ZVPF Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik e.V., BIV Parkettlegerhandwerk und Bodenlegergewerbe
Gemeinsame Mitgliederinformation von BEB, ZDB und ZVPF zur CM-Messung
Im Nachgang zur Estrich-Parkett-Messe in Feuchtwangen hat ein Messgerätehersteller im Internet zu einem CM-Boykott aufgerufen: "CM-Boykott: 2,0 CM-% stimmen nicht am Zementestrich! Lassen Sie sich nicht mehr mit der CM-Prüfpflicht unterdrücken! Es gibt geprüft genaue, elektronische Feuchtemessgeräte!"
Dieser Vorgang veranlasst die am Fußboden beteiligten Verbände Bundesverband Estrich und Belag (BEB), Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) und Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik (ZVPF) hierzu Stellung zu nehmen:
Bei den Messgeräten dieses Herstellers handelt es sich um elektronische Feuchtigkeitsmessgeräte. Die Geräte sind zur Vorprüfung von Feuchtegehalten von Estrichen sinnvoll. Allerdings sind sie nicht zur sicheren Bestimmung der Belegreife geeignet. Hierzu ist eine ordnungsgemäß durchgeführte CM-Messung erforderlich und in der Branche üblich. Diese Messung ist anerkannte Regel der Technik.
Als wissenschaftlich erforscht oder bewiesen kann man die Messgeräte des Messgeräteherstellers nicht bezeichnen. Es ist nur ein Gerät (G 812) an drei einzelnen Estrichen mit einer einheitlichen Dicke an der MFPA Weimar geprüft und mit den standardisierten Messverfahren (CM-Messung und Darren) verglichen worden. Auch hier gab es schon Abweichungen. Z.B. konnte die erforderliche Belegreife von beheizten Calciumsulfatestrichen von 0,3 CM-% an dem überprüften Calciumsulfat-Fließ-estrich trotz real vorliegendem Feuchtegehalt von 0,1 CM-% nicht bestätigt werden.
Nach wie vor beeinflussen Estrichdicken, Rohdichten, Trocknungszustände und Baustoffzusammensetzungen erheblich das Messergebnis. Bei dem Vorteil der zerstörungsfreien Messung ist gleichzeitig der Nachteil eben solcher nicht definierten Dicken zu berücksichtigen, die gleichzeitig weitere Fehlerquoten beinhalten können. Die Umstellung von CEM I- auf CEM II-Zemente wird zur Verunsicherung der Handwerksbetriebe verwendet. Die Bandbreite der CEM II-Zemente und ihrer unterschiedlichen Eigenschaften lassen einen Vergleich auch mit elektronischen Geräten nicht zu. Vor dem Hintergrund bisheriger Erfahrungen ist die Diskussion um die Zementumstellung nicht nur überzogen, sondern in vielen Fällen unbegründet. Bezüglich der Feuchtemessung und Belegreife sind nach derzeitigem Kenntnisstand keine gravierenden Veränderungen zu erwarten. Mit systematischen Untersuchungen zu dieser Thematik wurde bereits begonnen.
Zur Beurteilung der Belegreife ist die Messung mit dem CM-Gerät branchenüblich und eine anerkannte Regel der Technik und ermöglicht bei richtiger Anwendung bereits seit Jahrzehnten erfahrungsgemäß schadensfreie Verlegung.
Weitergehende Ausführungen zur CM-Messung sind der gemeinsamen BEB/ZDB-Erklärung "CM-Messung" zu entnehmen. Definitiv verankert ist die CM-Messung auch in der von den technischen Spitzenverbänden herausgegebenen "Schnittstellenkoordination bei beheizten Fußbodenkonstruktionen".
Bundesverband Estrich und Belag (BEB)
Bundesfachgruppe Estrich und Belag im ZDB
Fachverband Fliesen und Naturstein im ZDB
Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik
aus
Parkett Magazin 01/09
(Wirtschaft)