Ewifoam profitiert von Decora-Übernahme
Leisten und Profile ergänzen Laminat- und Parkettunterlagen
Der Markt für Unterlagsmatten unter Parkett und Laminat ist ein Nischenmarkt. In dieser Nische ist Ewifoam seit Jahren erfolgreich. "In den vergangenen 10 Jahren sind wir jedes Jahr deutlich zweistellig gewachsen", bilanzierte Gerhard Wicklein, Presseleiter von Ewifoam. Im Gespräch mit FussbodenTechnik, verriet Wicklein, dass künftig auch Leisten und Profile im Sortiment geführt werden, dass die Fachberatung direkt am Produktpräsenter stattfinden wird und warum man eigentlich für jeden Raum eine eigene Unterlage braucht.
Aus dem Trittschalldämmunterlagen-Hersteller Ewifoam wird ab 2009 ein Fußboden-Zubehörspezialist. Hintergrund ist die Ewifoam-Übernahme durch den polnischen Leisten- und Profilhersteller Decora im Dezember 2007. Das Jahr 2008 wurde genutzt, um die Synergieeffekte der beiden Unternehmen auszuloten und in den jeweiligen Programmen umzusetzen. Gerhard Wicklein gab Einblicke in die "neue" Ewifoam.
Neue Zielgruppe Objekteure
Bislang verteilten sich die Zielgruppen von Ewifoam auf folgende Vertriebsgruppen: 35% Holzhandel, 20 % Bodenbelagshandel, 20 % Industrie (überwiegend als Private Label) und zwischen 10 und 15 % im Baumarktbereich. Der Rest war verstreut. Für 2009 hat Ewifoam mit den Objekteuren eine neue Zielgruppe ausgemacht. "Für die Objekteure haben wir lange Zeit nicht viel getan", gibt Gerhard Wicklein offen zu. Das wird sich jetzt komplett ändern: "Wir haben Ausschreibungstexte und eine Planungsmappe gestaltet, die wir den Objekteuren zur Verfügung stellen." Auch die Leisten und Profile, die Decora für das Ewifoam-Programm beisteuert, dürften Objekteure interessieren. Das Geheimnis, welche Decora-Produkte künftig von Ewifoam geführt werden, wird allerdings erst auf den Messen Domotex und BAU gelüftet werden.
Zusätzlich zu der Objekteursmappe wird es drei neue Kataloge geben, die jeweils einen Schwerpunkt zum Thema Parkett- und Laminatunterlagen herausarbeiten:
- einen Anwendungskatalog über die verschiedensten Anwendungen der Zubehörprodukte,
- einen Marketingkatalog, mit dem man am PoS besser verkaufen kann und
- einen technischen Katalog.
Neue Wissensvermittlung am PoS
Auch wenn Unterlagsmatten im Vergleich zum Parkett vergleichsweise günstiger sind, gibt es bei ihnen dennoch einen großen Bedarf an technischem Wissen. Bei Ewifoam hat man die Erfahrung gemacht hat, dass zu Fortbildungseminaren meist die Unternehmensleiter oder entsprechende Verkaufsmitarbeiter kommen. Die Fluktuation ist in den Verkaufsabteilungen jedoch so groß, dass die Beratung trotz Schulungen zu wünschen übrig ließ. Darum ist man von dem bisherigen Seminarsystem abgewichen und verlagert den Wissenstransfer direkt an den PoS. Jetzt gibt es direkt an den Präsentern drei Schautafeln mit Informationen: Mit Hilfe der neuen Schnellinformation kann der Kunde (oder auch der Verkäufer) innerhalb von 60 Sekunden erkennen, welche Unterlagsmatte für seine Anforderungen passt. In der zweiten Stufe kann er sich etwas mehr in das Thema einlesen und in der dritten richtig tief in die Materie Trittschalldämmung und Parkettunterlagen einsteigen.
Für die Partner im Holzhandel und im Bodenbelagshandel werden die Produkte in den Präsentern je nach Wunsch zusammengestellt. "Das ist für uns im ersten Moment ein sehr großer Mehraufwand, weil wir die Tafeln auf das Kundenprofil abstimmen müssen. Aber im Ergebnis lohnt es sich für beide Seiten", berichtet Wicklein.
Eine sehr hilfreiche neue Informationssbroschüre über Parkett- und Laminatunterlagen heißt "Hätten Sies gewusst?" Hier werden vornehmlich die technischen Eigenschaften der Produkte wie Trittschalldämmung, Feuchteschutz, Wärmedämmung, Eignung für Fußbodenheizung etc. übersichtlich aufgeführt. Der Kunde kann sehr schnell erkennen, welches Produkt die gewünschten Eigenschaften aufweist.
Mit Polyurethan erfolgreich
Neue Trends bei den Materialien für Unterlagsmatten lassen sich derzeit nicht erkennen. Wenn man vermutet, dass auch der Markt der Unterlagsmatten auf den Ökotrend aufsattelt, dann täuscht man sich. Es gibt weiterhin schwerpunktmäßig Polyetylenschäume und Polyurethanmatten. Aber auch Holzfasermatten und Kork sind im Ewifoam-Angebot zu finden - allerdings sind beide keine neue Entwicklung. "Neu sind nicht die Materialien, sondern eher die Zusammensetzungen", beschreibt Wicklein den Trend. Besonders gut verkaufen sich derzeit alle Produkte der Universol-Serie (Polyurethanmatten die sich ökologisch im Hausmüll entsorgen lassen), die in 2009 mit zwei weiteren neuen Matten (Universol plus und Universol light) ergänzt werden.
Für jeden Raum die richtige Unterlage
Eine Problemstellung der alten wie der neuen Ewifoam sind die unterschiedlichen Anforderungen in Räumen. Ein entscheidender Vorteil von separaten Unterlagsbahnen ist, dass man sie gezielt nach den jeweiligen Anforderungen aussuchen kann, etwa Trittschalldämmung, Wärmedämmung etc. Auch wenn es verrückt klingt: Im Idealfall müsste man für jeden Raum separat entscheiden, welche spezifischen Eigenschaften dort benötigt werden. Schließlich hat ein Kinderzimmer andere Anforderungen als ein Flur oder ein Wohnzimmer. Im Kinderzimmer sollte man Wert auf hohe Trittschalldämmung legen, weil dort Kinder spielen und toben. In einem Büro-Flur muss man eventuell etwas gegen Geräusche durch Stöckelschuhe tun. "Das ist in der Verlegepraxis nicht durchführbar, dass jeder Raum eine andere Matte bekommt - aber sinnvoll wäre es schon", meint Wicklein. An den Aufbauhöhen scheitert der Einsatz von unterschiedlichen Matten in der Regel nicht, da die meisten 2 bis 3 mm dick sind. Es scheitert eher am höheren Aufwand.
aus
FussbodenTechnik 01/09
(Wirtschaft)