Wasserbetten auf der imm cologne
Gute Qualität hat ihren Preis
Köln - Etwas Individuelles schaffen und sich damit dem Preisvergleich entziehen - man könnte fast meinen, die Wasserbetten-Hersteller auf der Internationalen Möbelmesse hätten sich vorher abgesprochen und diese gemeinsame Leitlinie gegeben. Es waren die Etablierten der Branche, die sich auf der internationalen Plattform in Halle 9 präsentierten, sieht man einmal von denjenigen ab, die parallel eine Hausmesse durchführten oder diese in Kürze haben werden, wie TTI, Smartsleep oder reckertwerkstattmöbel.
"Wir möchten anspruchsvolles Design zeigen", bemerkte die BluTimes AG - und richtete sich mit ihren Exponaten strikt danach. Um schönere Betten zu präsentieren, war der Lieferant aus Bad Honnef nach Köln gekommen, "denn das Wasserbett ist schon erfunden, und so haben wir einen Schwerpunkt auf die Optik gelegt", berichtete Hans Christian Trostmann vom BluTimes-Vorstand. Das Unternehmen zeigte neue Bezüge und Dekore, neue Bettrahmen und Rückenlehnen. "Mit diesem umfangreichen Sortiment und den Kombinationsmöglichkeiten sind unsere Händler aus dem Preisvergleich mit dem Internet oder anderen Billigstanbietern heraus und können die Betten individueller zusammenstellen und gestalten."
Dass gute Optik nicht bedeutet, die Technik zu vernachlässigen, demonstrierte BluTimes mit Einführung einer neuen Wassermatratzentechnik namens Jawa-HD. BluTimes selbst bezeichnet dieses Modell als den "Mercedes unter den BluTimes-Komfortbetten." Das Premium-Bett werde dem besonders anspruchsvollen Kunden praktisch auf den Leib geschneidert, ausgerichtet auf Geschlecht, Körpergröße und Gewicht des Schläfers. Ziel sei, Körper und Bandscheibe in jeder Schlaflage optimal zu unterstützen und zu entlasten. Das Bett werde individuell angefertigt und sei somit jedes Mal ein echtes Unikat. Drei TÜV-Zertifikate stehen für eine Rundum-Überprüfung des Schlafsystemes. So sei unter anderem das ToxProof-Zeichen Garant für Schadstofffreiheit. Alle Komponenten seien "made in Germany" oder kämen von europäischen Qualitäts-Herstellern. "Die Kundenresonanz war durchweg positiv", resümiert Hans Christian Trostmann und registrierte einen Trend zu Wasserbetten mit einer relativ hohen Beruhigung. Gespräche mit Interessenten hätten ihm gezeigt, das viele Messebesucher von der Verarbeitung der Wasserbett-Billiganbieter enttäuscht waren. "Sie verstehen inzwischen, dass gute Wasserbetten ihren Preis haben."
Schlafen in der "Pyramüde"
Wie man sich optisch exponiert darstellen kann, zeigte eindrucksvoll die bewährte "Messekooperation" der Firmen Abbco und Aquasurround, stets Garanten für das Außergewöhnliche. Alexander Hantke präsentierte das etwas andere Himmelbett, die "Pyramüde" - ein kraftvolles und unverwechselbar zeitloses Design, umrahmt von einer Standgestaltung in Gold, Sand und warmen Holztönen. Die Bettumrandung in Form einer Pyramide wird komplett aus Aluminium mit 3D-Lasertechnik gefertigt. Die Oberfläche macht jede Pyramüde zu einem Unikat, sie besteht aus echtem Sandstein. Die Sedimentablagerungen werden in Schichten abgeschält. Auf diese Weise bleibt die natürliche Sedimentstruktur komplett erhalten. "Die Werkstoffe Aluminium und Sandstein in Form einer Pyramide stehen für Langlebigkeit, Einzigartigkeit und Exklusivität", interpretiert Abbco-Geschäftsführer Felix Tauscher. Er zog eine sehr positive Bilanz der imm 2009, die das Firmenduo für sich unter das Motto "Neue Energie" gestellt hatte: "Die Pyramüde war ein absoluter Blickfang und sorgte trotz geringerer Besucherzahlen für ständigen Messekontakt." Er beobachtete, dass zahlreiche Fotografen und Kamerateams die Möglichkeit ergriffen haben, die außergewöhnliche Wasserbettenpräsentation in ihren Messebericht mit einzubauen.
Aus jeder Reklamation wird eine Reklame
Einen anderen Aspekt rund um Wasserbettheizungen hat die Ingenieurschmiede T.B.D. aus Villingen-Schwenningen, populär durch ihren Carbon-Heater, aufgegriffen. Das Unternehmen präsentierte sein neues Heizelement, das für alle Modelle ab Frühjahr 2010 in Serie gehen soll. "Das neue Heizelement ist auf Basis der bewährten Carbon-Technologie aufgebaut, erscheint jedoch im neuen Kleid durch eine hochwertigere Optik im Hochglanzformat. Gleichzeitig ergibt sich durch die Modul-Laminierung ein markanter Vorteil beim Einbau in bereits aufgebaute Wasserbetten, weil so künftig das Abpumpen des Wassers entfallen kann," berichtet Andrejel Zajac von der T.B.D.-Geschäftsführung. Das Service-Versprechen des schwäbischen Unternehmens und die Umsetzung der hiermit verbundenen Leistungen sorgten für weiteren Gesprächsstoff und Komplimente am Stand. "Service ist ein Qualitätsmerkmal, wir legen größten Wert auf eine schnelle, unbürokratische und kundennahe Abwicklung aller anfallenden Fragen, Anregungen und Monierungen", so Zajac. Der persönliche Kontakt zu Händlern und Endkunden sei dem Unternehmen wichtig. "Wir machen aus jeder Reklamation eine Reklame für den Händler und natürlich auch für unser Produkt, indem wir uns Zeit nehmen und beispielsweise Rückfragen innerhalb von 24 Stunden erledigen." Nicht nur in Deutschland wird diese Philosophie offensichtlich deutlich honoriert. T.B. D. berichtete auch von verstärkter Nachfrage aus Belgien, Holland und der Schweiz.
Jede Kilowattstunde zählt
Konsumige Bettsysteme auf Basis des neuen Modells "Allround" stellte der dänische Traditionslieferant Akva Waterbeds vor. Hier wurden drei neue Polyurethan-Leder-Farben gezeigt. Neues Gestaltungselement: Das Kopfteil Plateau, ein gepolstertes Paneel-Kopfteil, das mit einer neuen, flacheren Kopfteil-Halterung ganz bis zum Boden geführt wird und auch bei freier Aufstellung stabil ist. "Obendrein ist es das preiswerteste", berichtet Akva-Gebietsverkaufsleiter Nord, Thomas Wiese. Durch seinen geringen Platzbedarf unterstreicht es seine Funktionalität: Nur 6 cm beansprucht es hinter dem Bett und ist für kleinere Schlafräume die ideale Wahl.
Neuigkeit Nummer zwei aus dem Hause Akva Waterbeds: Das Akva Low Energy Top (LET). Seit über zwei Jahren im Test, kommt Akva nun im Laufe dieses Jahres mit der endgültigen Version einer zusätzlichen Isolierung zum Anbringen an Bezugsoberteile auf den Markt. Thomas Wiese: "Die Isolierung ist so immens, dass man fast ohne eingeschaltetes Heizelement schlafen kann, wenn man auf zusätzliche Wärme verzichten möchte. In wenigen Sekunden ist das Bett wie bei einer herkömmlichen Matratze angewärmt und hat in den Praxistests bisher keine Probleme mit Feuchtigkeit gezeigt, da das Material gleichzeitig sehr wasserdampfdurchlässig ist." Nach Worten des Verlaufsleiters kann das Bett den ganzen Tag ohne Bettzeug gelüftet werden. Das Einsparungspotential liegt laut Akva bei einer um 2 Grad reduzierten Heiztemperatur. "Im Hinblick auf die Entwicklung des Klimas und die gestiegenen Energiekosten haben wir eine Möglichkeit gesucht, die den Energieverbrauch bei Wasserbetten reduziert." Obwohl die neueste Wasserbett-Generation mit digital gesteuertem Akva Vital Heizsystem nur einen geringen Verbrauch aufweist, zählt jede Kilowattstunde, meint das dänische Unternehmen, das mit dem dänischen Technologischen Institut schon eine ganze Weile an diesem Thema arbeitet, um das für Wasserbetten sinnvollste, Wärme isolierende Material zu finden. Die bisherigen Ergebnisse, ob im Labortest oder im Praxiseinsatz, seien positiv. Akva plant, das Low Energy Top als Nachrüst-Kit zu jedem Oberteil anzubieten. Nach Ablauf der Testphase wird das Unternehmen mit dem Thema in die Offensive gehen.
Jetzt auch Wasser- und Luftbetten
Mit einer Neuigkeit aus dem Vertrieb wartete die Strickerchemie GmbH auf. Das norddeutsche Unternehmen, bekannt durch den Vertrieb eigenen Wasserbettzubehörs und des oben erwähnten Carbon Heaters, hat zum 1. Dezember zusätzlich den Vertrieb der Leipziger Firma DreamTec Bettensysteme übernommen. Laut Klaus Stricker von der Geschäftsleitung gehören damit ab sofort auch Wasser-, Luft- und Gelbetten zum Sortiment des eigenen Unternehmens. Die deutsche Herstellung der Wasserbetten und die Eigenproduktion von Luftbetten versprechen laut Stricker qualitativ hochwertige und innovative Produkte.
Vollgas nach drei Jahren Messe-Abstinenz
Nach drei Jahren Messeauszeit präsentierte sich Bodyform wieder auf der imm - und das mit neuer Corporate Identity. Nicht nur mit Wasserbetten war das Unternehmen präsent, sondern es stellte mit dem Produkt "AirLine Prestige" ein selbst produziertes Luftbett vor. "Dies wird dauerhaft unser Sortiment ergänzen," berichtete Christian Hey von der Geschäftsleitung. Besonders beim Bettenfachhandel habe das Luftbett auf der Messe Interesse geweckt, da die Erwartungen an dieses System hinsichtlich Auflagefläche, Lufthub, Einstellung und Feuchtigkeitsmanagement noch übertroffen wurden. Die IGR-zertifizierte Matratze ist nach Worten Heys auch für Wasserbettenhändler sehr interessant, da man Kunden, die sich nicht gemeinsam zum Wasserbett entschließen könnten, eine Lösung für ein Wasser-Luft-Bett unter einem gemeinsamen Bezug anbieten könne. Auch der Umbau eines Wasserbett-Dualsystems zum Wasser-Luft-Bett sei problemlos möglich, klassische Bauweise vorausgesetzt.
Im Wasserbettbereich stellte Bodyform einige Neuerungen und Weiterentwicklungen vor, so die Fortentwicklung des Modells HighLine zum HighLine Triplex mit Hypersoft im Bezug und mit Aquabox und Boxspring-Design. "Alle Polstermodelle wie auch die Luft- und Wasserkerne, Schaumrahmen und Sockel werden in unserer eigenen Produktion in Sankt Augustin gefertigt," informierte Christian Hey. Im Wasserbett-Heizungsbereich hat Bodyform gemeinsam mit der Fa. T.B.D. das Modell "IQ Prestige" entwickelt. Diese exklusiv von Bodyform vertriebene Heizung verbindet laut Hey die Vorteile der digitalen Steuerung (Carbon IQ) mit der abgeschirmten Leistung (Carbon Prestige) zum sinnvollsten Heizelement für anspruchsvolle Kunden. Auch unter dem Bett hat Bodyform einiges zu bieten: Der Klassiker, nämlich der Schubladensockel mit über 500 Litern Stauvolumen, sei nun in acht verschiedenen Massivholzfronten erhältlich.
Offizieller Lanxess-Partner
Der Wasserbetthersteller Smartsleep AG zählte dieses Mal nicht zu den imm-Teilnehmern, sondern lud zur Hausmesse nach Troisdorf. Von dort gab es Ende Januar eine Mitteilung der besonderen Art: Das Unternehmen hat sich einer freiwilligen Zertifizierung der Firma Lanxess Deutschland (ehemals Bayer) unterworfen. "Damit sind wir offizieller Markenlizenzpartner der Firma Lanxess im Thema Mesamoll II", teilte Vorstandsvorsitzender Rainer Richter mit. "Wir weisen damit nach, dass unsere Mesapur-Matratzen tatsächlich mit Mesamoll II Weichmachern des Martkführers Lanxess ausgestattet sind," so Richter. Wie der Unternehmenschef mitteilte, könne dies derzeit nur von wenigen Herstellern dokumentiert werden: "Der Wasserbettenmarkt ist sehr unübersichtlich, und für den Endverbraucher ist das Erkennen der Vinylqualität nahezu unmöglich. Leider hat sich herausgestellt, dass nicht überall, wo Mesamoll II draufsteht, auch Mesamoll II drin ist," so Richter. Aus diesem Grunde gehe Lanxess nun den Weg der offiziellen Zertifizierung. Nur wer offiziell einen Lizenzvertrag abschließe und durch freiwillige Tests den Mesamoll II-Gehalt nachweise, dürfe mit der Marke Mesamoll II auch werben - ein entscheidendes Argument beim Verkauf.
Aktionen für die gesamte Branche
Der Fachverband Wasserbett e.V. zeigte Messepräsenz über seine vertretenen Herstellermitglieder B.M. Europe, BluTimes und Abbco. Ihre Verbundenheit zum Verband dokumentierten sie durch an den Ständen positionierte Roll-ups. Laut dem Vorsitzenden Marco Heinemann werde der Verband in nächster Zeit verschiedene Aktionen durchführen, in die zum Teil Branchen übergreifend auch Nicht-Mitglieder mit eingebunden würden. Die Terminierung der diesjährigen Jahreshauptversammlung stehe unmittelbar bevor (Bericht folgt).
Fachverbands-Neumitglied InLine Marketing GmbH führte über seinen Geschäftsführer Hubertus Brune zahlreiche Gespräche auf der Messe "mit führenden Wasserbettheizungs-Herstellern und Wasserbettspezialisten". Aufgrund der Haustex-Berichterstattung in der letzten Dezember-Ausgabe sei es zu zahlreichen Kontakten über das Thema Iso Safe gekommen, hinter dem sich eine Energie sparende dekorative Tagesdecke speziell für Wasserbetten verbirgt. Im Moment laufen Verhandlungen zwischen InLine Marketing und führenden Anbietern der Wasserbettbranche, um das Produkt möglichst schnell flächendeckend auf den Markt zu bringen. Prospekte für die Auslage im Wasserbettfachhandel können kostenlos zur Verfügung gestellt werden (www.isosafe.de).
aus
Haustex 03/09
(Wirtschaft)