Interview des Monats: Bekaert-Schoedel Deutschland, Münchberg
"Unsere Matratzenbezugstoffe sind weit mehr als nur eine Produktverpackung"
Der Matratzenbezugsstoff-Hersteller Schoedel hat in der Branche einen bekannten Namen. Aber das Unternehmen von heute ist nicht mehr zu vergleichen mit dem von früher. Seit dem Jahr 2000 gehört das oberfränkische Unternehmen zu Bekaert Textiles, einem großen belgischen Textilunternehmen, das zum holländischen Gamma-Konzern gehört. Das mehr als 120-jährige Unternehmen Schoedel kann seitdem die Vorteile eines global agierenden Konzerns nutzen. Haustex sprach mit Philip Ghekiere, Marketing Manager bei Bekaert Textiles, Wim Van Thienen, R&D Manager bei Bekaert, und Stefan Sickenberger, Vertriebsleiter Bekaert Deutschland, über die Zusammenarbeit zwischen den Bekaert-Standorten Deutschland und Belgien und den Vorteilen, die daraus für die Kunden erwachsen.
Haustex: Herr Ghekiere, Herr Van Thienen, Herr Sickenberger, in wie weit ist Schoedel 2008 noch zu vergleichen mit dem Unternehmen vor der Übernahme durch Bekaert Textiles vor rund acht Jahren?
Stefan Sickenberger: Schoedel war damals klein, schnell, flexibel, aber ganz gewiss nicht international aufgestellt. Von daher konnte das Unternehmen rein kapazitätsmäßig kein Partner für international aufgestellte Betriebe sein - in Randbereichen, bei Spezialitäten in geringer Meterzahl vielleicht. Aber nicht, wenn es um das Mengengeschäft ging. Ein Großauftrag hätte die gesamte Kapazität in Anspruch genommen, so dass weitere Kunden nicht hätten bedient werden können. Heute agieren wir innerhalb eines Textilkonzerns, der uns hinsichtlich der Produkte, der Herstellung und dem Vertrieb ganz andere Möglichkeiten bietet.
Haustex: Wie kann man sich das vorstellen?
Philip Ghekiere: Innerhalb des Gamma Konzerns gibt es zwei Sparten, von denen sich die eine Lifestyle Fabrics nennt. Innerhalb dieser Sparte befindet sich als eines von drei Unternehmen die Bekaert Textiles Group. Diese Gruppe beschäftigt weltweit rund 1.500 Mitarbeiter und erzielte im letzten Jahr einen Umsatz von rund 160 Mill. Euro. Bekaert Textiles wurde 1892 gegründet als Hersteller von jacquardgewebten Matratzendrellen, hat also eine mehr als 100 Jahre lange Tradition in diesem Bereich. Auch heute produziert Bekaert zu etwa 95 Prozent Matratzenbezugsstoffe, wir sind damit weltweit Marktführer. Die größte Sparte innerhalb von Bekaert Textiles ist European Ticking, dort ist auch Schoedel angesiedelt. Weltweit verfügen wir über Produktionsstandorte in Europa, Nord, Zentral - und Südamerika, China und Australien.
Sickenberger: In Europa haben wir allein vier Produktionsstandorte, dazu zählen neben Münchberg noch Belgien, Tschechien und die Türkei. In Münchberg haben wir zurzeit noch einen Färberei, eine Ausrüstung und eine Weberei. Außerdem betreuen wir von hier aus auch die nach Tschechien ausgelagerte Strickerei und rüsten deren Produkte aus. Wir beschäftigen hier mehr als 100 Mitarbeiter. Dadurch, dass wir allein in Europa über vier Produktionen verfügen, sind wir unabhängiger von unvorhersehbaren Problemen, was für unsere Kunden eine bestimmte Sicherheit bedeutet.
Haustex: Wenn Bekaert weltweit Marktführer ist, wie hoch liegt dann der Marktanteil?
Ghekiere: Weltweit ist das schwer zu sagen, aber in Europa denken wir, dass unser Marktanteil rund 30 Prozent beträgt. Wir rechnen dabei alle Matratzenbezüge ein: gewebt, gestrickt und non-woven. Wobei wir selbst keine Vliese produzieren, so dass der Marktanteil in den von uns bedienten Marktsegmenten noch etwas höher sein dürfte.
Sickenberger: Auf dem deutschen Markt sieht das sicherlich etwas anders aus, aber wir arbeiten daran, dass sich das zum Positiven ändert.
Haustex: Was reizte Bekaert an der Übernahme von Schoedel?
Wim Van Thienen: Bekaert war im Ursprung ein Hersteller ausschließlich jacquardgewebter Matratzendrelle. Aber seit etwa Mitte der 90er Jahre drehte sich das Blatt hin zu gestrickten Bezügen. Bekaert hat darauf mit dem Aufbau eigener Strickkapazitäten reagiert. Die Übernahme von Schoedel mit seiner Kompetenz und seinem Know-how für Strickwaren und die zusätzlichen Kapazitäten haben uns ebenfalls geholfen.
Ghekiere: Die Entwicklung geht eindeutig zum Gestrick bei Matratzenbezügen. Dafür sprechen die Abnehmbarkeit, die Waschbarkeit und die Unterstützung der Punktelastizität einer Matratze.
Haustex: Wird dann überhaupt noch gewebte Ware nachgefragt?
Sickenberger: Auf jeden Fall. In Deutschland werden tatsächlich fast nur noch gestrickte Artikel nachgefragt, international aber auch noch gewebte Ware. In England zum Beispiel werden heute noch fast 85 Prozent aller Matratzen mit gewebten Qualitäten bezogen.
Haustex: Wofür steht der Name Bekaert bei Matratzenbezugsstoffen: Masse oder Klasse?
Sickenberger: Sowohl als auch. Wir bedienen sowohl die klassischen Masse-Kunden, die zum Beispiel Ikea beliefern, aber auch die höherwertigen Anbieter. Im hochwertigen Bereich wollen wir uns allerdings noch stärker positionieren. Unser Ziel ist es, dass die Kunden zu uns kommen, wenn sie etwas Besonderes haben möchten.
Haustex: Sprechen wir in diesem Zusammenhang nur von Schoedel oder Bekaert insgesamt?
Sickenberger: Vergessen Sie bitte diese Unterscheidung. Schoedel ist Bekaert. Auch wenn wir nach außen hin noch unter diesem Namen auftreten, der Standort Münchberg ist de facto Bekaert Deutschland und damit integraler Bestandteil von Bekaert Textiles. Die Schoedel Website ist ebenfalls direkt an die Website bekaerttextiles.com gelinkt.
Haustex: Was haben denn die, Verzeihung, Schoedel-Kunden von der Integration ihres angestammten Lieferanten bei Bekaert?
Van Thienen: Sie können jetzt zurückgreifen auf das weltweite Know-how und Produktprogramm von uns. Wir verfügen zwar über regionale Gruppen, die ihre jeweiligen Märkte bearbeiten, aber gerade was die Produktentwicklung angeht, wird alles in der Zentrale in Waregem koordiniert. So könnte beispielsweise ein deutscher Kunde auch auf eine Produktidee zugreifen, die in Australien entwickelt wurde. Dadurch, dass wir die Nachfrage verschiedener Märkte produktionstechnisch poolen können, kommen wir auch bei außergewöhnlichen, um nicht zu sagen exotischen Artikeln leichter auf wirtschaftliche Produktionsmengen als ein Unternehmen, das sich als Einzelkämpfer am Markt bewähren muss.
Ghekiere: Jedes Unternehmen der Bekaert-Gruppe verfügt über eigene Mitarbeiter in der Produktentwicklung. Sie kümmern sich zuerst um die Wünsche der Kunden. Aber dadurch, dass sie ständig darüber informiert werden, was in anderen Märkten aktuell gefragt ist, müssen sie das Rad nicht ständig neu erfinden und können an den Entwicklungen von Schwesterunternehmen partizipieren. Außerdem sitzen in Belgien weitere sechs Mitarbeiter, die nichts anderes tun, als an neuen Produkten zu arbeiten.
Sickenberger: Durch diesen Service kann Bekaert Deutschland heute für Kunden arbeiten, die das frühere Unternehmen Schoedel damals überhaupt nicht auf dem Schirm hatten.
Haustex: Aber Schoedel hat doch früher wahrscheinlich auch Spezialitäten angeboten.
Sickenberger: Im Rahmen seiner Möglichkeiten schon, aber man war dabei sehr konzentriert auf die Bedürfnisse der hinlänglich bekannten Größen im deutschsprachigen Raum. Ich bin aber überzeugt, wenn ein Kunde einen Trend hätte aufnehmen wollen, der von einem weiter entfernten Markt kommt, wäre Schoedel allein von seinen damaligen Möglichkeiten her überfordert gewesen. Wenn heute jemand etwas Tolles in Südamerika sieht und dann bei uns etwas Ähnliches bestellen möchte, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass das Original sowieso von unserer Bekaert-Schwester stammt. Wir brauchen ihn dann nur noch zu fragen, wie viel Meter er davon haben möchte und wann. Dadurch können wir Trends auch viel offensiver in der Vermarktung angehen, als es bis 2000 der Fall war.
Ghekiere: Wir reagieren mit dieser Strategie auch darauf, dass die Kunden sich immer stärker international positionieren. Nehmen Sie als Beispiel Recticel oder Hilding Anders. Für solche international agierenden Matratzenhersteller war Schoedel zwar kein Unbekannter, aber stets nur für spezielle Produkte relevant, niemals global.
Haustex: Wie umfangreich sieht heute die Sortimentsstruktur bei Bekaert Deutschland aus?
Sickenberger: Die Möglichkeiten, die wir unseren Kunden heute bieten, sind wesentlich erweitert. Allein die Reisekollektion ist wesentlich internationaler gehalten, das hätten unsere Kunden früher nie zu sehen bekommen. Darunter sind auch Artikel mit Duft, die ursprünglich für Hotels entwickelt wurden. Die gehen jetzt auch in manchen Ländern im privaten Bereich hervorragend, für manche ist diese Entwicklung vielleicht noch zu früh.
Van Thienen: Unser Sortiment ist aber nur ein Aspekt im Marketing. Es reicht uns nicht mehr, einfach nur Matratzendrell zu verkaufen. Bekaert geht darum jetzt auch in Deutschland dazu über, unsere Kunden erst einmal zu informieren, welche Trends unserer Meinung nach zu erwarten sind. Und dann bieten wir dafür, abgezielt auf bestimmte Verbraucherschichten, Produkt-Konzepte an. Wir gehen also eigentlich den anderen Weg: Wir konzentrieren uns auf den Konsumenten von morgen und bieten dafür dann bestimmte Produkte aus unserem Sortiment an.
Haustex: Nennen Sie doch bitte ein paar Beispiele.
Van Thienen: Nun, zum Beispiel steigt das Durchschnittsalter der Bevölkerung. Ältere Leute sind häufig interessante und solvente Konsumenten. Also kann man sie mit speziellen, hochwertigen Produkten für den Kauf von Matratzen interessieren. Ein weiterer Trend ist, dass die Leute immer schwerer werden. Auch darauf kann man sich mit besonderen Matratzenbezugsstoffen einstellen. Ein Aberglaube ist wiederum, dass die Leute seitlich und gerade ausgestreckt schlafen. Sie kennen das Bild, wo eine gerade Linie das Rückgrat eines Schläfers nachzeichnet. Kein Mensch schläft so. Wir haben darum untersuchen lassen, in welchen Lagen die Menschen vorzugsweise schlafen und in welcher Häufigkeit. Wir sind außerdem der Meinung, dass sich der Schläfer im Bett bewegen muss, um seine Tiefschlafphasen zu intensivieren. 24 Prozent aller Verkehrsunfälle sind auf Übermüdung zurückzuführen. Nachdem wir unseren Kunden diese Trends mit einer Powerpoint-Präsentation vorgeführt haben, zeigen wir ihnen ausgewählte Artikel, die zu den jeweiligen Trends passen. Wir überfrachten unsere Kunden darum nicht mit einer Fülle von Stoffmustern und lassen sie stattdessen entscheiden, auf welchen Trend sie mit welchem Matratzenbezugsstoff reagieren wollen. Es kann durchaus sein, dass wir erst in einem zweiten Gespräch über konkrete Produkte und Mengen sprechen. Auf Wunsch geben wir auch Tipps und Hinweise, wie diese Artikel im Handel vermarktet werden können.
Haustex: Das ist nun doch ein wenig allgemein. Können Sie konkrete Beispiele für innovative Produkte aus Ihrem Hause nennen?
Ghekiere: Nehmen wir zum Beispiel unseren Cairfull-Bezug. Dabei handelt es sich um ein dreidimensionales Abstandsgewirk, das von uns entwickelt wurde. Für diese Entwicklung haben wir auf der Messe Interzum einen Preis gewonnen. Anders als bei herkömmlichen Abstandsgewirken basiert unser Produkt auf x-förmig konstruierten Abstandshaltern. Die Spannkraft ist dadurch unter Belastung gegenüber den c-förmigen Artikeln deutlich höher und widerstandsfähiger. Der Artikel bietet eine hervorragende Luftdurchlässigkeit, gleichzeitig aber auch Druckausgleich auf den Körper, eine Thermoregulierung und einen hohen Feuchtigkeitsaustausch. Sie sehen also, dass man diesen Artikeln unter verschiedenen Gesichtspunkten vermarkten kann. Sie können Cairfull gestrickt, gewebt oder kaschiert erhalten.
Ein weiterer Artikel ist Nanotex, den wir auf der Interzum schon vorgestellt haben. Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei dem Artikel um einen Bezugstoff aus Garnen, die von nano-feinen Härchen umgeben sind und Feuchtigkeit sowie Verschmutzungen von der eigentlichen Faser fern halten. Der Effekt: Flüssigkeiten oder Schmutzpartikel können nicht in den Stoff eindringen und werden durch einfaches Wischen rückstandsfrei wieder entfernt. Und diese Eigenschaft bleibt auch nach mehrmaliger Wäsche vollständig erhalten. Darüber hinaus besitzt Nanotex eine natürlich Atmungsaktivität und eine verbesserte Pilling-Festigkeit.
Van Thienen: Wichtig ist aus unserer Sicht auch Microcare. Bekanntlich bilden Matratzen leider eine hervorragende Biosphäre für allerlei unerwünschte Untermieter, von Bakterien über Milben bis hin zu Bettwanzen, die leider wieder im Kommen sind. Microcare basiert auf einer Faser, die ein antimikrobielles Additiv enthält, so dass die Entstehung von Pilzkulturen und Schimmel verhindert wird, schlechte Gerüche abgebaut werden. Die Faser reagiert auf Körperfeuchtigkeit und setzt mittels ionischer Katalyse kleinste Mengen von aktivem Sauerstoff frei. Dieser Matratzenbezug ist sogar bei 60 Grad waschbar, ohne dass seine Wirkung nachlässt. Was bei Bekaert ganz wichtig ist: Alle Artikel, die wir führen, sind auf ihre Wirkung von unabhängigen Instituten getestet. Wir können daher schriftlich belegen, was wir unseren Kunden versprechen.
Haustex: Verzichten Sie daher auf Aloe-Vera-Produkte, denen zum Teil ja Wirkungen nachgesagt werden, die zumindest zweifelhaft erscheinen?
Ghekiere: Nein, aber wir versprechen nur das, was wir auch halten können. Auf unserem Bezug mit Aloe Vera wird man also nicht jünger, aber den angenehmen Griff, den können wir belegen. Stoffe mit Aloe Vera haben wir nur deshalb in unser Programm mit aufgenommen, weil es der Markt einfach von uns verlangte. Aber dass wir eine Matratzenauflage führen, auf denen der Schläfer angeblich 40 Minuten weniger Schlaf braucht, würden wir nie behaupten, so lange es nicht einwandfrei bewiesen ist. Matratzenbezugsstoffe haben jedoch mehrere Funktionen zu erfüllen. Sie sind Verpackung für den Matratzenkern, haben eine Funktionalität, sollen aber nicht zuletzt auch durch ihre Optik die Verführung zum Kauf erleichtern. In Deutschland überwiegt häufig noch der Aspekt der Verpackung, aber die Verführung ist noch nicht da.
Sickenberger: Absolut. Es ist doch im Prinzip ganz einfach: Bei einem Geschäft, das 50 Matratzen von fünf oder mehr Herstellern führt, kommt es für den Lieferanten darauf an, dem Verbraucher auf den ersten Blick den richtigen Eindruck zu vermitteln. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass er eine von den sieben Matratzen kauft, die er vorher berührt hat. Die anderen 43 kommen gar nicht mehr in Betracht, es sei denn, der Verkäufer hat wirklich sehr gute Argumente. Also geht es doch darum, dass ich als Matratzenproduzent gemeinsam mit meinem Bezuglieferanten es erreichen muss, dass eine meiner Matratzen zu den sieben gehört, die angefasst werden.
Van Thienen: Wir bieten unseren Kunden darum mehr als nur Stoffkollektionen. Wir wollen vielmehr als Partner verstanden werden. Man kann mit uns jederzeit über neue Produkte und Entwicklungen reden. Unsere Zentrale in Waregem steht für unsere Kunden immer offen und wir sind für Gespräche jederzeit bereit.
Ghekiere: Die Industrie muss grundsätzlich zusammenarbeiten, um den Schlafkomfort ganzheitlich nach außen zu propagieren. In Belgien haben wir zum Beispiel "de slaapraad", in dem alle Unternehmen zusammengeschlossen sind, die sich mit dem Thema Schlaf befassen. Unsere Botschaft/eine unserer Botschaften, die wir dort propagieren: zehn Jahre sind genug für eine Matratze. Aber es fehlt dennoch viel Information über echten Schlafkomfort. Gemeinsam mit unseren Kunden haben wir deshalb Universitäten beauftragt, nach Forschungsmethoden zu suchen, die den Schlafkomfort verlässlich messen. Heute wird eine Matratze im Einzelhandel nach dem persönlichen Gefühl gekauft, aber es ist nicht anhand von konkreten Daten belegbar. Daher wollen wir ein Messgerät entwickeln lassen, das wir dann auch dem Handel zur Verfügung stellen können. Es ist wichtig, dass der Verbraucher beim Kauf einer Matratze nicht das Gefühl hat, die Katze im Sack zu kaufen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in zwölf Jahren eine Matratze haben, die dem Schläfer am Morgen die Werte ausdruckt, die belegen, wie er geschlafen hat.
Haustex: Werfen wir einen Blick in die Zukunft. Was hat sich Bekaert für die nächsten Jahre vorgenommen?
Sickenberger: Wir werden auf jeden Fall im Vertrieb und der Beratung näher an den Kunden rücken. Absatzmäßig wird die Menge der verkauften Matratzen in Westeuropa sicherlich nicht zunehmen. Hier steht mehr das Thema hochwertiger Produkte im Blickpunkt. Sehr viel versprechend ist jedoch Osteuropa. Dort entwickelt sich erst allmählich eine Schlafkultur mit qualitativ vernünftigen Matratzen. Dort rechnen wir mit wachsenden Volumen. Das Gute ist, dass Bekaert so breit aufgestellt ist, dass wir alle Produktsegmente bedienen können.
Haustex: Welchen Rat möchten Sie zum Abschluss den Matratzenverkäufern im Einzelhandel mit auf den Weg geben?
Sickenberger: Wir wünschten uns, dass die Verkäufer allgemein mehr über den Endkunden wissen und natürlich über das Produkt Matratzenbezugsstoff. Matratzendrell ist eben weit mehr als nur die Verpackung für eine Matratze. Es gibt so viele interessante Produkte, die ich im Handel aber leider nicht wieder finde, da sie nicht offensiv beworben werden. Dabei ist es doch eigentlich so wichtig: Wenn man als Kunde das Gefühlt hat, wirklich gut beraten zu haben, dann kommt man gerne wieder in das Geschäft. Und empfiehlt es außerdem auch noch seinen Freunden und Bekannten.
Bekaert Textiles Firmentelegramm
Schoedel GmbH
Friedrich-Schoedel-Strasse 21, 95213 Münchberg
Tel.: 09251/875-0, Fax: 09251/875-70
E-Mail: info@schoedelgmbh.com
Geschäftsführer: Marc Buchholz
Unternehmen: Das Unternehmen wurde 1885 durch Johann Gottfried Schoedel gegründet. In den Jahren 1995 bis 2000 wurde das vollstufig aufgestellte Unternehmen gründlich restrukturiert, unter anderem wurde ein zweistelliger Millionenbetrag in die Weberei und Strickerei investiert. Schoedel ist bekannt für seine Matratzenbezugstoffe in Web- und Stricktechnik. 2000 erfolgte die Übernahme durch die Bekaert Gruppe und die operative Integration bei Bekaert Textiles.
Mitarbeiterzahl: Gut 100
Produktionskapazitäten: Färberei, Schaft- und Jacquardweberei, Rundstrickerei (im tschechischen Werk), Veredlung, Qualitätssicherung.
Produktpalette: Matratzenbezugstoffe gewebt und gestrickt.
Absatzmärkte: Deutschland, deutschsprachiges Ausland, angrenzende osteuropäische Länder.
Zugehörigkeit: Bekaert Schoedel Germany ist Bestandteil von Bekaert Textiles European Ticking.
European Ticking
Bekaert Textiles N.V.
Deerlijkseweg 22, 8790 Waregem, Belgien
Tel.: +32/56 62 41 11, Fax: +32/56 62 41 13
E-Mail: info@bekaerttexitles.com, Web: www.bekaerttextiles.com
General Manager European Ticking: Xavier De Visscher
Produktions- und Vertriebsstandorte: Belgien, Deutschland,Tschechien, Türkei.
Bekaert European Ticking ist Bestandteil von Bekaert Textiles.
Bekaert Textiles
Business Units: Belgien, Australien, USA, Schoedel Germany plus Tschechien, China, Mexiko, Argentinien, Türkei, Cyr Cambier (Outdoor Fabrics).
Umsatz: Rund 160 Mill. Euro, rund 95 Prozent Matratzenbezugstoffe.
Mitarbeiterzahl: Rund 1.500
aus
Haustex 05/08
(Wirtschaft)