Finke erweitert und renoviert Standort Münster nach nur 10 Jahren
"Teppich zieht Publikum"
Erster Einrichter mit einem Swarovski-Teppich-Shop, erstes Möbelhaus in Norddeutschland mit einem Rolf Benz-Teppich-Shop. Finke präsentiert sich mit seinem Haus direkt an der A-1-Autobahnabfahrt Münster-Nord nach einem Umbau im laufenden Geschäftsbetrieb völlig neu. Die Teppich-Abteilung nimmt dabei mit ihrer auf 1.500m
2 erweiterten Verkaufsfläche eine zentrale Rolle ein. "Teppich zieht Publikum, ist modern und aktuell", sagt Mathias Kamler, der für dieses Segment Einkauf und Vertrieb der gesamten Gruppe leitet.
"Wir haben uns in 10 Jahren in der Region als die Nummer 1 quer durch das Sortiment etabliert", so Leo Hankamp, der die Teppich-Abteilung leitet. "Das wissen unser Verkäufer und müssen das aufnehmen und repräsentieren." Schon das aufgeräumte Foyer trägt dem Rechung und der Informationstresen, die farblich abgestimmten Westen der Empfangs-Mitarbeiterinnen und die souveräne Ansprache von Kunden und Geschäftspublikum erinnern mehr an das Headquarter eines Dax-Konzerns denn an ein Familienunternehmen mit Stammsitz in Ostwestfalen-Lippe.
Der erste Eindruck: alles ist sauber, wirkt aufgeräumt und freundlich. Die Teppich-Abteilung liegt etwas abseits aber strategisch günstig im Erdgeschoss zwischen Lampen und Boutique eingebettet, hinter den Schnelldrehern am Kassenbereich. Wer sich der Teppichabteilung nähert, findet zunächst Kinder- und andere Mitnahmeteppiche in einer Art Übergangszone.
Dann eröffnen sich in der neuen Abteilung Teppichpräsentationen in dezentem Dunkelgrau. Shop-in-Shop-Lösungen von allen namhaften Anbietern, darunter der erste Svarovski-Shop bei einem Einrichter und Norddeutschlands erster Rolf Benz-Teppichshop. Starke Marken mit einem starken Auftritt, eingebettet in ein Corporate Design, das keine Warenträger von Lieferanten zulässt. "Wir präsentieren dem Kunden außergewöhnliche Dinge und stellen Shoppräsentationen ganz anders dar als das bislang üblich war," so Kamler.
Die offene Gestaltung erlaubt das ungebremste Stöbern im tief gestaffelten Sortiment der klassischen Teppiche. Hier findet der Kunde die gesamte Bandbreite von Nepal bis Persien und marokkanischen Berbern bis hin zu indischen oder chinesischen Teppichen. Ein Trend ist die steigende Nachfrage nach Teppichen aus Persien auf Kosten der Nepalware. Aufmerksamkeit schaffen hinterleuchtete Großvitrinen mit orientalischen Motiven und weithin sichtbare, hochwertige großformatige Orientteppichen an den Wänden.
Nicht ohne Stolz berichtet Kamler, dass die Präsentationssysteme an den Wänden als Eigenentwicklungen in enger Zusammenarbeit mit dem Innenarchitekten und Ladenbauer entstanden sind und größtmögliche Flexibilität erlauben. So lassen sich mehrere kleine oder ein riesiger Teppich mit einem kaum sichtbaren, aber sehr variablen Stangen- und Regalsystem aufhängen.
"Teppich ist mehr als Bodenbelag, Teppich ist ein Einrichtungsgegenstand", lautet Kamlers Credo, der auch eigene Muster entwickelt. Diese werden dann in Zusammenarbeit mit Lieferanten umgesetzt. Kamler verlangt dafür im Gegenzug Exklusivität, also einen Gebietsschutz für seine Entwürfe im Einzugsgebiet der Finke-Häuser.
Neben Exklusivität legt Kamler großen Wert auf eine fundierte Beratung. Zwar gebe es auch eine Klientel, die gezielt nach einer Marke suche und deren Eigenleben dürfe das intensive Kundengespräch nicht stören, heißt es. Die meisten Kunden suchen in erster Linie einen Teppich, ohne fest an eine Marke gebunden zu sein. Deshalb das Corporate Design, das sie offene Architektur unterstreicht, die einen schnellen Vergleich zwischen Top-Anbietern, unterschiedlichen Herkunftsländern oder Qualitäten erlaubt. Die Shops sind dabei keine isolierten Flächen am Rand der Abteilung, sondern nutzen wie Inseln den Raum der Abteilung.
Rund 8.000 Teppiche sorgen für Tiefe im Sortiment. Genügend Platz suggeriert dabei Großzügigkeit und Wertigkeit. Kamler räumt ein, die Verkaufsfläche sei zugleich Lager. Doch auch wenn neben schwenk- oder schiebbaren Hängesystemen Stapel mit Teppichen einen Großteil der Fläche einnehmen und der Blick immer wieder herabhängende, vergleichsweise aggressiv wirkende Preistafeln streift, der Gesameindruck bleibt harmonisch.
Für eine Auflockerung sorgt die nicht im Zentrum, sondern asymmetrisch angeordnete Ruhezone. In strahlendem Weiß gehalten und mit dunklen Ledersofas können Kunden ungestört beratschlagen oder Beratungsgespräche in lockerer Atmosphäre stattfinden.
Ob Verkaufsberatung, Reklamation oder Pflege: die fünf Fachverkäufer kommen bei Bedarf zum Kunden nach Hause und legen schon mal selbst Hand an, falls ein Fleck hartnäckig dem Standard-Reinigungsrepertoire widersteht. "Wir machen das, wodurch der klassische Einzelhandel groß geworden ist", so Hankamp.
Von den Mitarbeitern verlangt das eine hohe Motivation. Hankamp schwört auf seine Mannschaft. "Fluktuation ist bei uns kein Thema", sagt er. Er selbst ist seit 10 Jahren und von Beginn an in Münster dabei. "Incentives, regelmäßige Weiterbildung und ein ansprechende Arbeitsplatz sind wichtig", erläutert Matthias Kamler. "Der Kunde geht dahin, wo er sich wohl fühlt. Das müssen die Mitarbeiter transportieren - auch das gehört für uns zum Erlebnis-Einrichten."
aus
Carpet Magazin 03/08
(Wirtschaft)