Branchen-Insider zur aktuellen Situation: Was wird das Jahr 2009 - wirtschaftlich gesehen und auf die Haustextilien-Sparte bezogen - wohl bringen?
Veränderung der Marktgegebenheiten
Marcel Bender, Dunlopillo GmbH, Hanau:
Grundsätzlich ist das Jahr 2008 zufriedenstellend verlaufen. Allerdings rechnen wir für dieses Jahr mit einer deutlichen Kaufzurückhaltung. Der Markt wird sich nicht von alleine regenerieren. Deshalb ist das Finanzpaket der Bundesregierung richtig, denn es schafft notwendiges Vertrauen, und davon profitieren auch wir als mittelständisches Unternehmen, denn wir können wieder mit Liquidität versorgt werden. Allerdings schafft ein staatliches Konjunkturprogramm nicht automatisch Vertrauen der Konsumenten in die Wirtschaft. Ein wichtiger Faktor wäre sicherlich die Reduzierung der Rohölpreise. Zudem wären Steuerreduzierungen, vor allem die der Mehrwertsteuer, u.a. eine geeignete Maßnahme, um der Konsumzurückhaltung entgegenzuwirken. In Osteuropa konnten in den letzten Jahren die Steigerungen der Fertigungskosten aufgrund von Lohnerhöhungen durch entsprechende Produktivitätsverbesserungen nicht vollständig kompensiert werden. Das alles hat die Fertigung in Osteuropa unter größeren Druck gebracht. Dennoch bleibt zum Beispiel Polen ein interessanter Fertigungsstandort auch für die Zukunft; nicht zuletzt auch aufgrund des hohen Wachstumspotentials des einheimischen Marktes. Der allgemeine Trend der Filialisierung wird für Teile des Möbelhandels auch in Zukunft die Marktgegebenheiten weiterhin verändern. Mit einer zunehmenden Europäisierung der Filialnetze ist aus unserer Sicht zu rechnen und somit mit einer zunehmenden Europäisierung der Märkte. Der Markt für Schlafsysteme ist in Deutschland nach wie vor sehr mittelständig geprägt. Mittel- bis langfristig wird sich das jedoch ändern. Die weiter Internationalisierung der Märkte, das Wachstum in Osteuropa sowie der auch in Zukunft weiter steigende Kostendruck wird auch auf der Anbieterseite zu Veränderungen führen. Unternehmensübernahmen und -zusammenschlüssse sind daher die logische Konsequenz.
aus
Haustex 01/09
(Wirtschaft)