Plyquet: Edle Landhausdielen in der Firmenzentrale der Bremer Beluga Reederei
Eichedielen verleihen Bürokomplex maritimes Flair
Die Bremer Beluga-Gruppe kann ohne Übertreibung als ein Shooting Star der letzten Jahre in der deutschen Reederei-Szene bezeichnet werden. Innerhalb von nur 15 Jahren baute der Kapitän und Wirtschaftsingenieur Niels Stolberg sein Unternehmen aus kleinsten Anfängen zu einer der weltweit führenden Schifffahrtsgruppen im Segment der Projektladung und Schwergut-Verkehre auf. Bei dieser rasanten Entwicklung lag es nahe, dass auch für das ständig wachsende Personal an Land angemessene Arbeitsräume geschaffen werden mussten. Ein Neubau für zirka 300 Mitarbeiter zuzüglich ausreichender Reserveflächen musste her.
Auf der Teerhofinsel mitten in der Bremer City und direkt am Flusslauf der Weser entstand in den letzten beiden Jahren ein imposanter Bürokomplex, der im Juni endlich bezogen werden konnte. Die Reederei hat sich bei dem Neubau nicht lumpen lassen: 30 Millionen Euro hat die neue Firmenzentrale gekostet, die äußerlich an ein Schiff erinnert.
Eingangsbereich, Flure, die Verbindungsbrücken zwischen den zwei Baukörpern, sämtliche Konferenzräume und die Chefetage wurden mit Holzdielen der Serie Trinity Antique von Plyquet ausgestattet. Der von Plyquet gelieferte Boden wurde in Indonesien hergestellt und im Frühling 2009 zum eingebaut.
Die Serie Trinity ist eine dreischichtige Konstruktion ausschließlich aus Eiche. Drei jeweils 6 mm starke Lagen werden dabei quer verleimt. Eine große Herausforderung für den Hersteller war der Wunsch der Architekten, die Dielen ausschließlich in einem einzigen Fixmaß von 3.000 x 250 x 18 mm zu liefern. Um 2.000 qm zur Verfügung zu stellen, musste die Fabrik mindestens 10.000 qm produzieren. Zwangsläufig galt es, viele andere Kunden für die automatisch anfallenden anderen Maße zu finden.
Als Verlegesystem für die Fußbodendielen von Plyquet wurde die vollflächige Verklebung gewählt. In besonders großen Räumen bzw. im Bereich von Säulen oder Wartungsschächten kamen fachgerecht Korkstreifen als Dehnungsfuge zum Einsatz. Die Dielen wurden unbehandelt eingebaut und nach der Verklebung mit einem Öl und Wachs-System behandelt.
Die neue Firmenzentrale strahlt eine architektonische Eleganz aus und ist viel mehr als ein reiner Zweckbau. Der Baukörper ist durch einen über mehrere Geschossflächen reichenden Lichthof optisch geteilt. Innen eingebaute Brücken verbinden beide Teile. In der modernen und zeitgemäßen Architektur ist sehr viel Holz zum Einsatz gekommen. Neben den großformatigen Landhausdielen von Plyquet finden sich massive Dielen aus Teak im Restaurationsbereich. Innenhöfe und Dachterrassen sind mit Massivdielen aus südamerikanischen Hölzern ausgestattet. Selbst im betriebseigenen Kindergarten liegt ein klassisches Stabparkett aus Eiche.
Holz findet sich auch auf einigen Geschosstreppen, und teilweise als Wand- und Deckenverkleidung. Geradezu als architektonische Meisterleistung im Holzbau kann ein zentraler Besprechungsraum angesehen werden, der in einen innenliegenden Lichthof eingebaut worden ist. Dank einer komplizierten Statik wirkt der Raum geradezu "schwebend". Wände und Decke bestehen aus einer raffinierten Konstruktion von Eichenbrettern, die hochkant in unterschiedlichen Breiten verleimt worden sind. Dadurch entsteht eine höchst angenehme Akustik. Schallreflektionen werden durch die unebene Oberfläche auf ein Minimum reduziert. Das gleiche Prinzip ist erst kürzlich beim Neubau des Opernhauses in Oslo zum Einsatz gekommen.
Der Reeder Stolberg ist neben seinem Kerngeschäft Beluga auch noch unternehmerisch auf der Insel Spiekeroog tätig. Neben diversen gastronomischen Objekten ist auf der ostfriesischen Insel mit dem Künstlerhaus Spiekeroog ein weiteres bemerkenswertes Objekt entstanden. Auch in diesem Gebäude wurden die Eichendielen von Plyquet verlegt.
Objekt Telegramm
Objekt: Firmenzentrale der Beluga Reederei, Bremen
Architekt: Haslob, Kruse & Partner, Bremen
Bauherr: Niels Stolberg, geschäftsführender Gesellschafter Beluga
Parkettboden: dreischichtige Eichendielen im Format von 3.000 x 250 x 18 mm, vierseitig gefast, handgehobelt, Lieferung unbehandelt, Endbehandlung mit Öl und Wachs
Konstruktion: Der Parkettboden wurde vollflächig mit einem elastischen Einkomponentenkleber auf Zementestrich verklebt.
Umfang: ca. 1.900 qm, Gesamtfläche des Gebäudes: 10.000 qm
Verlegung: Werner Austermann, Dülmen-Hiddingsel
Lieferant: Enno Roggemann
Hersteller: Plyquet Holzimport GmbH, Bremen
aus
Parkett Magazin 05/09
(Referenz)