Anker Teppichboden

Symbiose aus Ökonomie und Ökologie


"Besteht Teppichboden heute aus recycelten Rohstoffen, hilft diese Eigenschaft beim Verkauf. Aber es ist nicht das entscheidende Kaufkriterium - noch nicht", sagt Karlheinz Werker. Der Leiter Nachhaltige Unternehmensentwicklung bei Anker Teppichboden gibt sich keinen Illusionen hin: Objektentscheider wählten Teppichböden aus funktionalen aber vor allem aus ästhetischen Gründen.

Die Verantwortlichen bei Anker wissen aber auch, dass Wirtschaftlichkeit die zwingende Voraussetzung ist für Produkte, die sowohl schön aussehen, nachhaltig produziert sind und die Käufer schließlich preislich überzeugen. Da die Entwicklung der Rohstoffmärkte für die Teppichproduktion mittlerweile schwer kalkulierbar geworden ist, hatte sich Anker früh für Econyl entschieden und als einer der Ersten mit Produzent Aquafil zusammengearbeitet. "Wir wollen nicht nur nachhaltig produzieren. Wir wollen uns auch wirtschaftlich unabhängiger von der Entwicklung auf den Rohstoffmärkten machen", betont Werker.

Schon immer sehe sich das Familienunternehmen und zugleich ältester Teppichbodenhersteller Deutschlands der Nachhaltigkeit verpflichtet. Alle Aktivitäten - von der Verwendung von Econyl bis zur Dienstwagenverordnung, die die Nutzung von Fahrzeugen vorschreibt, die unter einer bestimmten Ausstoßmenge von CO bleiben - stellen die Dürener unter ihrem Leitsatz "360 Grad Denken und Handeln". Dieser bezeichnet ein umfassendes Konzept im Hause Anker, das konkrete Maßnahmen und Ziele in Sachen Ökologie und soziale Verantwortung definiert.

In Bezug auf seine Produkte stellt Anker dem Markt das umfangreichste Angebot an Teppichböden aus Solution-Dyed-Fasern und aus recycelten Rohstoffen zur Verfügung. Das Standardprogramm 2011 umfasst 62 Solution-Dyed-Produkte inklusive 25 Econyl-Qualitäten.

Mit der Premiere der Tufting-Kollektion "Entre_E" gelang es Anker 2008 als erstem Unternehmen in Europa, einen Teppichboden auf den Markt zu bringen, bei dem sowohl das Pol- als auch das Trägermaterial und der Textilrücken aus recycelten Materialien bestehen.

Mittlerweile offerieren die Dürener eine ganze Produktfamilie gewebter und getufteter Teppichböden aus recycelten Solution-Dyed-Garnen - alle mit dem Namenszusatz "_E". Deren Textilrücken, ein abgenähtes Polyestervlies, wird komplett aus recyceltem PET-Granulat hergestellt. Das spezielle Trägermaterial Lutradur besteht zu 90% aus recyceltem PET-Material.

Die Kollektion Entre_E 100, eine gewebte Schlingenqualität, präsentiert Anker in insgesamt 27 Farben - teils uni, teils meliert. Ihr Zusammenspiel mit den drei Dessinierungen lassen ausdrucksstarke Kompositionen am Boden entstehen.

Entre_E-Produkte verfügen über alle objektrelevanten Eigenschaften. Aufgrund der hohen Strapazierfähigkeit der Faser und der ausgereiften Verfahrensweisen in der Produktion sind sie äußerst langlebig und behalten über viele Jahre ihr einwandfreies optisches Erscheinungsbild.

Neben der Eigenschaft aus wiederverwerteten Polyamid 6-Rohstoffen zu bestehen, schont Econyl als Solution-Dyed-Garn zusätzlich die Umwelt. Ein nachträglicher Nassfärbe-Prozess, wie bei rohweißen Garnen, entfällt. Erhebliche Einsparungen von Nutz- und Abwässern sind die Folge. Darüber hinaus können durch den wegfallenden Aufheizprozess von Färbeanlagen bedeutende Mengen an Energie eingespart werden.

Mit der kontinuierlichen Ausrichtung auf den Einsatz von Solution-Dyed- und Recycling-Fasern beansprucht Anker für sich eine Vorreiterrolle in diesem Segment. "Das macht uns auch ein wenig stolz", sagt Karlheinz Werker.
aus BTH Heimtex 09/11 (Sortiment)