Care & Fair

Brancheninitiative gegen Kinderarbeit fühlt sich verunglimpft


Ein Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel hat im Teppichhandel für große Aufregung gesorgt. Unter dem Titel "Das große Moral-Monopoly" wird die Brancheninitiative Care & Fair unter "Irreführende Kennzeichnungen" gelistet. "Ein typisches Beispiel für ein Logo Marke Eigenbau", lautet das vernichtende Urteil. Eine effektive Kontrolle der Kinderarbeit finde nicht statt, heißt es im Begleittext.

Care & Fair-Geschäftsführer Peter Fliegner ist über die Redaktion des Hamburger Nachrichten Magazins verärgert und enttäuscht, denn niemand vom Spiegel hat sich die Mühe gemacht, bei ihm zu recherchieren. Bei verantwortungsbewusster Ausübung ihres Berufes hätten die Spiegelredakteure wissen müssen, was Care & Fair leistet: Care & Fair setzt voll auf die Bekämpfung der Armut, Bildungsarmut und Förderung von Mädchen und Frauen und unterhält dafür Schulen und Krankenhäuser in Indien, Pakistan und Nepal.

In den 19 Schulen, die derzeit unterhalten werden erhalten derzeit 6.500 Schüler kostenlosen Unterricht. In den 8 Krankenhäusern wurden seit 1996 1,2 Mio. Patienten behandelt. Erwähnenswert sind auch die Frauenförderprogramme. All diese Projekte werden finanziert aus einer Importangabe der Groß- und Einzelhändler, die Mitglied bei Care & Fair sind, sowie einem Beitrag der Exporteure.

"Wenn wir ein Problem haben, dann ist das die schlechte Geschäftslage und damit verbunden der Rückgang der Importe und die Geschäftsschließungen" sagt Fliegner. Durch weniger Importe kommt weniger Geld für die Unterhaltung der Projekte zusammen. Der Vorstand arbeitet komplett ehrenamtlich. Die regelmäßigen Reisen in die Ursprungsländer, die zur Kontrolle der Projekte dienen werden mit Geschäftsreisen verbunden, so fallen keine Kosten für die Care & Fair an.

Insgesamt muss gesagt werden, dass die Leistung von Care & Fair verdient alles - aber keine Kritik.
aus Carpet Magazin 03/08 (Wirtschaft)