Wendre

Start in Deutschland mit eigener Gesellschaft


Bad Nauheim - Das schwedisch-estnische Unternehmen Wendre plant, den deutschen Markt stärker zu bearbeiten. Dazu hat es die deutsche Gesellschaft Wendre GmbH in Bad Nauheim gegründet. Das neue Deutschland-Team stellte sich erstmals auf der Heimtextil in Frankfurt vor.

"In Deutschland sind Marketing, Produktionsentwicklung und Verkauf angesiedelt", schildert Hans Schwennesen, Sales Director von Wendre Deutschland. Er leitet das Unternehmen gemeinsam mit Carsten Hansmann (ehemals Centa Star), zuständig für die Weichwaren, sowie Jörg Brahner, der für die Matratzen verantwortlich ist. Doch die deutsche Dependance von Wendre ist weit mehr als ein reiner Vertriebsstandort. "Wir sind im Prinzip verantwortlich für die gesamte Wertschöpfungskette", schildert Schwennesen. "Das macht Spaß!" Er und seine Leute können Produkte auf die Bedürfnisse des deutschen Marktes zuschneiden und bei einer der Schwestergesellschaften herstellen lassen. Wendre produziert unter anderem Matratzen mit Lizenz-Produkten von Outlast und Thinsulate, bei den Bettwaren nutzt Wendre Produkte von Advansa.

Wendre zielt mit seinen Produkten eher auf Kunden mit größeren Verkaufsflächen, um höhere Stückzahlen pro Kunden absetzen zu können. Die Artikel müssen nicht unbedingt unter dem Namen Wendre vertrieben werden. Schwennesen: "Wir entwickeln auch gerne eigene Marken für unsere Kunden." Der Grundgedanke von Wendre sei, dass für das Unternehmen letztlich nicht die Marke entscheidend sei, vielmehr, wo das Produkt verkauft werde. Gleichwohl müsse das Produkt einen kompetenten Auftritt haben, wie bei einer echten Marke.

In der Unternehmensgruppe Wendre arbeiten 800 Personen. Sie geht auf eine Unternehmensgründung 1993 zurück. Peter Hunt beteiligte sich an dem Unternehmen 1996 und übernahm 2002 sämtliche Geschäftsanteile. Er ist auch heute noch alleiniger Inhaber über die Trading House Scandinavia in Norrköping/Schweden. Wendre zählt zu den Hauptlieferanten von Ikea. Die Produktionsstätten von Wendre befinden sich in Estland, Polen und China. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben bei rund 67 Mill. Euro. Anfang dieses Jahres hat die Mutter Trading House den schwedischen Hersteller von Gäste- und Klappbetten Stram in Tibro übernommen. Schwennesen schätzt, dass das erworbene Know-how bei Unterfederungen auch bei Wendre genutzt werden wird.

Das Erfolgsgeheimnis von Wendre liegt laut Schwennesen in dem starken Preis-Leistungs-Verhältnis und der hohen Geschwindigkeit. So ist es beispielsweise gelungen, innerhalb von rund zehn Monaten einen neuen Schaum namens Honey Comb zu entwickeln und auf der Heimtextil vorzustellen. Seine Besonderheit ist die Beimischung von Bienenwachs im Produktionsprozess des Kernmaterials. Dadurch sei eine Zellstruktur entstanden, die wesentlich offenporiger sei als bei herkömmlichen Kaltschäumen und eine bessere Durchlüftung gewährleiste. Derzeit gibt es drei Matratzen aus diesem Material mit Kernhöhen von 16, 18 und 20 cm. Dazu gibt es die passenden Bettwaren.
aus Haustex 04/09 (Wirtschaft)