Pfleiderer GmbH
Pfleiderer wächst und spricht über Expansion
Trotz schlechter Rahmenbedingungen in den USA hat Holzwerkstoffhersteller Pfleiderer Umsatz und Ergebnis deutlich verbessern können und sprach auf der Bilanzpressekonferenz vom "besten Jahr der Unternehmensgeschichte": Die Konzernerlöse stiegen um 27% auf 1,8 Mrd. EUR, wobei das organische Wachstum 11% betrug und die Portfolio-Erweiterung durch die Akquisition von Laminathersteller Pergo einen zusätzlichen Umsatzschub von 16% erbrachte.
Trotz zum Teil massiver Preissteigerungen bei Rohstoffen und Energie konnte auch die Profitabilität weiter erhöht werden. So wurde die Bruttomarge von 26,8% auf 27,3% verbessert, die Personalkostenquote schrumpfte von 16,9% auf 14,8%. Beides trug zur guten Entwicklung des EBITDA bei, das mit 248,7 Mio. EUR am oberen Ende der selbst gesteckten Spanne von 240 bis 250 Mio. EUR lag.
"Damit kommt Pfleiderer auf eine unverändert hohe EBITDA-Marge von 13,8%, obwohl insbesondere mit der Pergo-Integration und Restrukturierungen Einmalbelastungen von 21,6 Mio. EUR zu verkraften waren", betonte Vorstandschef Hans H. Overdieck bei der Präsentation der Zahlen. "Wir sind zu den Top 3-Anbietern in der Holzverarbeitungsbranche aufgestiegen und haben mit den Übernahmen von Pergo und Kunz aktiv die Konsolidierung der Branche vorangetrieben, ohne dabei den Fokus auf eine solide Bilanzstruktur und ein gutes operatives Geschäft mit nachhaltig hohem Cash Flow aus den Augen zu verlieren."
Für 2008 ist man in Neumarkt ungeachtet der allgemeinen Eintrübung der Konjunktur weiter zuversichtlich. "Nachdem wir 2007 trotz aller Widrigkeiten rund um unser Nordamerikageschäft eine sehr respektable Umsatz- und Ergebnissteigerung erzielt haben, stehen die Zeichen bei Pfleiderer auch für 2008 auf profitablem Wachstum. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, um in allen Segmenten weiter wachsen zu können." Zielmarken sind ein Umsatz von 2 Mrd. EUR bei einer angestrebten EBITDA-Marge von 15%.
Man fühlt sich angesichts einer hohen Eigenkapitalquote von 41,7% (Vorjahr: 39,5%) und einem mit 0,8 kaum veränderten Verschuldungsgrad bestens für eine weitere Expansion gerüstet. "Zudem haben wir bisher nicht ausgenutzte Bankkreditlinien von rund 1,3 Mrd. EUR und damit ausreichend Spielraum, um gezielt Chancen zur Erweiterung des Unternehmens-Portfolios zu nutzen." 2007 hatte Pfleiderer für Akquisitionen insgesamt 392 Mio. EUR aufgewendet, davon 306 Mio. EUR für Pergo und 86 Mio. EUR für Prospan in Polen. Damit einher ging eine Erhöhung der Nettoverschuldung auf 618,2 Mio. EUR (Vorjahr 414,6 Mio. EUR).
Tatsächlich ist Pfleiderer gut in das Geschäftsjahr 2008 gestartet. Umsatz und Ergebnis liegen laut Overdiek im ersten Quartal über Plan, die Produktionskapazitäten seien derzeit voll ausgeschöpft.
aus
BTH Heimtex 04/08
(Wirtschaft)