Apelt klagt an

Skrupellose Produkt-Piraterie


Oberkirch - Seit Beginn dieses Jahres hat die Firma Alfred Apelt GmbH, Hersteller hochwertiger Textilien für den Einrichtungsbereich, mittlerweile sechs Fälle von 1:1-Kopien ihrer Produkte vorliegen. Bereits auf der Messe Christmas World ist das Unternehmen auf drei Kopien bei drei verschiedenen Ausstellern gestoßen. In den anderen drei Fällen wurde man durch seinen Außendienst, durch Verkaufsprospekte und sogar durch Apelt-Kunden auf die Kopien aufmerksam gemacht.

Nach reiflicher Überlegung ist man jetzt zu dem Entschluss gekommen, neben den rechtlichen Schritten, die gegen die Kopisten in die Wege geleitet wurden, mit Hilfe der Fachmedien diese Vorfälle auch publik zu machen. Hierzu Marketing-Chefin Donata Apelt-Ihling: "Unsere Intention ist es, die Fachwelt zu informieren, die Branche eindrücklich gegen skrupellose Nachahmer zu sensibilisieren und Mut zu machen, gegen sie vorzugehen. Als deutscher Hersteller mit eigenen Ateliers, in denen unsere Designer für unsere Marke kreativ tätig sind, sehen wir uns zu diesem Schritt veranlasst. Unser textiles kreatives Know-how, unser Design, unsere Handschrift und unsere Produkt-Linien sind ein markantes Merkmal unserer Marke und Firmenkultur und vor allem Teil unserer wirtschaftlichen Grundlage."

Die Kopien wurden und werden von großen Marktteilnehmern, wie Lebensmittel-Discountern und von einer großen deutschen Möbelkette vertrieben. Die Textilimporteure seien in den meisten Fällen deutsche Unternehmen, die in China die Produkte nachstellen lassen, sie in großen Mengen einkaufen und diese Plagiate dann billigst auf den deutschen Markt verhelfen.

"Unsere Recherchen", so verlautet aus dem Hause Apelt, "waren erfolgreich, wir kennen die Importeure und die chinesischen Hersteller und wir sind zu weit reichenden rechtlichen Schritten bereit (einstweilige Verfügung, Grenzbeschlagnahmeverfahren usw.) oder haben sie bereits unternommen. Wir wollen und müssen dieser Praxis entgegenwirken, auch wenn wir uns einer gewissen Ohnmacht in diesem Kampf gegen Kopien durchaus bewusst sind."

Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns noch ein Anruf von Frau Apelt-Ihling. Entrüstet und tief enttäuscht zugleich berichtete sie, dass nun ebenfalls ein großer Betten- und Einrichtungsfachmarkt-Filialist eine Original-Kopie des Apelt-Artikels "Medora" (Kissen, Tischläufer, Schlaufenschal) im Angebot habe - noch dazu unter der Serienbezeichnung "Donata", ihrem Vornamen.
aus Haustex 08/08 (Wirtschaft)