Enia

Keine Produktion mehr in Paderborn, nur noch Vertrieb


Enia Carpets schließt seinen Produktionsstandort in Paderborn und begründet das mit der "Konzentration der internationalen Produktionskapazitäten". Aus den bestehenden fünf westeuropäischen Werken sollen stufenweise zwei "integrierte Produktionszentren mit drei klaren Kernkompetenzen" werden: Das eine im niederländischen Goirle für Tufting-Bahnenware mit modernster Färbe- und Beschichtungstechnologie, rückwärts integriert bis zur Garnveredelung, das andere im französischen Sedan für Tufting- und Nadelfilz-Fliesen mit eigener Fliesen-Druckanlage, ebenfalls rückwärts integriert bis zur Garnveredelung sowie mit einer Testeinrichtung für Fliesen-Recycling und für Objekt-Nadelfilz-Bahnenware mit neuester Technik für uni, strukturierte und bedruckte Ware mit einseitiger oder zweiseitiger Ausrüstung.

Die Fertigung von Enia Carpet Deutschland soll dementsprechend in den kommenden Monaten in die neue Struktur integriert werden. Einigen spezialisierten Mitarbeitern könne ein Arbeitsplatz an den neuen Standorten angeboten werden, doch seien Entlassungen unvermeidlich, bedauert Geschäftsführer Carsten Freund. Die Vertriebsaktivitäten in Paderborn, zusammengefasst in der Enia Carpet Vertriebsgesellschaft, sind von der Maßnahme nicht betroffen. Die Umstrukturierung führe zu einer "Konzentration von Fachwissen, Technologie und Erfahrung" und ermögliche Effizienzverbesserungen, eine bessere Auslastung und eine "zukunftsgerichtete Investitionspolitik". Neben den westeuropäischen Werken betreibt die Enia-Gruppe als Joint-Ventures noch zwei weitere in Osteuropa: Im serbischen Backa Palancka mit vollintegrierter Garnherstellung und -veredelung sowie in Kalush in der Ukraine, fokussiert auf Tufting- und Beschichtungstechnologie.
aus BTH Heimtex 09/08 (Wirtschaft)