Enia Carpet Goup AG
Enia Carpet investiert in eigene Garnveredlung
"Wir haben es nicht schlecht gemacht", kommentierte Enia Carpets-Vorstandsvorsitzender Dr. Benjamin Fuchs auf der Domotex salopp das Geschäftsjahr 2003. Zwar konnte sich der multinationale Teppichbodenhersteller nicht ganz dem schwierigen Umfeld entziehen und musste unter anderem aufgrund der Rezession im wichtigen Markt Niederlande insgesamt einen "kleinen Umsatzrückgang" hinnehmen, doch gelang es durch veränderten Produktmix höhere Deckungsbeiträge und damit auch eine bessere Marge zu erzielen. Gut entwickelt hat sich im vergangenen Jahr das Flaggschiff Parade; hier verweist Vertriebs- und Marketingvorstand Victor Frequin auf die Jubiläumsaktion "25 Jahre Parade in Deutschland", an der sich über 1.500 Kunden beteiligt hätten. Als Dankeschön für's Mitmachen erhielten über 500 Abnehmer, die mindestens 25 qm Teppichboden bestellten, eine Jubiläumstorte.
"Noch nicht dort, wo wir sein sollten", sei Enia Carpet mit dem Rollengeschäft, merkt Fuchs selbstkristisch an. Hier soll im laufenden Jahr weiter angesetzt werden; genauso im Objektbereich, wo das Programm überarbeitet, abgerundet und auf Segmente ausgerichtet werden soll. Die Linien Hotel Solutions und Office Solutions stehen bereits, eine dritte für Shops ist in Planung. Der neue Parade-Koffer ist für 2005 terminiert; bis dahin bleibt Enia beim Handel mit einer neuen Hochwert-Karte am Ball. Sie umfasst vier aktuelle Qualitäten, die genau den Zeitgeist treffen: Den hochflorigen Bestseller Esprit, der sich in neuen Farben präsentiert, dessen Weiterentwicklung Maxim mit noch mehr Garneinsatz und längerem Flor, den Saxony Palesse und die Strukturschlinge Fresco. "Jünger und trendiger" gestaltet wurde die vor allem in den Niederlanden starke Bonaparte-Kollektion. Die Preislagen tendieren bei Enia generell eher nach oben.
Einen positiven Effekt auf Einkauf, Qualität, Lieferzeit und Produktentwicklung erhofft sich der Enia-Vorstand von der Übernahme des Garnveredlungsgeschäftes von Texture Tex im niederländischen Heerlen. Das Unternehmen nimmt europaweit eine starke Position bei der Veredelung hochwertiger Garne für die Teppichindustrie ein; 70 Mitarbeiter sind in Zwirnerei, Kablierung und Thermofixierung beschäftigt. Der Zukauf firmiert künftig unter dem Namen Enia Texture Tex und arbeitet auch im Lohn für andere Teppichbodenhersteller. Fuchs sieht die Akquisition als "folgerichtigen Schritt im Rahmen unserer Konzentration auf das mittel-bis hochwertige Segment".
Auf der Domotex wurde dem Unternehmen noch eine besondere Ehre zuteil: Die Mitglieder des European Council of Interior Architects (ECIA) trafen sich auf dem Enia-Stand, nutzten die Gelegenheit zum Gedankenaustausch und schauten sich mit großem Interesse die Produktneuheiten an. "Enia ist industrieller Partner vom ECIA", erklärt Frequin, "dieses erfreuliche Zusammentreffen bietet die Basis für eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit."
aus
BTH Heimtex 02/04
(Wirtschaft)