Egger/Österreich

Laneo, die neue Variante eines Korkfußbodens


Sieht aus wie ein Laminatboden, ist aber ein Korkfußboden. Mit seiner Kollektion Laneo geht Egger neue Wege. Der Hersteller von Laminatböden hat in den vergangenen Jahren umfangreiches Know-how in der Produktion von direkt bedruckten Fußböden mit einer Trägerschicht aus HDF aufgebaut. Dieses Wissen ist in die neue Laneo-Kollektion eingeflossen. Der Belag sieht wie ein herkömmlicher Laminatboden aus. Doch in der Haptik, hinsichtlich des Gehschalls und der empfundenen Oberflächenwärme zeigt sich, dass es sich um ein völlig anderes Produkt handelt.

Laneo ist ein Korkfußboden mit einem hochwertigen HDF-Kern, einem Gegenzug aus Presskork und einer Laufschicht aus einem hoch verdichtetem und trotzdem elastischen Presskork. Die Korkoberfläche, die in Zusammenarbeit mit Amorim entwickelt wurde, wird anschließend weiß eingefärbt, um ein harmonisches Farbbild für die nachfolgenden Arbeitsschritte zu garantieren. Anschließend wird das Dekor aufgedruckt und mit einem mehrschichtigen UV-Lack geschützt. Zur Imitation von Holzporen wird die Oberfläche zuvor gebürstet. Die Elemente verfügen über eine Profilierung mit dem hauseigenen "Just clic-System" zur leimfreien und schwimmenden Verlegung.

Die Kollektion beinhaltet acht Holzimitationen, wobei gängige Holzarten einerseits als Landhausdiele und andererseits als Schiffsboden nachgestellt sind.

Bei einer Abmessung von 1.292 x 193 x 10 mm beträgt die Korkdeckschicht weniger als 2,5 mm. Darin liegt allerdings ein Problem, dass noch Klärungsbedarf erfordert. Mehrschichtböden mit einer Laufschicht aus Kork sind in der Norm EN 14085 in Verbindung mit EN 12104 definiert worden. Die Norm EN 14085 besagt allerdings, dass die Oberschicht aus Kork mindestens eine Materialstärke von 2,5 mm aufweisen muss. Folglich handelt es sich bei Laneo nicht um einen "elastischen Bodenbelag als Fußbodenpaneele für lose Verlegung mit einer Oberschicht aus Kork". Das neue Produkt wird wohl oder übel in einer eigenständigen und neuen Norm definiert werden müssen und kann bis zu diesem Zeitpunkt nicht mit dem CE-Zeichen gekennzeichnet werden und obliegt auf dem deutschen Markt vorerst auch noch nicht der Verpflichtung zur bauaufsichtlichen Zulassung durch das DIBt.
aus Parkett Magazin 02/11 (Sortiment)