Shopdesign-Trends von der Euro Shop
Boden für gute Geschäfte
Alle drei Jahre zeigt die Euro Shop in Düsseldorf die neuesten Trends, Produkte und Ideen für Shop Design und Store-Konzepte und ist mittlerweile zu einer der wichtigsten Messen für die Bodenbelagsbranche avanciert. Denn: Dort rollt der Rubel, dort werden tatsächlich Geschäfte gemacht. Bodenbeläge gehören zu den wichtigsten Investitionsbereichen in der Ladeneinrichtung - und die Investitionsbereitschaft des Handels ist nach jahrelanger Zurückhaltung wieder im Steigen begriffen. Jeder zweite Euro Shop-Besucher hatte konkrete Kaufabsichten. Zudem gibt die Messe einen guten Überblick über die aktuellen Trends bei Materialien, Farben und Dessins. Traditionell am stärksten vertreten sind in Düsseldorf die Anbieter von Designbelägen, deren Produkte für dieses interessante Objektsegment prädestiniert sind.
Wie sieht das Ladengeschäft der Zukunft aus? Das erkundeten 104.000 Besucher auf der diesjährigen Euro Shop in Düsseldorf. Fünf Tage lang präsentierten dort über 1.900 Aussteller, was es Neues zum Thema ShopDesign gibt. Die Anforderungen an Ladenbau und -einrichtung haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Um in dem heute allerorten extrem wettbewerbsintensiven und preisaggressiven Marktumfeld zu bestehen, müssen Handelsunternehmen ihre Kunden mit einem klaren, zielgruppenspezifischen und unverwechselbaren Profil ansprechen. Gefragt sind daher Gestaltungslösungen, die im Sinne eines "Store Brandings" den individuellen Charakter eines Geschäftes betonen.
Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt dabei der Bodenbelag, der entsprechend zu den wichtigen Investitionsbereichen des Handels gehört. Und: Nachdem die flaue Konjunktur jahrelang die Investitionsbereitschaft des Handels dämpfte, ist er nun wieder bereit, Geld auszugeben, wie sich auf der Euro Shop bestätigte. "Vom ersten Messetag an herrschte eine hervorragende Stimmung mit vielen neuen Kundenkontakten und einer unerwarteten Anzahl von Vertragsabschlüssen", konstatiert Geschäftsführer Wilhelm Niedergöker. Jeder zweite Besucher hätte konkrete Kaufabsichten gehabt. Das bestätigen die Bodenbelags-Aussteller: "Der Investitionsstau löst sich langsam", sagte einer, andere sind noch euphorischer und sprechen von einer "sehr erfreulichen Entwicklung nach mageren Jahren". Unisono wurde von "vielen neuen Kontakten" berichtet, von Architekten, Ladenbauern und auch Händlern unterschiedlichster Couleur, vom Edel-Juwelier bis zu Parfümerie-Filialist Douglas, die "konkrete Projekte planen".
Zwei weitere positive Faktoren kommen hinzu: Zum einen sind die Renovierungszyklen deutlich kürzer als in anderen Segmenten, weil sich das Shop Design stärker an Trends orientiert und die Ladeneinrichtung daher häufiger erneuert wird als rein funktionsbetonte Objektflächen. Zum anderen ist das Ladengeschäft die "Visitenkarte" des Händlers, mit der er sich gegenüber seinen Kunden präsentiert und profiliert. Entsprechend sitzt hier das Portemonnaie lockerer.
Ein wichtiger Baustein eines ganzheitlichen Store Brandings ist der Boden. So spielte das Thema Bodenbeläge in Düsseldorf denn auch eine große Rolle. Die Branche war in Halle 10 versammelt, das größte Kontingent stellten dabei wie bei der vorherigen Euro Shop die Anbieter von Designbelägen. Ihre Produkte sind für das Einsatzgebiet prädestiniert, da sich mit ihnen leicht individuelle Gestaltungslösungen realisieren lassen und sie zugleich die hohen Ansprüche an Strapazierfähigkeit und Pflegeleichtigkeit erfüllen. Dabei tummelten sich auf der Messe neben den großen Namen der Szene wie Amtico, Armstrong, Objectflor, Gerflor, Project Floors, Forbo und Tarkett auch wieder kleinere Unternehmen, Newcomer und Exoten, die von dem stetig und dynamisch wachsenden Markt der Designbeläge partizipieren wollen. Mancher von ihnen sucht mit Plagiaten erfolgreicher Dekore der etablierten Lieferanten und Kampfpreisen das schnelle Geschäft; doch sind angesichts schmaler Sortimente, Qualitäts- und Optikdefizite, mangelndem Service und holpriger Logistik die Chancen gering, sich dauerhaft im Markt zu verankern.
Unverändert beliebt sind Holzdekore, so realitätsnah wie möglich, gerne rustikal, markant, im Vintage-Look und vor allem in deutlich größeren Formaten. Klarer Favorit ist Eiche in verschiedenen Ausführungen und Tönungen, außerdem sieht man viele mittlere bis dunkle Holzreproduktionen von Mahagoni über Teak bis Palisander (Armstrong), Nussbaum und Wenge (Gerflor). Ganz neu: Verfremdungen mit Metallic-Effekten (Project Floors). Effektvolle Bodeninszenierungen ermöglichen Metallic-Dessins: Oxydiertes Metall, Messing, Silber, Platin, gebürstetes Aluminium und Blei (Armstrong), rostiges Eisen.
Auch Fliesen- und Steinmotive kommen in größeren Abmessungen. Über ihre Akzeptanz herrschen unterschiedliche Einschätzungen. Während Gerflor, Objectflor und Forbo das Thema weiter pflegen, etwa mit naturgetreuem Schiefer (Gerflor, Objectflor), edlen Marmorinterpretationen (Gerflor), Betonadaptionen (Gerflor), Kopfsteinpflaster und weißen Kieselsteinen (Objectflor), hat man es bei Armstrong zurückgefahren, weil man dort der Meinung ist, dass gerade in diesem Bereich derzeit das Original gefragter ist. Ganz neu sind dezente, filigrane, grafische Strukturen, die textil anmuten (Armstrong, Project Floors).
Außergewöhnlich und ein extremer Blickfang: Weiße Designbeläge. Gerflor präsentierte hier verschiedene Ideen mit Holz- oder Marmorzeichnung, Armstrong hatte gar seinen gesamten Messestand in Weiß gestaltet und trafen damit den Nerv einiger visionärer Architekten und Ladeneinrichter, für die Weiß die kommende Trendfarbe im Shopdesign ist.
Nicht selten werden Kollektionen mit übereinstimmenden Designs in unterschiedlichen Nutzschicht-Stärken angeboten; so kann je nach Frequentierung der Fläche der geeignete Belag verlegt werden.
Dieser elastischen Phalanx standen einige wenige "Textile" gegenüber wie Object Carpet, die Weseler Teppichfabrik, Carpet Concept, Longlife und Milliken, die wieder zunehmendes Interesse an ihren Produkten spüren - speziell in bestimmten Bereichen, wo ein komfortables, wertiges Ambiente gefragt ist, das Ruhe und Komfort ausstrahlen soll wie dem gehobenen Textilhandel oder dem Buchhandel.
Eine Sonderstellung nimmt Bolon mit seinen eigenständigen Vinyl-Flachgeweben ein, die sich keiner Kategorie zuordnen lassen. Damit sind die Schweden weltweit hoch erfolgreich, erobern vor allem Showrooms und Nobelboutiquen. Auf ihrem Stand setzten sie gekonnt die neue Linie Spectra in Szene, die mit ihren unterschiedlich breiten und farbigen Streifen auffälliger und expressiver ist als die bisherigen Programme. Dabei wird die Grundfarbe Grau in verschiedenen Abstufungen jeweils akzentuiert durch Türkis, Maigrün und Rot.
Und dann gab es auf der Euro Shop tatsächlich noch eine echte Produkt-Premiere: Tretford präsentierte mit Plus 7 nicht nur eine neue, objektgeeignete Modifikation seines Ziegenhaar-Ripses, sondern mit Veledo auch den ersten Lederboden. Die innovative Entwicklung ist ein Gemeinschaftsprojekt mit Schuhhersteller Salamander und Boxler und basiert auf einem Lederfaserstoff, der geprägt, mit Hartwachsöl oberflächenbehandelt und auf einen HDF-Träger aufgebracht wird. Praktisch: Die unkomplizierte Verlegung mittels des Klicksystems Toploc. Die offizielle Markteinführung von Veledo ist für Mai vorgesehen. Und wer es noch exklusiver will, wird bei dem Tretford-Schwesterunternehmen Co-Designers fündig: Dort sind extravagante Leder-Fliesen im Programm, aus den Häuten skandinavischer Bullen, schonend gegerbt und verarbeitet. So viel Exklusivität hat dann allerdings auch ihren Preis, der sich bei mehreren Hundert EUR für den Quadratmeter bewegt...
Schnelligkeit ist ein wichtiges Stichwort bei der Renovierung. Wie man 100 qm Boden in nur 6 Stunden renoviert, demonstrierte UFloor-Systems auf der Euro Shop und stieß damit auf reges Interesse. Möglich machen es Trockenkleber.
Emco: Individuell gestaltbare Eingangs-Mattensystemefür den Einzelhandel
Drei Geschäftsbereiche vereinen sich unter der Dachmarke Emco: Badausstattung, Bautechnik und Klimatechnik, sehr unterschiedliche Produktsegmente, die eins gemeinsam haben - die Integration in die Architektur. Dahinter steht die Erwin Müller-Gruppe aus Lingen, ein Familienunternehmen mit über 100 Mio. EUR Umsatz, in der zweiten Generation geführt von Harald Müller.
Emco Bautechnik ist Marktführer im Bereich von Schmutzfang-Alusystemen, damit bestens verankert bei Architekten und Planern und hat mit seiner neuen Tochter C/R/O auch Kompetenz bei textilen Sauberlaufzonen einerseits und im klassischen Großhandelsgeschäft andererseits erworben, wobei Emco und C/R/O jeweils über einen eigenen Vertrieb verfügen.
Auf der Euro Shop zeigte Emco flexibel einsetzbare und individuell gestaltbare Mattensysteme gehobenen Qualitäts- und Sicherheitsstandards speziell für Eingangsbereiche im Einzelhandel.
"Insbesondere bei Kunden des Einzelhandels wird der Gesamteindruck eines Geschäftes durch Verunreinigungen unmittelbar negativ beeinflusst", erläutert Jochen Holzapfel, Geschäftsführer Emco Bau. "Unsere Reinigungssysteme nehmen Schmutz und Feuchtigkeit bereits beim Betreten des Objektes bis zu 90% auf und sorgen so für eine ansprechende und einladende Eingangssituation."
Eine Vielzahl an Mattentypen erlaube eine auf die spezifischen Anforderungen zugeschnittene Konfiguration. Bei extrem hohen Belastungen, wie sie in Einkaufszentren und stark frequentierten Eingängen vorkommen, hat das Unternehmen den Mattentyp Plaza entwickelt, der durch Konstruktion und Höhe besonders strapazierfähig und sogar mit Hub- und Transportwagen befahrbar ist. Als Einlagematerialien stehen Gummi, Cassettenbürste und Rauhaar-Rips zur Auswahl, die auch kombiniert werden können. Für kleinere Ladenlokale eignet sich vor allem die Matte Senator mit extra breiten Aluminiumprofilen, in denen Rauhaar-Ripseinlagen eingelassen sind.
Für eine exklusive Gestaltung des Eingangsbereiches stünden zudem zahlreiche Zusatzkomponenten zur Verfügung, erklärt Vertriebs- und Marketingleiter Jörg Harbecke - wie die jüngste Entwicklung Lumina, ein LED-Leuchtrahmensystem das beidseitig in Gehtiefe mit linear verlaufenden Leuchtpunkten den Weg in das Geschäft und über die Matte markiert. Eine weitere Alternative für optische Akzentuierung biete ein Edelstahlprofil mit eingelaserter individueller Namensgebung, die innerhalb der Matte anstelle eines Aluminiumprofils mit Materialeinlage eingesetzt wird. Für einen besonderen Blickfang und damit einen hohen Wiedererkennungswert bei den Kunden sei auch eine Kombination des Edelstahlprofils mit dem leuchtenden Mattenrahmen realisierbar.
Witex: Schwimmende Verlegung hat Vorteile für Messe- und Ladenbau
Mehr als erfüllt wurden die Erwartungen von Witex bei der Premiere auf der Euroshop. "Es war die richtige Entscheidung, uns in Düsseldorf zu präsentieren, so nah an der konkreten Realisierung von Projekten ist man selten auf einer Messe", lautet das Fazit von Geschäftsführer Dr. Börge Schümann.
Er lobte nicht allein die gute Besucherfrequenz,sondern auch die Qualität der Gespräche mit vielen Entscheidern, aus denen bereits auf der Veranstaltung Angebotsanfragen und verbindliche Nachfolgetermine resultiert hätten.
"Wir konnten vor allem mit den Vorteilen unserer schwimmend verlegbaren Böden überzeugen wie Zeitersparnis, Flexibilität und problemlose Wiederaufnahme, die gerade für Messe- und Ladenbau interessant sind." Als weiteren Pluspunkt nannte Schümann, dass neben den Laminatkollektionen wie der neuen objekt- und shopgeeigneten Linie Xenia auch alle anderen Beläge aus der Witex-Produktpalette schwimmend zu verlegen sind. "So sind wir der einzige Anbieter, der mit Elastoclick pur eine dauerelastische, gelenkschonende Ware und mit Ceraclick original einen mineralischen Boden mit unterschiedlichen Oberflächen für die schwimmende Verlegung führen."
Auch hätten Architekten, Objekteinrichter und Shop-Besitzer sehr positiv auf die freien gestalterischen Möglichkeiten mit kundenspezifischer Individualität reagiert, die die Augustdorfer mit ihrer Boden-Manufaktur bieten können. "Beste Beispiele sind Anfertigungen im Corporate Design von VW und die Exklusiventwicklung Cerastone Crystal White für das Porsche-Museum", sagt Marketingleiter Markus Schätzle.
M-Flor: Deutschland im Visier
En-Design heißt die Firma, und M-Flor heißt die Produktmarke - gar nicht so einfach, aber dennoch hat sich das 2001 von Eef van Leusden und Nick Atkins gegründete Unternehmen mit Beharrlichkeit eine gewisse Marktposition bei Designbelägen erarbeitet.
In den Niederlanden wurde einst der Grundstein gelegt und dort beansprucht man auch heute die führende Marktposition. Weitere Märkte sind Frankreich, Italien, Skandinavien, Großbritannien und Irland sowie die deutschsprachigen Länder und speziell dort sieht man gutes Potenzial und Wachstumschancen. Deshalb wurde Friedhelm Hilbrecht als -Verkaufsleiter für Deutschland, Österreich und die Schweiz engagiert. Er kennt das Geschäft bestens, war er doch zuvor in gleicher Funktion bei Project Floors beschäftigt.
Das Programm von M-Flor umfasst 82 Positionen in zwei Qualitätsstufen: zum einen 2,5 mm Stärke mit 0,55 mm-Nutzschicht und zum anderen, mit deutlich reduziertem Umfang, 2 mm Stärke mit 0,3 mm-Nutzschicht. Bemerkenswert ist die große Auswahl an Holzdekoren bei der stärkeren Variante, Prägungen und gefaste Kanten unterstreichen die originalgetreue Anmutung, PU-Finish sorgt für optimierte Widerstandsfähigkeit und Pflegeleichtigkeit. Dazu kommen einige ausgesuchte Steindesigns, zum Teil ebenfalls gefast, und Riffelblech-Optiken. Die leichtere Variante gibt es nur mit Holzreproduktionen.
Object Carpet: "Textile Beläge kommen wieder"
"Gerade richtig mit der neuen Fliesen-Kollektion" fühlte sich Object Carpet-Geschäftsführer Daniel Butz auf der Euro Shop. Der großzügige, gewohnt ästhetisch gestaltete 150 qm-Stand des Unternehmens wurde lebhaft frequentiert, was die Einschätzung von Butz bestätigt, dass "textile Beläge in Shop- und Messedesign ein Renaissance erfahren". Als Vorteil für Object Carpet erwiesen sich dabei die Kombination von Bahnenware und den Quadramodul SL-Fliesen, die die Denkendorfer mit ihrem Programm möglich machen. Zu den Interessenten zählten nicht nur Ladenbauer, Shopbetreiber und Architekten, sondern auch viele Messebauer, eine wichtige Klientel für Object Carpet: "Wir machen sehr viel im Messebau."
Einen Überblick über das gesamte, umfangreiche Sortiment können interessierte künftig auch in Hamburg gewinnen: In der norddeutschen Metropole eröffnet Object Carpet demnächst einen neuen Showroom in 1a-Lage mitten in der City, wodurch man nicht nur Händler, Architekten, Planer und Ladenbauer anziehen will, sondern auch die Laufkundschaft auf das Produkt Teppichboden im Allgemeinen und Object Carpet im Besonderen aufmerksam machen will. Das Konzept hat sich bereits in anderen Städten bewährt, etwa in Düsseldorf, wo man mitten im trendigen Medienhafen residiert.
Amorim: Wachstum im Objekt
Die positive Entwicklung von Amorim im Objektbereich hält weiter an. Mit einem deutlichen Wachstum im zweistelligen Bereich sieht sich der Marktführer bei Korkbelägen in seiner Produktstrategie bestätigt. "Es sind nicht nur die bauphysikalischen Eigenschaften von Kork, die Architekten und Objekteure überzeugen," ist Geschäftsführer Tomas Cordes überzeugt, "es ist vielmehr das Gesamtkonzept unserer Marke Wicanders mit qualifiziertem Service, kurzen Lieferzeiten und technisch ausgereiften Produkten."
Neben Hotels ist der Ladenbau das stärkste Wachstumssegment. Nachdem im vergangenen Jahr Lingerie-Spezialist Hunkemöller und Tchibo als Kunden gewonnen werden konnten, zieht Amorim auch nach der Euro Shop in Düsseldorf eine positive Bilanz. "Der Trend zu ökologischen Bauprodukten ist auch im Ladenbau eindeutig zu spüren, wie sich an der hohen Qualität unserer Kontakte auf der Messe manifestiert", hat Jörn Castrup festgestellt, der bei Amorim für die Entwicklung des Objektgeschäftes verantwortlich ist. Um der wachsenden Nachfrage zu entsprechen und seine Position weiter ausbauen zu können, will das Unternehmen in diesem Jahr seine Objektmannschaft mit drei neuen Mitarbeitern verstärken.
Im Fokus des Interesses der Objekteure steht die Wicanders Series 4000, die durch ihre geringe Aufbauhöhe von nur 3,2 mm und die große Auswahl an Holzfurnieren für den Objekteinsatz besonders geeignet ist - zumal sie darüber hinaus etliche produkttypische positive Eigenschaften mitbringt: die Beläge wirken wärme- und schalldämmend, sind pflegeleicht, äußerst robust und dabei leicht zu verlegen, warm, elastisch und hygienisch.
Forbo: Doppelt gerüstet mit Allura und Eternal
Bei der Präsentation von Forbo auf der Euro Shop stand die Designbelags-Kollektion Allura im Mittelpunkt, mit der man über die angestammte Klientel hinaus neue Kundengruppen gewinnen will. Mit ihren vielfältigen Holz-, Stein-, Metall- und Glasdekoren ist Allura prädestiniert für das Einsatzgebiet Shopdesign. Marketing-Direktor Willem Burmanje verweist auf den heterogenen PVC-Belag Eternal mit authentischen Holz-, Stein- und verschiedenen Allover-Dessins sowie als Chip-Variante mit eingestreuten 3 D-Partikeln als ebenfalls gut geeignete Alternative.
Noch nicht auf der Euro Shop zu sehen, da brandneu und erst im Sommer zur offiziellen Einführung vorgesehen, war eine neue Linoleumgeneration. Willem Burmanje lüftete für BTH Heimtex schon ein wenig den Schleier des Geheimnisses um die Neuentwicklung: Für den Belag werden erstmalig Holzmehl und Korkmehl vermischt, was ihm einen ganz neuen, einzigartigen, fast textilen Touch verleihe. Die 2,5 mm-Ware ist Klasse 34 und R 10 eingestuft, lässt sich verschweißen und wurde auf der ZOW bereits mit dem Technology Award prämiert.
Project Floors: Kampf den Plagiatoren
Project Floors, spezialisiert auf hochwertige PVC-Designbeläge, zieht ein ausgesproches positives Fazit der Euro Shop. "Wir sind sehr zufrieden", bekräftigte der Geschäftsführende Gesellschafter Markus Dünkelmann angesichts des "größer als erwarteten Besucherzulaufs" auf dem Stand und dem "enormen Interesse" an der Project Floors-Produktrange. Insbesondere die Kollektionserweiterung Medium Collection 2 sei auf starkes Interesse gestoßen, die neuen Dessins sehr gut angekommen. Er registriert einen Trend zu dunkleren Hölzern, eher rustikal und in größeren Formaten. Ganz neu: Verfremdungen mit Metallic-Effekten und filigrane, lineare grafische Dekore, die an textile Oberflächen erinnern. Die technischen Daten des Programms: 2,5 mm Gesamtdicke, 0,5 mm Nutzschicht, PU-Oberflächenvergütung, angefaste Kanten, insgesamt 63 Positionen, Plankenformat 1219 x 183 mm, Fliesen 457 x 457 mm und 610 x 305 mm.
Stichwort Textil: Project Floors scheute sich nicht, auf seinem Stand die Kombination von Designbelägen und Teppichboden zu propagieren, eine Tendenz, die Dünkelmann, im gehobenen Shop-Design beobachtet: "Es wird wieder hochwertiger gebaut und eingerichtet". Ein interessantes Thema sei das zum Beispiel im Buchhandel.
Massiv prangerte er die zunehmende Produktpiraterie bei Designbelägen an. Immer dreister würden die Plagiatoren, immer kürzer die Abstände, in denen sie Erfolgsdessins kopierten. "Unseren Vorsprung können wir nur mit immer besseren Dekoren und hohem Qualitätslevel sichern."
Euro Shop 2008 - Daten und Fakten
Eine überaus positive Resonanz zog die Messe Düsseldorf für die Euro Shop 2008 - kein Wunder: In jeder Hinsicht erzielte die Veranstaltung Rekordergebnisse in ihrer gut 40jährigen Geschichte und bestätigte sich eindrucksvoll als weltweit wichtigster Treffpunkt für die Welt des Handels. Das im Vergleich zur letzten Euro Shop im Jahr 2005 deutlich freundlichere Geschäftsklima spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Das Aussteller-Kontingent erhöhte sich um rund 15% auf 1.911 Firmen, die belegte Nettofläche um 13% auf 107.100 qm und die Zahl der Besucher um 14% auf 104.000 aus über 90 Ländern, davon 54% aus dem Ausland.
Und: Die Bedeutung der Euro Shop erstreckt sich über die klassische Klientel aus dem Handel hinaus immer weiter in neue Zielgruppen wie Messebauer, Architekten und Marketing-Fachleute aus der Konsumgüterindustrie, die sich die Anregungen für ihre Zukunftskonzepte ebenfalls in Düsseldorf holen.
In ihrer Größe und Vielfalt gab die Messe einen umfassenden Überblick über alle wichtige Trends in den vier Segmenten Euro Concept (Ladenbau und -einrichtung, Architektur & Store Design, Beleuchtung, Kühlmöbel und Kälteanlagen), Euro Sales (Visuelles Marketing, Verkaufsförderung, POS-Marketing), Euro Cis (Informations- und Sicherheitstechnik) und Euro Expo (Messebau, Design und Event). Einige Teilbereiche haben sich im Vergleich zur Euroshop 2005 enorm weiterentwickelt, so belegten beispielsweise die Anbieter von Shop-Beleuchtung erstmals eine komplette Halle. Der Zuspruch der Fachbesucher war entsprechend rege, denn das Thema Licht zählt zu den wichtigsten Investitionsbereichen im Ladenbau. Ähnliches gilt für Bodengestaltung, die auf der Euroshop ebenfalls eine große Rolle spielten.
Prof. Dr. Bernd Hallier, Geschäftsführer des EHI Retail Institutes und Vorsitzender des Ausstellerbeirates der Euro Shop, zeigte sich hochzufrieden mit dem Erfolg der Messe: "Die Stände in allen Hallen haben noch einmal deutlich an Attraktivität gewonnen - so spektakuläre Präsentationen, die alle Sinne der Besucher ansprechen, gibt es sonst nirgendwo."
Und diese Leistung der Aussteller sei auch honoriert worden: "Die Besucher aus aller Welt ließen sich von den Ideen nicht nur faszinieren, sondern investierten in zukunftsweisende Konzepte. Neben den geschäftlichen Erfolgen, die bereits während der Veranstaltung erzielt wurden, erwarten wir ein sehr lebhaftes Nachmessegeschäft."
Die nächste Euro Shop findet vom 26. Februar bis 1. März 2011 statt.
Trends in Handel, Shop- und Storedesign von der Euro Shop 2008- Wichtigste Kundengruppe der Zukunft sind die Best Ager der Generation 40+
- Dienstleistungsunternehmen wie Banken, Reisebüros und Friseure übernehmen Shopkonzepte des klassischen Einzelhandels nach dem Motto "Der Kunde steht im Mittelpunkt"
- Gefragt sind Shopkonzepte, die im Sinne eines "Store Branding" den individuellen, unternehmensspezifischen Charakter eines Geschäftes betonen
- Die Gestaltung wird auf die anvisierte Zielgruppe abgestimmt
- Weiterhin Tendenz zu einer großzügigen, übersichtlichen Ladengestaltung mit breiten Gängen und Laufwegen
- Wohlfühleffekte und Easy Shopping durch leichte Orientierung und kundengerechte Warenanordnung
- Cross-Selling mit ungewöhnlichen Sortimentskombinationen erschließt neue Potenziale
- Bodenbeläge sind ein wichtiger Baustein des ganzheitlichen Store Brandings
- Zunehmende Nachfrage nach hochwertigeren Produkten
- Designbeläge sind weiter im Auftrieb
- Holzoptiken sind unverändert beliebt, so realitätsnah wie möglich, allen voran Eiche in verschiedenen Farben, ansonsten mittlere bis dunkle Töne, gerne rustikal und im Vintage-Look; neu: Verfremdungen mit Metallic-Effekten
- Größere Formate bei Designbelägen
- Außergewöhnlich: Weiße Designbeläge
- Kombinationen verschiedener Nutzschicht-Stärken bei Designbelägen, je nach Frequentierung der Flächen
- Neu und innovativ: Ein Lederboden aus Lederfaserstoff mit verschiedenen Strukturen, leimlos verlegbar mittels Klicksystem
- Textile Beläge sind wieder im Kommen, vor allem im Zusammenspiel mit anderen Produkten wie Holz, Stein oder elastischen Belägen
aus
BTH Heimtex 04/08
(Wirtschaft)