Bodet & Horst

Funktion und Design gehen Hand in Hand


Elterlein - Eigenen Angaben zufolge entwickelt der Matratzenbezugsstoff-Hersteller Bodet & Horst pro Jahr bis zu 2.500 verschiedene Stoffmuster. Allein für die Musterfertigung werden jährlich rund 60 t Material aufgewendet. Priorität bei der übers Jahr durchgängig erfolgenden Musterung von Stoffen haben wie bei der Produktentwicklung die Bedürfnisse der Verbraucher, differenziert nach den jeweiligen Märkten.

"Über allem steht, den Konsumenten zu kennen", erklärte dazu Apollonija Spela Honigsman in einem Interview zu Produkt- und Designentwicklung. Sie hat bei Bodet & Horst die Leitung des Designbereiches und der Forschungs- und Entwicklungsabteilung inne. "Außerdem nehmen wir Trendprognosen von namhaften Designern auf, die u. a. berichten, welche Farbtrends zu erwarten sind. Natürlich besuchen wir Messen, um zu sehen, was in den nächsten zwei bis drei Jahren an Einflüssen kommen könnte. Und schließlich sammeln und filtern wir, was die Garnlieferanten für die Zukunft anbieten werden." Da in viele Länder verkauft werde, müsse man viele modische Strömungen aufnehmen und das Design breit aufstellen. Schwerpunktmäßig werde das Design als Basis der Kollektionen am Firmenhauptsitz in Elterlein im Erzgebirge gestaltet. Im Showroom in Belgien arbeitet eine Designerin speziell für die Märkte Benelux-Länder und Skandinavien. Die geschmacklichen Unterschiede bezüglich Matratzenbezugsstoffe zwischen den Ländern - auch den Kontinenten - seien nicht mehr so stark wie noch vor einigen Jahren.

Gezielte designerische Aktivitäten unternimmt Bodet & Horst aber auch für eine eigene umfangreiche Hüllen-Kollektion, die sich als ergänzende Dienstleistung versteht und nicht in Konkurrenz zu den Matratzenherstellern treten will, wie in dem Zusammenhang ausdrücklich unterstrichen wird. Sei doch ein besonderer Aspekt neben der kostengünstigen Fertigung der Hüllen, dass die Kollektion den Kunden Input darüber zu geben vermag, was an Konfektionsvarianten bei der Herstellung dieser Matratzen-Komponente auch zur Erhöhung des Gebrauchswertes im Endprodukt möglich ist.

Produkt- und Designentwicklung seien nicht voneinander zu trennen, heißt es bei Bodet & Horst. Das gemeinsame Ziel laute, letztlich den Komfort der Matratze zu verbessern. Als Beispiel wird das neu entwickelte, jüngst dem Markt vorgestellte Gestrick genannt, das zum einen längs wie quer die gleiche Elastizität aufweist und zum anderen eine noch deutlich höhere Elastizität als die bislang gefertigten gestrickten Matratzenbezugsstoffe besitzt. "Dieses Produkt bietet deutliche Vorteile in der Anpassung; erste Untersuchungen belegen das. Der neue Bezugsstoff lässt die Wirkung und den Komfort des Matratzenkerns effizienter zum Tragen kommen."

Als designerische Neuheit in der Erprobung sei, einen Stoff-Rapport über die ganze Breite der Matratze zu erstellen. Das ermögliche, zonierte Stoffe zu stricken, aber anders als bisher, da die Zonierung einheitlich über die gesamte Breite der Matratze in Streifen konstruiert war. Jetzt sei man in der Lage, durch unterschiedliche Bindungen innerhalb einer Zone zu differenzieren, um unterschiedlich elastische Strickbereiche zu erhalten. Der Vorteil sei, dass der Bezugsstoff beispielsweise im Schulter- und Beckenbereich besser darauf reagieren kann, ob der Körper flach oder seitlich gelagert ist. Derzeit werden Musterstoffe getestet. Was ihre Optik anbelangt: Avisiert sind sie auch als neue farbige Kollektion in schönen Melange-Tönen.
aus Haustex 09/10 (Sortiment)