Pfleiderer setzt auf Mehrmarken-Strategie
Erfolgreiche Zusammenarbeit von Pergo und Thermopal
Seit einem Jahr kooperieren der schwedische Laminatboden-Produzent Pergo und Thermopal, Hersteller von Holzwerkstoffen für den Innenausbau, bei Marketing und Vertrieb. Eine positive Bilanz dieser Zusammenarbeit zog die Konzernmutter Pfleiderer auf der Pressekonferenz anlässlich der Bau in München. Erfreuliche Zahlen konnte man auch für das Business Center Westeuropa der Pfleiderer AG vermelden. Insgesamt sieht sich der Konzern in seiner Strategie bestätigt, mit unterschiedlichen Marken einzelne Zielgruppen direkt zu bedienen.
Im Jahr 2007 hatte der Pfleiderer Konzern den schwedischen Laminatbodenhersteller Pergo übernommen. Anfang letzten Jahres wurden die Marketing- und Vertriebsaktivitäten mit der Schwestergesellschaft Thermopal zusammen gelegt. Durch die Zusammenarbeit mit dem auf das Projektgeschäft und den Innenausbau spezialisierten Anbieter von Holzwerkstoffen sollten Synergien genutzt und zusätzliche Marktpotentiale erschlossen werden. Komplettlösungen für die Gestaltung von Böden, Wänden, Decken und Möbeln lautete das Stichwort. Auf der Bau-Pressekonferenz der Pfleiderer-Gruppe konnte man jetzt ein erstes, positives Fazit der Kooperation ziehen.
Vor allem im Ladenbau trägt die Zusammenarbeit nun Früchte, hieß es in München. Das Produktprogramm wird durch gemeinsame Farb- und Designentwicklungen kontinuierlich erweitert. Mit gemeinsamen Messeauftritten - unter anderem auf der Euroshop und der Bau - und fünf Showrooms in Leutkirch (Deutschland), Trelleborg (Schweden), Wädenswil (Schweiz), Paris (Frankreich) und demnächst auch in Barcelona (Spanien) machen die beiden Unternehmen auf ihr Angebot für den gehobenen Innenausbau, Objekt- und Messebau aufmerksam. Zudem wurde das Verkaufsteam von Pergo für Deutschland, Österreich und die Schweiz verstärkt. Für den Vertrieb zeichnet Thomas Schultz verantwortlich, das Marketing koordiniert Markus Schätzle.
Während Pergo - die Laminatbodenproduktion lag zuletzt bei 13 Mio. qm - innerhalb der Pfleiderer Gruppe organisatorisch im Business Center Flooring Europe aufgehängt ist, gehört Thermopal zum Business Center Westeuropa. In der größten Geschäftseinheit des Konzerns sind darüber hinaus die Marken Duropal (Schichtstoffe), Kunz (Rohspan und MDF für die Bauindustrie), Pfleiderer Industrie (Holzwerkstoffe für die Möbelindustrie) und Wodego (Holzwerkstoffe für den Holzfach- und Baustoffhandel) zusammengefasst. Mit acht Produktionsstandorten und ca. 2.600 Mitarbeitern in Deutschland und zwei Werken in Schweden produzieren die Unternehmen jährlich 3,5 Mio. cbm Rohspan und MDF, 75 Mio. qm Beschichtung, 30 Mio. qm Laminate und 7 Mio. qm Möbelelemente.
Auch mit der Entwicklung des Business Center Westeuropa zeigte man sich in München zufrieden: Von Januar bis September 2008 stieg der Umsatz um 1 % auf 749,4 Mio. EUR. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Ertragssteuern und Abgaben) wuchs im gleichen Zeitraum um immerhin 9,0 % auf 126,3 Mio. EUR. Und obwohl in den letzten drei Monaten des Jahres das Marktumfeld insgesamt schwächer gewesen sei, werde man beim Ergebnis im Rahmen der Erwartungen liegen.
Die befriedigende Entwicklung wertet man bei Pfleiderer als Bestätigung für die bisherige Unternehmensstrategie. Vor allem die stetige Erweiterung des Produktportfolios und die Schaffung eigenständiger Marken für jede relevante Zielgruppe hätten dafür gesorgt, dass man sich vom negativen Branchentrend abkoppeln konnte. Zudem fokussieren sich die einzelnen Konzernbereiche auf gesunde Marktsegmente wie den Renovierungsmarkt, den Nichtwohnbau, den Innenausbau sowie den Laden- und Möbelbau.
Was den für 2009 prognostizierten Nachfragerückgang angeht, sieht man sich bei dem börsennotierten Konzern gut aufgestellt. An dem eingeschlagenen Kurs werde man festhalten, sagte Michael Wolff, Vorsitzender der Geschäftsführung des Business Center Westeuropa. Dazu gehören auch eine weitere Steigerung der Produktivität in allen Werken und eine Senkung der Lohnkostenquote sowie eine Ausdehnung der Exportquote. In allen drei Bereichen habe man erste Schritte bereits in den vergangenen Jahren unternommen. Die gelte es nun konsequent fortzuführen.
aus
BTH Heimtex 02/09
(Wirtschaft)