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Böhmerwald
Cham - Zweifellos eine mutige Entscheidung der Böhmerwald Bettfedern und Bettwaren-Werke GmbH, nicht auf der anstehenden Frankfurter Messe Heimtextil auszustellen. Der Entschluss sei "guten Gewissens" in Absprache mit den Kunden getroffen worden. "Die Messe ist - und das wohl nicht nur für uns - ein schwieriges Thema geworden", heißt es in dem Zusammenhang seitens der Geschäftsleitung von Böhmerwald; "sind Betten bezüglich Füllungen und ihrer Bezugsstoffe doch eigentlich ausgereizt und kein modisches Produkt." Die Kundschaft trage die Entscheidung mehrheitlich mit, zumal die Bettwaren-Einkaufssaison zum Messetermin ohnehin vorüber ist. Wohl spiele der Kostenfaktor bezüglich Messe-Abstinenz eine Rolle, aber keineswegs die entscheidende. O-Ton Geschäftsführung: "Wir werden das eingesparte Geld nicht für uns behalten und wollen stattdessen dem Handel - unseren Kunden - etwas Gutes tun in Form eines Pakets an Marketingmaßnahmen, das kostenlos zur Verfügung gestellt wird."
Unter anderem sind das Werbemittel als Unterstützung am POS. Das Material steht sowohl körperlich zur Verfügung als auch auf CD, um damit als Händler vor Ort eigene Anzeigen gestalten zu können. Zum Beispiel wird auf diese Weise das aktuellste Verkaufsprojekt "Heizen auf bayerisch - ganz natürlich" präsentiert und gesponsert: Zu jedem verkauften Bavaria-Artikel von Böhmerwald gibt es gratis Haus- bzw. Bettschuhe hinzu; farbig freilich in Blau/Weiß gestaltet.
Zur Heimtextil nicht auszustellen, sei in erster Linie das Ergebnis des Dialogs mit den Kunden. Die entsprechenden, überwiegend positiv ausgefallenen Kundenmeinungen holte der "gut funktionierende Außendienst" ein vor dem Hintergrund, dass sich die Böhmerwald Bettfedern und Bettwaren-Werke als typischer Anbieter des Bettenfachhandels verstehen, der letztlich ca. 80 Prozent der Produktion abnimmt. Die Händler wüssten zu schätzen, dass die Erzeugnisse zu 100 Prozent Made in Germany am Standort Cham entstehen; "und das soll so bleiben." Es sei keineswegs so, dass man zur Heimtextil keine Produktneuheiten hätte anbieten können, so die Böhmerwald-Geschäftsführung. "Traumfee beispielsweise als neuestes Premiumerzeugnis: Ein Bett mit erlesener Füllung aus besten Grönland-Gänsedaunen oder als noch exklusivere Variante mit einer Füllung isländischer Eiderdaune. Mit lyo-silk - einem Mischgewebe aus Lyocell und reiner Seide (50/50 Prozent) - stellt auch der Bezugsstoff von "Traumfee" etwas ganz besonderes dar. Erklärte Absicht der an Messe statt initiierten Marketing-Initiative sei auch, erwiesenermaßen gut funktionierende Produkte am Markt noch stärker zu etablieren. Es brauche seine Zeit, dass sich bereits eingeführte, ausgesprochen fachhandelsgerechte Erzeugnisse wie "Bavaria/gans bayerisch", das Daunen-Höhlenbett oder das Gebrauchsmuster geschützte Duo-Kassettenbett "Aria" für den Fachhandel am Markt gewinnbringend voll entfalten.
Die Entscheidung für eine Messe-Abstinenz zur Heimtextil 2009 hat Böhmerwald nicht nur in ziemlicher Übereinstimmung mit den Fachhandelskunden getroffen, sondern auch im Bewusstsein eines gestandenen, in der Branche anerkannten Anbieters. Am Standort Cham im Bayerischen Wald - hier erfolgte übrigens vor 65 Jahren die Eintragung ins Handelsregister - werden jetzt jährlich etwa 190 Tonnen Federn und Daunen verarbeitet, gewaschen und sortiert. Erfreulicherweise geht davon immer noch ein großer Teil als lose Ware an den Bettenfachhandel. Damit sind gegenwärtig insgesamt 45 Mitarbeiter beschäftigt.
Böhmerwald stellt sich als vollstufiger Betrieb dar. In Gebäuden aus den Gründerjahren wird - wie Investitionen belegen - an Maschinen und Anlagen "neuestem Stand" gearbeitet: Zwei Federn-Waschstraßen mit Wasch-Schleudermaschine, Trocknern, Sortieranlage, Füllautomaten; dazu eigene Krempelei, Stepperei und Konfektion. Bei der Fertigung von Kissen und Bettdecken - letztere bei Schichtbetrieb arbeitstäglich bis 700 - entstehen zu 70 Prozent daunen- und federngefüllte Artikel. In diesen Sortimenten hat sich Böhmerwald als Spezialist profiliert; "wir können fast jeden Wunsch erfüllen bis hinein in die Nischenproduktion". Geliefert wird heute quasi just in time, was Lagervorhaltung für den Handel voraussetzt. Beim Verkauf loser Ware und der Verarbeitung in Füllungen führt man als Argument das "Special Federnwäsche" ins Feld. Die daraus resultierende unbestrittene Qualität der Ware sei Ergebnis des Einsatzes besonders weichen Wassers aus eigenem Tiefbrunnen.
Was am Markt im Zusammenhang mit Böhmerwald noch nicht so bekannt scheint: Man hat nach Marktanteilen aufholen können bei Naturhaarfüllungen (Anteil 25 Prozent) und Polyesterfüllungen (5 Prozent). aus Haustex 12/08 (Wirtschaft)
Qualitätserzeugnisse beweisen sich am Markt
Cham - Zweifellos eine mutige Entscheidung der Böhmerwald Bettfedern und Bettwaren-Werke GmbH, nicht auf der anstehenden Frankfurter Messe Heimtextil auszustellen. Der Entschluss sei "guten Gewissens" in Absprache mit den Kunden getroffen worden. "Die Messe ist - und das wohl nicht nur für uns - ein schwieriges Thema geworden", heißt es in dem Zusammenhang seitens der Geschäftsleitung von Böhmerwald; "sind Betten bezüglich Füllungen und ihrer Bezugsstoffe doch eigentlich ausgereizt und kein modisches Produkt." Die Kundschaft trage die Entscheidung mehrheitlich mit, zumal die Bettwaren-Einkaufssaison zum Messetermin ohnehin vorüber ist. Wohl spiele der Kostenfaktor bezüglich Messe-Abstinenz eine Rolle, aber keineswegs die entscheidende. O-Ton Geschäftsführung: "Wir werden das eingesparte Geld nicht für uns behalten und wollen stattdessen dem Handel - unseren Kunden - etwas Gutes tun in Form eines Pakets an Marketingmaßnahmen, das kostenlos zur Verfügung gestellt wird."
Unter anderem sind das Werbemittel als Unterstützung am POS. Das Material steht sowohl körperlich zur Verfügung als auch auf CD, um damit als Händler vor Ort eigene Anzeigen gestalten zu können. Zum Beispiel wird auf diese Weise das aktuellste Verkaufsprojekt "Heizen auf bayerisch - ganz natürlich" präsentiert und gesponsert: Zu jedem verkauften Bavaria-Artikel von Böhmerwald gibt es gratis Haus- bzw. Bettschuhe hinzu; farbig freilich in Blau/Weiß gestaltet.
Zur Heimtextil nicht auszustellen, sei in erster Linie das Ergebnis des Dialogs mit den Kunden. Die entsprechenden, überwiegend positiv ausgefallenen Kundenmeinungen holte der "gut funktionierende Außendienst" ein vor dem Hintergrund, dass sich die Böhmerwald Bettfedern und Bettwaren-Werke als typischer Anbieter des Bettenfachhandels verstehen, der letztlich ca. 80 Prozent der Produktion abnimmt. Die Händler wüssten zu schätzen, dass die Erzeugnisse zu 100 Prozent Made in Germany am Standort Cham entstehen; "und das soll so bleiben." Es sei keineswegs so, dass man zur Heimtextil keine Produktneuheiten hätte anbieten können, so die Böhmerwald-Geschäftsführung. "Traumfee beispielsweise als neuestes Premiumerzeugnis: Ein Bett mit erlesener Füllung aus besten Grönland-Gänsedaunen oder als noch exklusivere Variante mit einer Füllung isländischer Eiderdaune. Mit lyo-silk - einem Mischgewebe aus Lyocell und reiner Seide (50/50 Prozent) - stellt auch der Bezugsstoff von "Traumfee" etwas ganz besonderes dar. Erklärte Absicht der an Messe statt initiierten Marketing-Initiative sei auch, erwiesenermaßen gut funktionierende Produkte am Markt noch stärker zu etablieren. Es brauche seine Zeit, dass sich bereits eingeführte, ausgesprochen fachhandelsgerechte Erzeugnisse wie "Bavaria/gans bayerisch", das Daunen-Höhlenbett oder das Gebrauchsmuster geschützte Duo-Kassettenbett "Aria" für den Fachhandel am Markt gewinnbringend voll entfalten.
Die Entscheidung für eine Messe-Abstinenz zur Heimtextil 2009 hat Böhmerwald nicht nur in ziemlicher Übereinstimmung mit den Fachhandelskunden getroffen, sondern auch im Bewusstsein eines gestandenen, in der Branche anerkannten Anbieters. Am Standort Cham im Bayerischen Wald - hier erfolgte übrigens vor 65 Jahren die Eintragung ins Handelsregister - werden jetzt jährlich etwa 190 Tonnen Federn und Daunen verarbeitet, gewaschen und sortiert. Erfreulicherweise geht davon immer noch ein großer Teil als lose Ware an den Bettenfachhandel. Damit sind gegenwärtig insgesamt 45 Mitarbeiter beschäftigt.
Böhmerwald stellt sich als vollstufiger Betrieb dar. In Gebäuden aus den Gründerjahren wird - wie Investitionen belegen - an Maschinen und Anlagen "neuestem Stand" gearbeitet: Zwei Federn-Waschstraßen mit Wasch-Schleudermaschine, Trocknern, Sortieranlage, Füllautomaten; dazu eigene Krempelei, Stepperei und Konfektion. Bei der Fertigung von Kissen und Bettdecken - letztere bei Schichtbetrieb arbeitstäglich bis 700 - entstehen zu 70 Prozent daunen- und federngefüllte Artikel. In diesen Sortimenten hat sich Böhmerwald als Spezialist profiliert; "wir können fast jeden Wunsch erfüllen bis hinein in die Nischenproduktion". Geliefert wird heute quasi just in time, was Lagervorhaltung für den Handel voraussetzt. Beim Verkauf loser Ware und der Verarbeitung in Füllungen führt man als Argument das "Special Federnwäsche" ins Feld. Die daraus resultierende unbestrittene Qualität der Ware sei Ergebnis des Einsatzes besonders weichen Wassers aus eigenem Tiefbrunnen.
Was am Markt im Zusammenhang mit Böhmerwald noch nicht so bekannt scheint: Man hat nach Marktanteilen aufholen können bei Naturhaarfüllungen (Anteil 25 Prozent) und Polyesterfüllungen (5 Prozent). aus Haustex 12/08 (Wirtschaft)