Marburger Tapetenfabrik

"Zuhause Wohnen" mit Marburg Tapeten


Die Marburger Tapetenfabrik entdeckt den zukunftsträchtigen Lizenzmarkt. Und hat zusammen mit der Wohnzeitschrift Zuhause Wohnen aus dem Hamburger Jahreszeiten Verlag eine Karte für die "urbane Frau ab 30" konzipiert. "Diese Zielgruppe legt Wert auf eine stilsichere Einrichtung", ist Geschäftsführer Dieter Buhmann überzeugt. Für die passende Wandgestaltung gibt es Paisleys, Blüten, Gräser und Retro-Anklänge.

Mit diesem Coup eröffnete sich das Familienunternehmen ein neues Geschäftsfeld. Ansonsten gab sich die Kreativschmiede aus Kirchhain in diesem Jahr zurückhaltender als 2010, als mit Zaha Hadid, Thomas Zeitlberger und Colani gleich drei spektakuläre neue Kollektionen vorgestellt wurden. Um eine "Designer-Inflation" zu vermeiden, liegt der Schwerpunkt der Neuheiten 2011 auf breit einsetzbaren, leicht verständlichen Kollektionen für das mittlere bis obere Segment. Sehr schön gelungen ist beispielsweise "Astor", deren wertige Textileffekte mit sorgfältig ausgearbeiteten Blumendessins an mondäne Grandhotels erinnern wie das Waldorf Astoria in New York.

Ein Hauch von Nostalgie umweht die anmutigen stilisierten Blüten, kunstvollen Arabesken und Ranken der "Studio Collection". Gekonnt darauf abgestimmt: die Farbgebung mit warmen Beige- und Sandtönen, Geranienrot, Pflaume und Waldmeister.

Die PVC- und weichmacherfreien "Villanova"-Tapeten waren schon einmal Thema bei Marburg, damals allerdings ihrer Zeit voraus. Nun hat das Unternehmen sie technisch sowie in der Musterung auf den neuesten Stand gebracht und reagiert damit auf die Nachfrage nach Nachhaltigkeit und Ökologie.

Kreativdirektor Dieter Langer legt die zweite Karte unter seinem Namen vor: "Icon". Sie zeigt dynamische Schwünge mit dreidimensionalem Effekt, Dekore, die an Sandverwehungen oder die filigranen Mobilés von Alexander Calder erinnern. Das ist sicher nicht jedermanns Geschmack, aber kraftvoll und eigenständig. Und Marburg hat sich schon immer geleistet, auch Tapeten abseits des Mainstream zu propagieren.

Die Beratung am Point of Sale erleichtert Marburg mit einem neuen interaktiven Instrument: Per Touchscreen kann der Endverbraucher am "Marburg Kiosk", einem entsprechend ausgestatteten Rechner, "seine" Tapete auswählen - selektiert nach Farbwelten, Kollektionen oder Stilrichtungen - und an die Wand projizieren.

Für 2011 ist Buhmann zuversichtlich. "Wenn die Konjunktur im Inland so weiter läuft, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen", meinte er. Auch der Export ziehe wieder an, allerdings sei er noch nicht ganz auf dem Niveau von 2008. Kontraproduktiv kann sich nach Buhmanns Ansicht noch die Preisentwicklung auf den Rohstoffmärkten auswirken. In Kirchhain ist noch keine Entscheidung darüber gefallen, ob die Verteuerungn weitergegeben werden.
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