunkler. Aus der breiten Farbpalette von 131 Nuancen wählten die Planer fünf Töne für die fünf Gebäudeflügel aus: Beige, Orange, Rot, Rot-Braun und Dunkelgrün.

"Bei der Einrichtung der Schule haben wir auch auf Naturnähe und den sparsamen Umgang mit Ressourcen wie Energie und Wasser besonders großen Wert gelegt", heißt es im Blindeninstitut. Der natürliche Bodenbelag aus Leinöl, Harzen, Kork- und Holzmehl verträgt sich außerdem hervorragend mit der darunter installierten Fußbodenheizung. Nicht zuletzt ist Linoleum strapazierfähig und reinigungsfreundlich.


Objekt-Telegramm

Objekt: Blindeninstitut Regensburg
Architekt: Georg Scheel Wetzel
Bodenbelag: DLW Linoleum in verschiedenen Farben
Anbieter: Armstrong DLW
aus BTH Heimtex 07/08 (Referenz)