Dierig-Gruppe
Hoffen auf ein Wiedererstarken des Fachhandels
Augsburg - Die im Textil- und Immobiliensektor tätige Dierig-Gruppe hat das Geschäftsjahr 2007 nach eigenem Bekunden "insgesamt zufriedenstellend" abgeschlossen. Der konsolidierte Konzernumsatz stieg um 0,9 Mill. Euro von 70,2 auf 71,1 Mill. Euro. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit verbesserte sich auf 4,5 (4,3) Mill. Euro.
Sowohl der Textil- als auch der Immobilienbereich trugen zu diesem positiven Ergebnis bei. Der konsolidierte Textilumsatz belief sich auf 65,6 (65,1) Mill. Euro. Im Textilbereich sei die Umsatzsteigerung als großer unternehmerischer Erfolg zu bewerten und belege die hohe Marktkompetenz der textilen Gesellschaften, berichtet der aus Christian Dierig und Bernhard Schad bestehende Vorstand. Den Gesellschaften sei es gelungen, sich erfolgreich gegen die stark rückläufige Konsumkonjunktur und die noch schwächere Branchenkonjunktur im Heimtextilmarkt und der Zuliefererindustrie zur Mode- und Bekleidungsindustrie zu stemmen. Dierig arbeitet mit seinen Marken Fleuresse und Adam Kaeppel im Bettwäschemarkt, dem internationalen Handel mit Geweben gehen mit der Christian Dierig GmbH, der Bimatex und T. Scholten (Niederlande) drei operative Unternehmen nach.
Im für die Gesellschaft wichtigen deutschen Bettwäschemarkt, der zusätzlich zur schlechten Konsumkonjunktur auch von witterungsbedingten Problemen belastet war, konnte die Dierig-Gruppe mit ihren Bettwäschegesellschaften Adam Kaeppel im, nach eigener Definition, mittleren Preissegment und Fleuresse im gehobenen Preissegment neue Marktanteile hinzugewinnen und ihre Marktstellung gegenüber Wettbewerbsunternehmen festigen. Fleuresse, die sich mit ihren hochwertigen Angeboten hauptsächlich an den Wäschefachhandel wendet, profitiert vom Wiedererstarken der kleineren Fachgeschäfte gegenüber Großanbietern und Versandhändlern. "Im Jahr 2007 wurde der langjährige Strukturwandel im Textileinzelhandel, der kleineren Händlern in den vergangenen Jahren stark zugesetzt hatte, offenbar gestoppt", hofft der Dierig-Vorstand. Ebenfalls erfreulich verliefen die Geschäfte der in der Schweiz und in Österreich ansässigen Bettwäschegesellschaften. Die Christian Dierig in Leogang musste in ihrem Heimatmarkt Österreich zwar kleine Umsatzeinbußen hinnehmen, konnte diese aber mit einem erhöhten Export in die östlichen und südöstlichen Anrainerstaaten überkompensieren. Die Schweizer Dierig AG agierte 2007 in einem schwierigen Marktumfeld. Dank schnell eingeleiteter und konsequent umgesetzter Umstrukturierungsmaßnahmen habe jedoch auch diese Gesellschaft ihre Umsatzziele erreichen können, teilt der Konzern mit.
Saldiert zeigte der Textilbereich eine im Branchenvergleich erfreuliche Geschäftsentwicklung. Durch die Bearbeitung vieler spezieller Nischenmärkte gelang es, das schlechte Marktumfeld in einzelnen Märkten zu kompensieren und Risiken zu verteilen. Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg war nach Auffassung des Unternehmens die weit vorangetriebene Internationalisierung und der hohe Bekanntheitsgrad der Marken der Dierig-Gruppe auch im internationalen Raum. Hierdurch gelang es, die nachlassende Konjunktur einzelner Regionalmärkte - insbesondere im europäischen Ausland - durch die Intensivierung anderer Märkte auszugleichen.
Der konsolidierte textile Inlandsumsatz belief sich 2007 auf 33,2 Mill. Euro und stieg damit trotz der rückläufigen Konsumkonjunktur in Deutschland gegenüber dem Vorjahr mit 32,5 Mill. Euro um 2,2 Prozent. Damit wurden 50,6 (Vorjahr: 49,4) Prozent des Textilumsatzes in Deutschland erzielt. Der textile Auslandsumsatz bezifferte sich auf 32,4 (32,6) Mill. Euro. Eine Ursache für den gesunkenen Auslandsanteil war der Rückgang der Geschäfte im europäischen Ausland. Hier erlöste die Dierig-Gruppe 2007 konsolidierte textile Umsätze von 24,1 Mill. Euro, und damit 2,1 Mill. Euro weniger als im Vorjahr. Allerdings konnte die Gruppe im außereuropäischen Ausland diese Umsatzeinbußen nahezu wettmachen. Außerhalb Europas wurden 8,3 Millionen erlöst, dies sind 1,9 Mill. mehr als im Vorjahr. Am Ende des Berichtsjahrs beschäftigte die Dierig-Gruppe 200 (201) Mitarbeiter.
Trotz des teilweise schwierigen Marktumfeldes konnte die Dierig-Gruppe 2007 ein positives Ergebnis erzielen. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit wuchs auf 4,5 (4,3) Mill. Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verharrte jedoch wegen des verschlechterten Finanzergebnisses bei 1,6 Mill. Euro. Der Bilanzgewinn stellte sich auf 900.000 Euro. Darauf wird der Hauptversammlung eine unveränderte Dividende von 0,15 Euro je Aktie vorgeschlagen.
Die inländischen Bettwäschegesellschaften Fleuresse und Kaeppel bereiten sich auf ein konstant schwieriges Marktumfeld in den Jahren 2008 und 2009 vor und rechnen wegen der erneuten Marktliberalisierung mit einem starken Anwachsen billiger Importware aus China. Gleichwohl besteht die gute Chance, abseits des Billig-Segments qualitätsbewusste Wiederverkäufer und Konsumenten an Markenware zu binden und von Billigqualitäten anderer Anbieter enttäuschte Verbraucher zurückzugewinnen. Der hohe Auftragseingang und der gute Auftragsbestand für das Jahr 2008 (19,6 nach 13,8 Mill. Euro) lassen unter Kurzfristperspektive den Rückschluss auf einen stabilen Gang der Geschäfte zu. Ebenfalls stimmt die Entwicklung des Fachhandels optimistisch, der sich zunehmend besser neben den Großanbietern positionieren kann.
Die in Österreich ansässige Bettwäschegesellschaft Christian Dierig litt 2007 zwar unter einer Nachfrageschwäche im Heimatmarkt, konnte dies jedoch durch Steigerungen im Exportgeschäft kompensieren. Dieses Exportwachstum wird auch für die kommenden Jahre angestrebt, sodass auch bei einem weiteren Rückgang auf dem Inlandsmarkt ein stabiler Gang der Geschäfte erwartet werden darf. Die in der Schweiz ansässige und aktive Bettwäschegesellschaft Dierig AG hat 2007 ein schwieriges Jahr hinter sich gebracht. Aufgrund schnell ergriffener und ebenso rasch greifender Restrukturierungsmaßnahmen konnte 2007 größerer Schaden abgewandt werden. Zudem wird durch die wachsende Vermietung im eigenen Gebäude eine Stabilisierung des Geschäftes erreicht. Für das Jahr 2008 wird daher eine Rückkehr zur Normalität erwartet.
aus
Haustex 05/08
(Wirtschaft)