Garant-Möbel

Wachstum auch im laufenden Jahr

Rheda-Wiedenbrück - Der November ist der traditionelle Monat für das Garant-Partnerforum. So auch wieder in diesem Jahr. Und dabei soll es auch bleiben, so der Vorstandsvorsitzende Franz Hampel, ungeachtet der aktuellen Diskussionen über die Sinnhaftigkeit der Verlegung der MOW ins Frühjahr. Der Verband präsentierte sich in Rheda-Wiedenbrück voller Selbstbewusstsein und Optimismus.

Die Garant-Möbel-Gruppe wartete anlässlich ihres Partnerforums Anfang November im A 2 Forum mit positiven Zahlen auf. Wie der Vorstandsvorsitzende Franz Hampel in der Pressekonferenz am 7. November erklärte, habe der in den Geschäftsfeldern Wohnen, Schlafen, Kochen und Wellness aktive Marketingverbund seine Einzelhandelspräsenz in Deutschland im laufenden Jahr von 1.864 auf 1.994 Modulpräsentationen steigern können. "In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres ist der zentral regulierte Umsatz um sechs Prozent gestiegen", sagte Hampel. Der Verband, der grundsätzlich keine Umsatz- oder Ertragszahlen nennt, führt dieses über dem Branchendurchschnitt liegende Wachstum auf die im vergangenen Jahr gestartete Strategie zurück, die die Gruppe als Spezialist für Spezialisten im Markt profilieren soll.

Zu der Verbundgruppe gehören in Deutschland nach Informationen des Marketing- und Vertriebsvorstandes Horst Paetzel 544 Wohn- und Einrichtungshäuser, 327 Küchenstudios sowie 133 Bettenfachgeschäfte. "Das zahlenmäßig größte Kontingent stellen die 840 Partner mit ihren 960 Verkaufsräumen im Geschäftsfeld Bad- und Haustechnik", sagte Paetzel. Weiterhin würden Handelspartner innerhalb der Kooperationen mit dem Bundesverband ökologischer Einrichtungshäuser e.V., Euronics und Creative Partner betreut. "Personell verstärkt sich die Gruppe im Dienstleistungssektor, wobei im administrativen Bereich freigewordene Positionen nicht neu besetzt wurden", erklärte Hampel. Somit würden in Rheda-Wiedenbrück innerhalb der Garant-Möbel-Gruppe sämtliche für den Fachhandel vorgehaltenen Dienstleistungen erbracht. Außerhalb Deutschlands ist Garant-Möbel in 19 Ländern aktiv. Jüngste Partnerschaften wurden erfolgreich mit Japan und Vietnam eingegangen. Kontaktaufnahmen bestünden aktuell zu den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE).

Anlässlich des Partnerforums stellten insgesamt 195 (Vorjahr 158) Aussteller und Dienstleister aus, von denen 28 aus elf Ländern kamen. Sieben Aussteller kamen aus Italien, je drei aus der Schweiz, den Niederlanden, Österreich, Belgien und Japan. Zwei polnische Aussteller und je ein Hersteller aus Großbritannien, Hongkong, aus der Türkei und aus Norwegen zeigten ebenfalls ihre Neuheiten. Wie im Vorjahr registrierten sich rund 1.200 Besucher aus dem In- und Ausland, darunter Delegationen aus Japan, Thailand und den VAE.

Während in der Branche in den letzten Monaten immer wieder Verbandswechsel einzelner Einrichtungshäuser diskutiert wurden, steigerte die Garant-Möbel-Gruppe ihre Marktpräsenz. Wie Horst Paetzel erklärte, habe die gesamte Zahl der Modulpräsenzen in Deutschland von 1.864 auf 1.994 zugenommen. Paetzel räumte aber auch ein, dass man dieses Wachstum sehr differenziert betrachten müsse. Unter größtem Druck des Verdrängungswettbewerbes bei gleichzeitig zunehmender Kaufzurückhaltung stünden die klassischen Vollsortimentshäuser. Die Zahl der in den einzelnen Modulen Garant für gutes Wohnen, Wohndesign, Patio und MER zusammengefassten Handelspartner habe sich folglich im Jahresvergleich leicht auf 544 Mitglieder verändert. Kündigungen und Geschäftsaufgaben hielten sich dabei die Waage, erklärte Paetzel. Gleichzeitig schrieb er den Verzagten unter den Vollsortimentshäusern ins Stammbuch, dass sie sich "schnellstmöglich zu einem höheren Spezialisierungsgrad durchringen müssen, um ihre Existenz zu sichern."

Anders verhielte es sich dagegen bei den spezialisierten Vermarktungsmodulen. Bei Küchen-Areal seien 16 Studios hinzugekommen, so dass sich mit insgesamt 327 Küchenstudios innerhalb des Marketingverbundes die wachsende Marktbedeutung der Küchenspezialisten widerspiegelt. Die zusätzlich 28 Küchenspezialisten der Kooperation Euronics erhöhen die Anzahl der Handelspartner im Küchen-Areal auf 353.

Eine eigene Sonderkonjunktur hätten auch die 133 Bettenfachgeschäfte innerhalb der Module Morgana und Notturno realisiert, die nicht in der Gesamtzahl, dafür aber bei ihrem über den Verband abgewickelten Umsatz zugelegt hätten. Modulmanager Hans-Jörg Koch, der außerdem seit einiger Zeit auch Zentraleinkäufer Schlafen für die Möbelgruppe ist, nennt jedoch 150 Verkaufsstellen in Deutschland als Modulpartner von Morgana und Notturno. Man habe in diesem Jahr elf neue Partner hinzugewinnen können, so Koch. War in früheren Jahren der Morgana-Stand in einer Halle mit den übrigen Garant-Modulen angesiedelt, fand man in diesem Jahr alle Anbieter des Schlafmoduls einschließlich Morgana in einer Halle versammelt. Zentraler Punkt auf dem Morgana-Stand war Morganaflex als Premium-Produkt des Verbands-Moduls, das erheblich ausgebaut worden ist. Die Matratzen haben beispielsweise exklusiv entwickelte, eigene Kerne. Die Marke soll im Handel auch mit einem eigenen Ladenbau präsentiert werden.

Zur Unterstützung seiner Modulpartner wirbt Garant jetzt auch regelmäßig mit 1/8-Seiten-Anzeigen in der Apotheker-Umschau. Die Auflage dieser häufig unterschätzten, monatlich erscheinenden Zeitschrift liegt bei rund neun Millionen Exemplaren. Einen absoluten Sonderstatus nimmt nach wie vor der Bereich Bad- und Haustechnik ein. Auch in dem jetzt auslaufenden Geschäftsjahr sei die Zahl der Handelspartner um 126 auf insgesamt 840 Mitglieder mit 960 Verkaufsstellen gewachsen. Die ausschließlich in der Zentralregulierung geführten Partner, die den zweistufigen Vertriebsweg favorisierten, trügen in 2008 mit einem Wachstum von mehr als 40 Prozent inzwischen nennenswert zum Gesamtumsatz der Gruppe bei, erläuterte Paetzel.

Die vor zwei Jahren eingeleitete Umstrukturierung des Verbandes habe inzwischen auch dazu geführt, dass das Know-how aus dem hohen Spezialisierungsgrad insbesondere bei Küchen und im Bereich Schlafen zu gezielter Sortimentsspezialisierung bei den so genannten Vollsortimentern geführt habe. Bei vielen Einrichtungshäusern, die dieses Angebot nutzen, stelle der Küchenverkauf inzwischen mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes dar, und der Bereich Schlafen erziele spürbar höhere Verkaufserlöse pro Kunde.

Zur weiteren Stärkung des Einrichtungshandels trete jetzt die Handelsmarke "Liva" an, die nach ihrem erfolgreichen Start mit Polstermöbeln im vergangenen Jahr auf dem diesjährigen Partnerforum mit einer auf alle Wohnbereiche zielenden Kollektion präsentiert wurde, auch dem Schlafbereich. Auch hierfür ist Koch als Zentraleinkäufer zuständig. Liva sei für den Möbelfachhandel konzipiert und von den Abnahmeverpflichtungen her nicht für den Bettenfachhandel geeignet, so Koch. "Liva - die Schönschläfer" stelle keine Konkurrenz zu Morgana dar, erklärt der Modulmanager. Die "Liva"-Polstermöbelkollektion wurde inzwischen 52 mal (davon 11 in der Schweiz) platziert. Paetzel: "Unter dem Namen Liva bieten wir allen Handelspartnern die Möglichkeit, sich dem Vergleich im mörderischen Preiskampf mit den Großflächenanbietern zu entziehen." Allerdings müsse jeder an "Liva" interessierte Handelspartner die stark emotionalisierende Marketing-Kampagne mittragen, die durch Umgebungsarchitektur und Vermarktungshilfen die Besonderheit der Marke betone.

Mit Blick auf die derzeitige Finanzkrise sagte Paetzel: "Natürlich müssen auch wir uns der veränderten Situation anpassen. Unsere Ergebnisse in diesem Jahr zeigen aber, dass wir uns rechtzeitig richtig aufgestellt haben. Wer erst jetzt auf die veränderten Marktbedingungen reagieren will, kommt fast zu spät."
aus Haustex 12/08 (Wirtschaft)