Resopal: "Hochkarätiger" Schichtstoffboden

Resofloor vereint edlen Glanz mit enormer Robustheit

Ist dies ein neuer Stern am Fußbodenhimmel? Dafür spricht nicht allein die "Strahlkraft" der Neuentwicklung von Resopal. Auch in technischer Hinsicht punktet der Schichtstoff-Belag Resofloor. Die Oberfläche mit dem Namen "Titanium High Wear" vereint edlen Hochglanz mit enormer Robustheit. Darüber hinaus tragen fünf Dekore die Handschrift des Designers Lars Contzen, dessen Anspruch, die Eigenständigkeit des Materials zu verdeutlichen, überzeugend umgesetzt worden ist. Im Februar präsentierte Resopal die neue Produkt-Range im Rahmen einer Pressekonferenz am Standort Groß-Umstadt.

Frühstücksbrettchen, Nierentische, Küchen - seit den Fünfziger Jahren ist Resopal ein Synonym für kratz- und abriebfeste Oberflächen, entweder fein gemustert in Grautönen oder akzentuierend in pastelligen Bonbonfarben. Das Kunstwort, eine Kombination aus Resina (lat. Harz) und Opal, fehlt in keinem Lexikon. "...Handelsname für Kunststoffplatten, die aus einer Trägerschicht und einer Deckschicht bestehen, die bei hohem Druck zusammengepresst wurden. Resopalplatten sind leicht abwaschbar, unempfindlich gegen Säuren und Laugen sowie sehr widerstandsfähig gegenüber mechanischer Beanspruchung", beschreibt beispielsweise "Meyers Großes Taschenlexikon". Und diese positiven Eigenschaften erfuhren jetzt eine entscheidende Verbesserung.

Mit Titan beschichtete Pressbleche

Die von der Resopal-Muttergesellschaft Wilsonart entwickelte und nach eigener Darstellung "weltweit einzigartige und patentierte Technologie für titanbeschichtete Pressbleche" soll es ermöglichen, den Anteil von Korund im Schichtstoff deutlich zu steigern und direkt an der Oberfläche anzusiedeln, ohne dass die Pressbleche zerstört werden. Korund ist nach dem Diamanten das zweithärteste Mineral. Der auf diese Weise ausgestattete Hochdruck-Schichtpressstoff (High Pressure Laminate = HPL) weist eine Gesamtstärke von 1 mm auf und ist mit einer hochverdichteten Faserplatte (HDF) fest verbunden. Hier die vom Hersteller angegebenen Produktdaten:

- hochglänzende Resopal-Oberfläche Titanium High Wear (TH) auf HDF
- geeignet für intensive Beanspruchung im Gewerbebereich (Beanspruchungsklasse 33)
- abriebbeständig gemäß AC 5 (AC = Abrasion Class), höchste Abriebklasse für Laminatböden
- höchste Stoßfestigkeit IC 3 durch 1,0 mm starken Schichtstoff (IC = Impact Class)
- Rutschfestigkeit gemäß den Anforderungen der Klasse DS nach EN 14041 (Gleitreibungskoeffizienten 0,3)*
- Format 1.488 x 293 x 11,4 und 1.196 x 196 x 11,1 mm
- hoch belastbares Click-System

Designlinie "Purity" von Lars Contzen

Die Resofloor-Kollektion umfasst vier ausdrucksstarke Holzreproduktionen, eine metallisch anmutende Optik sowie vier Unis in Weiß, Schwarz, Rot und Grau. Eine weitere Sonderstellung kann der Hersteller für die Linie "Purity" des Designers Lars Contzen beanspruchen. Einige Dekore verleihen dem Fußboden erhabene Tiefe in dreidimensionaler Optik. Einziger Kritikpunkt: Was Contzen und Resopal für den Wand- und Möbelbereich bereits umgesetzt haben, wäre auch für den Fußboden wünschenswert: Gemeint ist das faszinierende Wechselspiel von ultramatten und hochglänzenden Dekorelementen.

Contzen, der sich seit zehn Jahren auf Oberflächendesign spezialisiert hat und seit 2002 mit Resopal zusammenarbeitet, ist in der Branche für Innenraumgestaltung kein Unbekannter. Erst 2007 entwickelte er für AS Création eine erfolgreiche Tapetenkollektion, der in diesem Jahr eine weitere folgen wird.

Zum Designkonzept von Resofloor gehören hochglänzende, verdeckt montierbare Sockelleisten - dekorgleich oder akzentuiert - mit elegantem 3-mm-Kantenradius.

Allianz mit Pergo und Witex

Bei der Herstellung des Bodens kooperiert Resopal mit Pergo, Trelleborg, und Witex, Augustdorf. Mit der von Pergo produzierten Variante im handlichen Format 1.196 x 196 x 11,1 mm und integrierter Tritt- und Raumschalldämmung konzentriert sich Resopal auf den Bedarf im privaten Wohnbereich. Witex dagegen produziert die Resofloor-Bodenelemente im Großformat 1.488 x 293 x 11,4 mm für den Objekteinsatz. Der Vertrieb von Resofloor erfolgt über Holzhandelspartner und über die DIY-Kette Bauhaus. Die Verkaufspreise liegen je nach Vermarktungsform zwischen 50 und 65 EUR pro qm.

"HPL bewährt sich seit Jahren als grundsolides und ehrliches Material. Unsere Kunden sind damit noch nie enttäuscht worden. Darauf bauen wir, und wir arbeiten unermüdlich daran, den Schichtstoff zu seiner verdienten Bedeutung zu führen", begründet Donald Schaefer, Präsident Wilsonart Europe und Vorsitzender der Resopal-Geschäftsführung, sein hohes Engagement, die Produktgattung wieder stärker in den Blickpunkt zu rücken. Seine Zielvorstellung: HPL eine Identität verleihen. "Mit eigenem Material und eigenem Design erobert Resopal das zukunftsträchtige Terrain der Raumgestaltung", ist Schäfer überzeugt.

Das Geschäftsfeld Schichtstoffboden ist für Resopal nicht neu. Nachdem das Unternehmen 1987 Teil der Forbo International, Zürich, geworden war, wurden bereits Laminatböden in HPL-Qualität gefertigt. Nicht zuletzt durch eine sehr umstrittene Vertriebspolitik war die Episode schnell beendet. Als der US-amerikanische Wilsonart-Konzern Resopal im Jahre 1998 übernahm, fuhr die Firma bei einem Gesamtumsatz von 69 Mio. EUR zirka 17 Mio. EUR Verluste ein. Seither steht Donald Schaefer dem Unternehmen als Geschäftsführer und Wertelenker vor. "Wir sind eine große Familie, die zusammensteht und ihre Aufgaben und Ziele gemeinsam anpackt", schilderte er den in der Firma vorherrschenden Geist. "Aus diesem familiären Denken heraus entsteht eine Energie, die für Erfolgserlebnisse notwendig ist."

Nach der schwierigen Zeit Ende der 90er schreibt Resopal längst wieder schwarze Zahlen. Das Unternehmen erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von über 120 Mio. EUR. "Damit stieg der Verkaufserlös im Vergleich zu 2006 um mehr als 15 %", unterstrich Schäfer, der nicht nur Vorsitzender der Resopal-Geschäftsführung ist, sondern zugleich auch als Präsident von Wilsonart Europa verantwortlich zeichnet. In dieser Funktion gibt er übrigens auch für Polyrey, den französischen Hersteller von dekorativen Schichtstoffplatten, den Kurs vor, der seit 2006 zu 100 % dem texanischen Konzern gehört. Das Erfreuliche an der Geschäftsentwicklung von Resopal: zu einem großen Teil wurde das Umsatzplus am Heimmarkt realisiert. Bei einer Steigerung von 12,5 % entfallen 61 % des Gesamtumsatzes auf das Inland.

Für die nächsten fünf Jahre hat man sich bei Resopal eine Verdoppelung des Umsatzes auf die Fahne geschrieben. Der Personalstamm von derzeit 550 Beschäftigten soll dann um 100 bis 120 Mitarbeiter angehoben werden. In diesem Zeitfenster ist geplant, die Jahreskapazität für Laminatböden auf 5 Mio. qm auszubauen.

*) Gemäß EN 14041 müssen Bodenbeläge bestimmten Sicherheitsanforderungen genügen; eine davon ist Rutschsicherheit. Das bedeutet: Der Bodenbelag muss im trockenen und unverschmutzten Zustand einen dynamischen Reibungskoeffizient von 0,3 aufweisen, damit der Hersteller das Symbol DS verwenden kann. Wird dieser Wert nicht eingehalten, muss der Anbieter das Produkt mit NPD (No Performance Declared) auszeichnen, was soviel bedeutet wie "keine Angaben (bezüglich der Rutschsicherheit) möglich".


Resopal Firmentelegramm

Resopal GmbH
Hans-Böckler-Straße 4
D-64823 Groß-Umstadt
Telefon: 06078 / 80-0
Telefax: 06078 / 80-624
E-Mail: info@resopal.de
Internet: www.resopal.de

Gründungsjahr: 1867
Marke und Patent: 1930
Mitarbeiterzahl: 550
Umsatz 2007: 125 Mio. EUR
Vorsitzender der Geschäftsführung und Präsident Wilsonart Europa: Donald Schaefer
Geschäftsführer: Heiko Bender
Vertrieb: Hans Helmut Tolksdorf
Vertriebs- und Marketingleiterin Resofloor: Tanja Schaefer
Marketing: Nina Kehler
Leiter Technologie: Dr. Ing. Lutz Reitzel
Markennamen: Resopal, Resofloor, Resopalit, Resoplan, A2coustic, A2irglass, Artevo, Artesino, Artelio
Muttergesellschaft: Wilsonart International, Inc., USA, Teil des ITW-Konzerns (Illinois Tool Works Inc.)
Verbandsmitglied bei:
- Fachgruppe dekorative Schichtstoffplatten im Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V.
- ICDLI Internationales Komitee der Hersteller dekorativer Schichtstoffplatten
aus BTH Heimtex 04/08 (Wirtschaft)