120 Jahre Sonnen-Herzog

Zwei Generationen arbeiten erfolgreich an der Zukunft

Mit Drogerieartikeln und Lebensmitteln fing es an, heute gehört Sonnen-Herzog aus Düsseldorf zu den renommierten und bedeutendsten Großhändlern im Westen der Republik und das Wort von Seniorchef Norbert Sonnen hat Gewicht in der ganzen Branche. In diesem Jahr feiern die Rheinländer ihr 120jähriges Jubiläum, das sie gebührend mit einer großen Hausmesse begingen.

Nur ein paar Minuten vom Düsseldorfer Hauptbahnhof, nahe des Zentrums der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt residiert Farben und Bodenbelagsgroßhändler Sonnen-Herzog in der Pinienstraße im citynächsten Industriegebiet der Rheinmetropole. Der Grossist für Farben, Tapeten, Bodenbeläge und Werkzeug ist ein klassisches Familienunternehmen, heute geführt von Senior-Chef Norbert Sonnen, der die vierte Generation verkörpert und seinen Kindern Margarethe und Stephan Sonnen. Der prägnante Doppelname stammt übrigens nicht, wie oftmals angenommen, von zwei Familienstämmen, sondern vom früheren Standort, der Herzogstraße, wo das Großhandelshaus seine Sitz hatte, bevor die Räumlichkeiten zu beengt wurde und 1986 der Umzug in einen Neubau auf eigenem Grundstück in der Pinienstraße erfolgte.

Sonnen-Herzog ist in seinem Stammgebiet Nordrhein-Westfalen bestens verankert und bekannt. Mittlerweile werden zwölf Standorte unterhalten, um der Malerkundschaft, die die überwiegende Klientel darstellt, die gewünschte räumliche Nähe zu bieten. Überhaupt wird Service bei dem Unternehmen groß geschrieben: So gehören Reparatur-, Geräteverleih und Tönservice genauso zum Dienstleistungsangebot wie günstige Öffnungszeiten, ein hoher Lagerbestand und regelmäßige Kundenseminare. Ein wichtiger Erfolgsbaustein der Düsseldorfer ist zudem die 100 Köpfe zählende Mannschaft, die sich durch ihre hohe Kompetenz, Professionalität und Kundenorientierung auszeichnet. Dafür nimmt Norbert Sonnen richtig Geld für die Weiterbildung und Qualifikation seiner Mitarbeiter in die Hand, wurde jüngst aber auch belohnt: Für das mit Letter Consulting entwickelte Trainingskonzept "Die Sonnen-Herzog-Strategie: Servicequalität als Erfolgsfaktor. Konsequenter Unternehmenserfolg in schrumpfenden Märkten" wurde der Großhändler mit dem Internationalen Trainingspreis in Gold geehrt.

Bei der Maßnahme wurden alle personellen Ebenen mit einbezogen - von der Managementebene samt Geschäftsführung und Inhaber über die Führungskräfte, die Innen- und Außendienstmitarbeiter bis hin zu Lagerarbeitern, Fahrern und Hilfskräften. "Das war wichtig, damit alle eine einheitliche Kundensprache sprechen und die Unternehmensphilosophie von allen nach außen gelebt wird", erklärt Norbert Sonnen. Wichtig sei zudem gewesen, dass "Führungskräfte und Mitarbeiter strikt verkaufsorientiert denken und handeln." Kundenorientie-rung verinnerlichen, professionelle Verkaufs- und Beratungsgespräche führen, Abschlusssicherheit aufbauen - das waren die konkreten Teilnehmerziele, deren Erreichung streng evaluiert wurde. Das ging soweit, dass einige der Niederlassungen und die Zentrale im Rahmen eines Mystery Shoppings besucht wurden, um zu testen, wie das Erlernte am Kunden umgesetzt wird. Sonnen zieht ein ausgesprochen positives Fazit der Aktivitäten weiß aber auch: "Wir haben gelernt, dass wir nicht locker lassen dürfen und auch in Zukunft unsere Mitarbeiter und uns selbst coachen und trainieren lassen müssen und das kontinuierlich."


Sonnen-Herzog Firmenchronik

1888 Gründung eines Fachgeschäftes für Farben, Lacke und Drogerieartikel in der Düsseldorfer Herzogstraße durch Lacksiedemeister Johann Sonnen.

1911 übernimmt nach seinem Tode ein gleichnamiger Sohn das Geschäft und führt das Lebenswerk seines Vaters während des 1. Weltkrieges und der
späteren Inflation weiter. In den Folgejahren Vergrößerung zum renommierten Farbenspezialgeschäft mit eigener Produktion.

1943 wird die Firma bei einem Luftangriff total ausgebombt. Johannes Sonnen stirbt bei Löscharbeiten, seine Schwester Maria ist nun Firmeninhaberin. Mit den Geschwistern Willy und Grete Sonnen tritt als Teilhaber die dritte Generation die Nachfolge an.

1945 wird eine Garage als neuer Verkaufsraum hergerichtet, Willy Sonnen bringt das Unternehmen wieder auf Kurs. Seine Schwester Grete stirbt 1946

1959 stirbt Maria Sonnen, Willy Sonnen wird Alleininhaber. Anfang der 60er Jahre treten die Söhne Norbert und Winfried als vierte Generation ein.

1960 entsteht die Tapeten-Etage, alle Zeichen stehen auf Expansion. Das Haus Herzogstraße 29-31 wird gekauft, in der Herzogstraße 40-42 werden Bodenbelags- und Dekorationsabteilung eröffnet.

1972 werden Norbert und Winfried Sonnen am Unternehmen beteiligt. Sie sehen im Auf- und Ausbau des Großhandels die interessantesten Expansionsmöglichkeiten und konzentrieren ihre Aktivitäten auf diesem Gebiet.

1976 entsteht am Düsseldorfer Hafen ein Großhandelslager.

1986 wird aus Platzmangel in Düsseldorfs citynächstem Industriegebiet auf der Pinienstraße 20 ein 7.000 qm großes Grundstück erworben, auf dem ein Lager-Neubau entsteht. In Köln wird die ersten Niederlassung zur Bedienung der Abholkundschaft eröffnet, weitere Standorte in Mönchengladbach (1991), Velbert (1992) und Remscheid (1999) folgen.

1991 wird Farbe & Heimtex Proft & Sonnen in Zwickau gegrndet, expandiert in den Folgejahren mit Niederlassungen in Plauen und Gera und einem kompletten Neubau.

1999 Seniorchef Willy Sonnen stirbt im Alter von 86 Jahren.

2000 Schließung der beiden Einzelhandelsgeschäfte und Stammhäuser in der Herzogstraße und Umzug in die Pinienstraße. In der Erkrather Straße wird ein zusätzliches Grundstück gekauft. Eröffnung einer Filiale in Wuppertal.

2001 Verkauf von Farbe & Heimtex Proft & Sonnen in Zwickau an Akzo Nobel.

2004 werden Margarete und Stephan Sonnen, die Kinder von Komplementär Norbert Sonnen, neben ihren Tätigkeiten in der Geschäftsleitung, auch Anteilseigner und repräsentieren damit die fünfte Generation. Winfried Sonnen scheidet nach über 35 Jahren enger Zusammenarbeit mit seinem Bruder Norbert als Gesellschafter aus. Groß- und Einzelhandel werden in der Pinienstraße konzentriert, das Gebäude an der Erkrather Straße vermietet.

2005 Neue Standorte in Leverkusen,

2006 in Krefeld und

2007 in Bergisch Gladbach und Essen,

2008 in Ratingen. Sonnen-Herzog betreibt nunmehr 12 Standorte.
aus BTH Heimtex 07/08 (Wirtschaft)