FEBO unterstützt EU-Vorschlag über Maßnahmen gegen illegalen Holzhandel

Europäische Holzhandel stellt sich der Verantwortung

Am 10. November 2008 hatte der Europäische Holzhandelsverband (FEBO) gemeinsam mit der Vertretung des Landes Hessen bei der EU zu einem parlamentarischen Abend in Brüssel eingeladen. An dem Abend waren viele Vertreter aus dem Europäischen Parlament, der Europäischen Kommission, aus den Branchenverbänden und aus den Unternehmen gekommen, um über aktuelle Fragen, die die Branche bewegen, zu diskutieren.

Ein aktuelles Thema in der FEBO ist die Verantwortung des Holzhandels gegenüber dem Wald und der Umwelt. Sie bekennt sich zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung und verurteilt den illegalen Holzeinschlag sowie den Handel mit illegal geschlagenem Holz. Bereits 2005 hat FEBO einen Verhaltenskodex verabschiedet, in dem sich die Mitglieder verpflichten, Holz und Holzprodukte aus legal und nachhaltig bewirtschafteten Wäldern zu beschaffen und den illegalen Holzeinschlag und den damit verbundenen Handel vorbehaltlos verurteilen.

Dr. Rudolf Luers, Hauptgeschäftsführer des GD Holz, begrüßte für FEBO die von der EU-Kommission vorgeschlagene und in Oktober veröffentliche Verordnung zur Bekämpfung des illegalen Holzeinschlags. Der Europäische Holzhandel wird sich der Verantwortung stellen. Hierbei stellte er jedoch fest, dass noch wichtige Fragen offen sind:

- Was ist mit der Harmonisierung der Sorgfaltspflichtsysteme?
- Welche Kosten kommen auf die Unternehmen zu?
- Welche Rolle haben die Holzhandelsverbände als Überwachungsorganisation?
- Werden die Holzprodukte unterschiedlich behandelt?
- Welche Rolle werden die Nachhaltigkeitszertifikate in der Risiko-Bewertung spielen?

Maria Pachta, Vertreterin aus der EU-Kommission, erläuterte die Beweggründe, warum die EU zusätzliche Maßnahmen im Vorgehen vorgeschlagen hat. Die freiwilligen Partnerschaftsabkommen (VPA-Abkommen) im Rahmen des FLEGT-Aktionsplans mit wichtigen Holz-erzeugerländern verlaufen schleppend und werden zum Teil nicht angenommen. Bis dato hat nur Ghana ein VPA-Abkommen mit der EU abgeschlossen. Weitere wichtige Erzeugerländer fehlen. Ziel der neuen Maßnahmen ist es, das Risiko "illegales Holz in den europäischen Markt zu bringen" zu vermeiden. Die Risiko-Bewertungskriterien sind noch nicht definiert.
Dr. Luers wies in seiner Bewertung der Gesamtproblematik darauf hin, dass man bei der Bekämpfung des illegalen Holzeinschlags das wichtigste Ziel, nämlich die Nachhaltigkeit der Wälder, nicht aus dem Auge verlieren dürfe. 90% der Wälder sind weltweit noch nicht zertifiziert. Hier sieht er einen großen Handlungsbedarf.
aus Parkett Magazin 01/09 (Wirtschaft)