BTH/BBE-Kundenbarometer 2008 Deko und Gardine
Deko und Gardine - Wo kauft der Fachhandel am liebsten ein?
Feste Größe bei BTH Heimtex ist alljährlich das Kundenbarometer Deko und Gardine, bei dem unsere Redaktion exklusiv von der BBE ermitteln lässt, wo der Fachhandel bevorzugt Dekostoffe und Gardinen einkauft. Vorjahres-Sieger Ado belegt auch dieses Mal den Spitzenplatz, muss ihn sich allerdings mit Unland teilen. Auch sind die anderen Anbieter deutlich aufgerückt, so dass das Feld insgesamt dichter geworden ist. Generell sind die ersten 15 Plätze relativ stabil, mit nur leichten Verschiebungen. In die Top 15 hochgearbeitet haben sich die drei oberfränkischen Webereien Neutex, Horn und Stoeckel & Grimmler, die die beiden Verlage Fuggerhaus und Heco überholt haben.
Beim BTH Heimtex/ BBE-Kundenbarometer Deko + Gardine 2008 ist die alte Nr.1 auch die neue: Ado ist wie im Vorjahr der Lieferant mit der besten Verbreitung im Fachhandel, aber: Die Aschendorfer mussten leichte Einbußen in der absoluten Prozentzahl hinnehmen, wobei sie am meisten bei den Filialisten verloren haben. Und sie müssen sich den Siegerplatz auch mit Unland teilen.
Unland hat seinen Aufstieg der letzten Jahre mit ungebremsten Schwung fortgesetzt. 2006 noch auf Platz 9, kletterten sie 2007 bereits auf den vierten Rang und eroberten in diesem Jahr die Pole Position. Das zur Daun-Gruppe gehörende Unternehmen hat wie Ado bei den Filialisten Einbußen, legte aber merklich bei den Selbstständigen zu und leicht im Westen, während der Osten konstant blieb.
Ganz weit oben hielt sich Gerster, allerdings auch mit einem absolut leicht verringerten Marktdurchdringungsgrad von 56%. Dabei zeigen sich starke Verschiebungen von den alten hin zu den neuen Bundesländern: Im Westen gab ein Minus von 58 auf 49%, im Osten dagegen einen Zuwachs von 65 auf 75%. Auch nannten weniger Filialisten als im Vorjahr Gerster als Bezugsquelle. Dennoch ist die Präsenz mit 71% hier immer noch hoch.
Drapilux hat mehr Geschäfte mit Selbstständigen gemacht, das passt zur stärkeren Objektorientierung des Buntwebers aus Emsdetten, dafür weniger mit den Filialisten und den Händlern aus den neuen Bundesländern, was das Unternehmen insgesamt um 3 Prozentpunkte auf 53% rutschen ließ.
Der gleiche Wert ergab sich für Rasch Textil. Bei dem Textil- und Tapetenverlag macht sich ein einseitiger Zuwachs bei den Kunden aus dem Osten (+ 5% auf 65%) bemerkbar. Dafür sanken die Werte bei den Westkunden (- 8% auf 49%) und bei den selbstständigen Händlern (- 8% auf 46%) stärker als bei den Filialisten (-1% auf 60%).
Plauener Gardine/ Nickel konnte seine Marktpräsenz von 47 auf 52% erhöhen, gleichermaßen verteilt auf Selbstständige und Filialisten und mit + 10% überproportional in den neuen Bundesländern. Dort ist das Unternehmen übrigens der meistgenannte Lieferant überhaupt.
Dahinter folgt Mutter Albani mit einer konstanten Verbreitung von 47% , wobei sich die Augsburger im Osten (von 70 auf 65%) und bei den Filialisten (von 72 auf 64%) etwas verschlechtert und entsprechend im Westen sowie bei den Selbstständigen verbessert haben (von 38 auf 41% bzw. von 22 auf 27%).
Der Slogan "Jede Wette Gardisette" scheint funktioniert zu haben - zumindest bei den selbstständigen Händlern, wo die Jab-Tochter ihren Wert von 35 auf 46% anheben konnte. Wermutstropfen ist die von 56 auf 40% rückläufige Quote bei den Filialisten, das mag aber auch bewusste Änderung der Kundenstruktur sein.
Indes hat überall etwas an Boden verloren, dabei mehr bei den Filialisten (von 61 auf 52%) und den ostdeutschen Händlern (von 50 auf 40%), als bei den Selbstständigen (von 32 auf 30%) und im Westen (von 45 auf 42%). Unter dem Strich verbleiben 42% gegenüber 47% im Vorjahr.
Garotex konnte bei seiner Bastion, den Filialisten, weiter punkten - vielleicht durch die Investitionen in Verkaufshilfen und Shop-in-Shop-Konzepte - und erzielte ein Spitzenergebnis von 64% (2007: 61%). Bei den Selbstständigen erhöhte sich der Verbreitungsgrad immerhin von 3 auf 11%.
Hat Saum & Viebahn zu viel Aufmerksamkeit auf den Export und zu wenig auf das Inland gelegt? Oder wie sonst lässt sich der von 45 auf 35% reduzierte Verbreitungsgrad erklären.... Primär im Westen und bei den Filialisten mussten die Kulmbacher Federn lassen.
Neutex ist gut im Geschäft mit den Händlern in den neuen Bundesländern (40%) und den Filialisten (55%). Noch Potential besteht für die oberfränkische Weberei in den alten Bundesländern (32%) und bei den Selbstständigen (11%).
Jab Anstoetz blieb jeweils stabil im Osten und bei den Filialisten, doch orderten laut BBE-Umfrage weniger selbstständige Händler und weniger westdeutsche bei dem weltweit größten Texilverlag.
In die Top 15 aufgerückt ist die familiengeführte Weberei Horn. Sie trifft anscheinend besonders gut den Geschmack der Kunden im Osten (45%) und ist bei Selbstständigen wie Filialisten ähnlich stark vertreten mit 32% bzw. 29%.
Und nochmal Oberfranken, dieses Mal vertreten durch Stoeckel & Grimmler, nahezu paritätisch verteilt in den alten Bundesländern (29%) und den neuen (30%) mit stärkerer Betonung bei den Filialisten (50%).
aus
BTH Heimtex 06/08
(Wirtschaft)