ISP-Herbstversammlung in Lenzburg
Immer wieder Fehler bei der Oberflächenbehandlung
Die Schweizer Parkettbranche trifft sich zwei Mal im Jahr: Nach der ordentlichen Mitgliederversammlung der ISP im Frühjahr steht im Herbst traditionell die Technische Tagung an. In diesem Jahr kamen 110 Parkettleger sowie der Industrie und Repräsentanten des Handels in das Hotel Krone nach Lenzburg.
Im Mittelpunkt der Herbsttagung standen diesmal Berichte über Schadensfälle und über Entwicklungen in der Aus- und Fortbildung der Parkett- und Bodenleger. Als oberster Schweizer Sachverständiger begutachtet ISP-Geschäftsführer Bernhard Lysser eine große Bandbreite an Schadensfällen.
Spitzenreiter unter den Schadensursachen ist derzeit mit 23 Fällen die mangelhafte Oberflächenbehandlung. Bereits an Position 2 sind auf der Lyssers Liste unter dem Stichwort "Erwartung" 18 Schadensfälle aufgeführt. Solche "Schäden" bzw. Beanstandungen, die auf fehlgeleitete Erwartungen der Nutzen zurückzuführen sind, haben in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Bernhard Lysser forderte Parkettindustrie und -handwerk auf, die Bauherren und Renovierer sehr genau auf die natürlichen Eigenschaften von Holz aufmerksam zu machen, um keine falschen Erwartungen zu wecken. So müsse unter anderem auch bei Holzwerkstoffen darauf hin gewiesen werden, dass sie nachdunkeln bzw. bei Thermoholz dürfe der Hinweis nicht fehlen, dass es sich bei Sonneneinstrahlung aufhellt. An dritter Stelle der Schadensursachen war in 15 Fällen eine falsche Untergrundvorbereitung dokumentiert.
ISP-Präsident Bruno Durrer berichtete, dass "Boden Schweiz" und ISP gemeinsam rückwirkend zum 1. Juli 2008 den Berufsbildungsfonds Boden (BBF) übernommen haben. Der BBF kümmert sich traditionell um die Aus- und Weiterbildung der Parkett- und Bodenleger und hatte zuletzt eine finanzielle Schieflage. In Zukunft wird sich die ISP um Unterstützer auf Seiten der Holzbranche kümmern während sich Boden Schweiz für den BBF um Sponsoren unter den Herstellern und Händlern textiler Böden bemüht.
Abschließend informierte Bruno Durrer die Anwesenden über die deutlich umfangreicher gewordenen Aufgaben des Verbandes. Auf Grund der damit zusammenhängenden starken Mehrbelastung in der Geschäftsstelle der ISP wird derzeit auf Vorstands- und Geschäftsleitungsebene über eine Neustrukturierung nachgedacht. Details werden in den nächsten Wochen bekanntgegeben. Bereits zum Jahresanfang 2009 soll eine Neuorganisation in Heimberg wirksam werden.
aus
Parkett Magazin 06/08
(Wirtschaft)