Erfurt & Sohn

"Innovation statt Rezession"

Rauhfaser-Marktführer Erfurt informierte wie in jedem Jahr in einer Pressekonferenz auf der Heimtextil über die Entwicklungen des vergangenen Jahres und die Aussichten für die Zukunft. Neben dem Geschäftsverlauf standen dabei die ersten Ergebnisse des 2006 eingeleiteten WOIS-Prozesses ("Widerspruchsorientierten Innovationsstrategie") im Mittelpunkt der Präsentation. Mit den neuen technischen Tapeten sieht sich das Familienunternehmen auch für wirtschaftlich schwierige Zeiten bestens gerüstet. Daher lautet das Motto für 2009 "Innovation statt Rezession".

Selten habe man sich auf eine Messe so gefreut wie auf die Heimtextil 2009, erklärte Martin Erfurt, geschäftsführender Gesellschafter des gleichnamigen Rauhfaser- und Tapetenherstellers, zu Beginn der Pressekonferenz am ersten Tag der Heimtextil in Frankfurt. Das liege zum einen daran, dass man auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken könne - vor allem auf den Exportmärkten Großbritannien, Benelux, Frankreich und Skandinavien konnten die Wuppertaler die Anteile ausbauen, während in Osteuropa aufgrund von schwankenden Wechselkursen und strukturellen Handelshindernissen 2008 die angepeilten Ergebnisse nicht erreicht wurden.

Zum anderen habe man ein ganzes Bündel interessanter Neuheiten im Bereich technischer Tapeten im Gepäck, die nun dem Fachpublikum vorgestellt werden sollten.

Unter diesen Vorzeichen verwundert es nicht, dass sich das für seine Rauhfaser bekannte Familienunternehmen im 182sten Jahr seiner Firmengeschichte optimistisch gibt. "Innovation statt Rezession" ist denn auch das Motto, mit dem Erfurt & Sohn ins Tapetenjahr 2009 startet.

Vertriebsleiter Holger Manske prognostizierte für 2009 die Fortsetzung des Trends zur Renovierung der eigenen vier Wände. Besonders angesichts der wirtschaftlich unsicheren Zukunft würden die Verbraucher größere Investitionen zurückstellen und lieber in die Neugestaltung der Wohnung investieren. Dafür biete Erfurt mit seinen Tapeten genau die richtigen Produkte und man setzt daher im kommenden Jahr mit "Erfurt San Re Mo" vor allem auf die drei Bereiche Sanierung, Renovierung und Modernisierung. Die Systemlösung bietet Produkte zu den Schwerpunkten Energieeinsparung, Flächenrenovierung, Struktur gebende Flächenmodernisierung und Flächenarmierung.

Das 2008 im DIY-Handel eingeführte dreistufige Rauhfaser-Konzept ist laut Manske von den Kunden bereits sehr gut angenommen worden. Derzeit ist die Rauhfaser an 100 % der POS erhältlich, Vlies-Rauhfaser an 70 % und Superweiss an 50 %. Trotzdem werde man etwa durch TV-Werbung und Sportsponsoring weitere Anstrengungen unternehmen, um die Produkte noch stärker in das Bewusstsein der Heimwerker zu rücken.

Im Profibereich sei man mit der Rauhfaser Profi Plus und dem Variovlies erfolgreich.

Marketingleiter Heino von Dreele stellte die ersten Produkte vor, die aus dem im Herbst 2006 bei Erfurt ins Leben gerufenen WOIS-Prozess entstanden sind. Bereits auf der letztjährigen Heimtextil waren Ideen für technische Tapeten präsentiert worden, die aus der "Widerspruchsorientierten Innovationsstrategie" entstanden sind. Einige davon sind inzwischen zur Marktreife geführt worden - unter anderem das energetische Wandsystem Klima Tec, ein Wandbelag, mit dem sich der Anheizaufwand für Innenwände nach Angaben von Erfurt um bis zu 75 % reduzieren lässt. Prof. Dr. Ing. Lothar Siebel und Dipl. Ing. Alexander Siebel von der Schall- und Wärmemessstelle Aachen stellten den Pressevertretern das neue Produkt vor und demonstrierten mittels eines Versuchsaufbaus das aus dem Automobil- und Flugzeugbau übernommene Prinzip.

Ganz im Sinne des aktuellen Firmenmottos kündigte von Dreele für die Zukunft die Umsetzung weiterer WOIS-Ideen an, etwa eine Niedervolt-Flächenheizung und eine Vliestapete aus biologischen und damit nachhaltigen Materialien. Mit derartigen Produkten will man das Angebot an Spezialtapeten erweitern und sich langfristig als innovativer Tapetenanbieter für Profis und Heimwerker positionieren.
aus BTH Heimtex 02/09 (Wirtschaft)