Norit-Fußbodenheizung in der Reinhold-Frank-Straße, Karlsruhe
Trockenestrich und Fußbodenheizung kombiniert
Die Wohnungsbaubranche hat mit stark rückgängigen Zahlen im Bereich Neubau zu kämpfen. Ausgleich schafft der zunehmende Bedarf an hochwertig modernisierten Gebäuden. Mittlerweile beträgt der Anteil der Altbauerneuerungen fast 70 % am gesamten Wohnungsbauvolumen. Zwei Drittel der Eigentümer von Wohneinheiten besitzen eine Bausubstanz, die älter als 25 Jahre und meist sanierungsbedürftig ist. Im Fokus der durchaus investitionsfreudigen Bauherren steht die energetisch effiziente Nachrüstung und der Wohnkomfort.
Oft sind die widrigen baulichen Gegebenheiten eine Herausforderung an die Planer, Handwerker und Bauprodukte. Die Tragfähigkeit der vorhandenen Substanz erlaubt nur wenig zusätzlich eingebautes Gewicht. Im Bodenbereich lassen vorhandene Treppenabsätze, Türen und Brüstungshöhen nur geringe Aufbauhöhen zu.
In exklusiver und zentraler Wohnlage in Karlsruhe sollte ein im Jahr 1880 errichtetes Gebäude komplett saniert werden. Der Zahn der Zeit hatte an dem in der Reinhold-Frank-Straße gelegenen Wohnhaus sichtlich Spuren hinterlassen. Charme und Flair des letzten Jahrhunderts sollten nun mit Komfort und Behaglichkeit aktueller Technik zu attraktiven Wohneinheiten kombiniert werden. In Neubauten sind Fußbodenheizungen längst zum Standard geworden. Um Behaglichkeit bei reduzierten Energiekosten zu gewährleisten, benötigen Flächenheizungen nur niedrige Vorlauftemperaturen, die bei diesem Gebäude durch eine Wärmepumpe erzeugt werden. Bereits bei der Planung schieden Nassestrichsysteme aus, da sie durch ihre langen Austrocknungszeiten den zügigen Bezug der Bewohner verhindert und die Gefahr von Feuchteschäden an der empfindlichen Bausubstanz erhöht hätten.
Ralf Borrmann, Koordinator der generalverantwortlichen Firma HBH Wohnbau, sah sich mit den genannten Anforderungen bei diesem Projekt konfrontiert und begab sich auf die Suche nach einem geeigneten Produkt. Er entschied sich für die Norit-Fußbodenheizung. Ausgezeichnet mit dem ersten Platz beim Publikumspreis 2008, der durch den Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung e.V. auf der diesjährigen Deubau verliehen wurde, empfiehlt sich das System besonders beim Bauen im Bestand. Bei seiner Entscheidung war ihm wichtig, dass er auf die Systemsicherheit aller Komponenten vertrauen konnte. Norit sicherte ihm alle relevanten technischen Eigenschaften wie die statische Tragfähigkeit, die zu erfüllende Feuerwiderstandsdauer sowie die geforderten Werte an den erhöhten Trittschallschutz zu.
Bevor mit der Verlegung der Systemplatten begonnen werden konnte, wurden Unebenheiten und Höhenunterschiede mit der leichten Norit-Trockenschüttung ausgeglichen. Durch die maximal mögliche Schütthöhe von 10 cm und das nicht erforderliche Nachverdichten wurde die Arbeit erheblich erleichtert. Nachdem die Holzweichfaserplatten verlegt und der Norit-Randdämmstreifen umlaufend gestellt waren, folgte umgehend die Verlegung der handlichen, nur 30 mm starken Norit TE 30 Therm-Elemente. Da es sich um eine Universalplatte nur einen Typs handelt, erfolgte die Verlegung ausgesprochen zügig und reibungslos. Die Platten im Format 60 cm x 120 cm sind mit einem Klicksystem ausgestattet, bei dem die Elemente nur mit einem Systemklebstoff zusammengefügt werden. Im Anschluss wurde die Norit-Grundierung, deren Auftragsmenge mit Hilfe einer Farbkarte kontrolliert werden kann, mit einem Drucksprüher aufgetragen.
Vergussmasse deckt Heizrohr ab
Unmittelbar danach erfolgte die Verlegung des Norit-Heizrohres. Hierbei erleichterte die Fix-Führung die schnelle und sichere Verlegung des Systemrohres, das in die Nut einklickt. Die speziell entwickelte Anordnung der Rohrführungsnuten ermöglichte das bedarfsgerechte Verlegen. Es können damit in Bereichen, in denen eine erhöhte Heizwärmeleistung erforderlich ist (z. B. vor Fenstern oder in Bädern) die speziellen Anforderungen der Bewohner erfüllt werden. Ohne Wartezeiten wurde die selbstnivellierende Norit-Vergussmasse angerührt, eingebracht und mit Hilfe einer Zahnrakel und einer Überdeckung von 3 mm gleichmäßig verteilt. Drei Stunden später war die Fläche begehbar und nach bereits 24 Stunden konnte mit der Verlegung des Oberbelags fortgefahren werden.
Durch die oberflächennahe Anordnung des Heizroheres und die speziell entwickelte Flowtherm-Rezeptur der Norit-Vergussmasse reagiert das System sehr spontan und schnell auf die Bedürfnisse der Nutzer. Mit nur 33 mm Systemdicke ist die aus den Komponenten entstandene Schicht einzigartig, da sie Trockenestrich und Fußbodenheizung in einem ist.
Sowohl in der Planungsphase als auch während der Ausführung wurde die Baustelle seitens Norit durch Andreas Knoll, den zuständigen Gebietsleiter unterstützt. Im Hintergrund sorgte der zertifizierte Norit-Stützpunkthändler Raiffeisen Baucenter AG durch Andreas Blattner für die reibungslose Abwicklung der Logistik. Insgesamt wurden fünf attraktive Wohneinheiten gehobenen Standards mit einer gesamten Fläche von ca. 800 qm erstellt. Dieses Gebäude beweist mit der Kombination von attraktivem Altbauambiente und neuestem Stand der Technik, dass sich für die Baubranche in der Modernisierung auch mit Hilfe von innovativen Produkten neue Möglichkeiten ergeben.
Objekt-TelegrammObjekt: Reinhold-Frank-Str. 52, Karlsruhe
Bauherr: Ralf Borrmann, HBH Wohnbau, Karlsruhe
Produkte: Norit-Trockenschüttung, Norit-Fußbodenheizung
Verarbeiter: Vinko Majinovic, Majinovic Trockenbau, Karlsruhe
Fachberatung: Andreas Knoll, Gebietsleiter Süd, Norit GFT
Fertigteilestrich-Info: Norit GFT
Tel.: 09324/309-5000
Fax: 09324/309-5300
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FussbodenTechnik 06/08
(Referenz)