WeGo Systembaustoffe stellt neuen Boden-Verantwortlichen vor

"Baustellen-Logistik für Estrichleger verbessern"

Baustoffhändler WeGo Systembaustoffe ist mit der Entwicklung des Geschäftsjahres 2008 zufrieden. Der Bereich Boden mit Dämmstoffen, Estrichmörteln, Systemböden und Estrichzubehör ist "solide gewachsen", wie Alfons Horn, der Vorsitzende der Geschäftsführung der WeGo Systembaustoffe in einem Gespräch mit FussbodenTechnik berichtete. Das Produktmanagement dieses Segments wird ab 1.1.2009 mit Salvatore Smiraglia neu besetzt. Im Zuge dessen wird unter anderem das Thema "gewerkespezifische Baustellen-Logistik" stärker verfolgt. Was WeGo für 2009 plant, verraten beide im Interview.

FussbodenTechnik: Herr Horn, welche Ziele gibt es bei WeGo für 2009?

Alfons Horn: Nach einem Jahr 2008, das ganz im Zeichen der Messe EPM und anderen für uns wichtigen Messen stand, sollen 2009 die Spezifika des Gewerks bei uns im Mittelpunkt stehen. Dabei wollen wir noch stärker als bisher in die Technik des Gewerks "einsteigen" und unsere Verarbeiter, Estrichleger wie Systembodenbauer, noch fachspezifischer unterstützen. Da ist es mehr als passend, dass unser neuer Produktmanager Bodensysteme, Salvatore Smiraglia, Vertrieb und Handwerk von der Pike auf gelernt hat.

FT: Was heißt für Sie "noch fachspezifischer"?

Alfons Horn: Wir streben an, in 2009 in Deutschland erneut 500 Verarbeiter auf neue Produkte zu schulen und damit auf unsere Kompetenz im Bodenbereich hinweisen. Außerdem wollen wir den Handwerker durch eine fachspezifische Logistik unterstützen. Gerade auf komplexen Baustellen haben wir die Erfahrung gemacht, dass es nicht reicht, die Ware an der Straße abzusetzen und den Verarbeiter mit dem Transport zum Einbauort bzw. zur Estrichmaschine alleinzulassen. Auch wenn Lkw mit einem flexiblen Mobilstapler deutlich teurer in der Anschaffung sind, als ein konventionelles Kranfahrzeug, liegen die Vorteile auf der Hand. Von dem Estrichleger wird heute immer noch erwartet, dass er die Säcke zur Maschine schleppt. Das ist bei anderen Gewerken, wie dem Trockenbau, schon längst nicht mehr zeitgemäß.

FT: Wie erreichen Sie die Estrichleger denn bundesweit?

Horn: Von unseren 66 Niederlassungen sind circa 40 auf das Segment Bodensysteme eingestellt, davon 25 wie beispielsweise Abstatt, Hamburg und Hanau besonders auf das Thema Boden spezialisiert: Dort gibt es über das Standardsortiment hinaus Zuschlagmittel, Industriestriche, schnelle Bindemittel sowie Produkte der Bodensanierung. Eine Vertiefung des Produktportfolios ist in weiteren Standorten angestrebt. Unser Fuhrpark mit mehreren hundert Fahrzeugen, davon über 60 Mobilstapler-Fahrzeuge, trägt zur Differenzierung der WeGo als Fachhändler Boden-Baustoffe bei und sorgt mit gewerkespezifischer Logistik für zeit- und sachgerechte Belieferung unserer Kunden.

FT: Mit Ihrer Qualitätsoffensive "Mit WeGo zur Qualität" bietet WeGo Estrichlegern einen besonderen Service, um die eigene Estrichqualität zu überwachen. Werden Sie diesen Service fortführen?

Horn: Wir werden unser Angebot "Mit WeGo zur Qualität" weiter anbieten. Für uns ist dieses Paket ein reines Service-Geschäft, ohne finanzielle Interessen. Wir wollen dem qualitätsbewussten Estrichleger eine Möglichkeit an die Hand geben, die Qualität seiner Ortmörtel zu überwachen.

Salvatore Smiraglia: Die Verarbeiter, die das Paket genutzt haben, äußern sich positiv dazu. Sie sagen, dass alle Tätigkeiten, die zum Führen eines Qualitätshandbuchs gebraucht werden, von vielen Verarbeitern unbewusst durchgeführt werden. Es geht einfach nur darum, es zu dokumentieren. Viele Estrichleger freuen sich darüber, dass sie jetzt ihr Produkt Estrichmörtel besser einschätzen können.

FT: Der von WeGo gestiftete Deutsche Estrichpreis 2008 wurde auf der EPM verliehen. Wo werden die Preisträger 2009 ausgezeichnet?

Horn: Der Estrichpreis wird von uns lediglich gestiftet, über die Verleihung entscheidet der Bundesverband Estrich und Belag. Ich gehe nach Rücksprache mit den Verbandsverantwortlichen davon aus, dass er für 2009 im Rahmen der Jahressitzung des BEB in Berlin verliehen wird. Wir werden bei der Preisverleihung präsent sein, weil uns das Estrichgewerk wichtig ist. Die Auswahl der Preisträger liegt beim BEB, wir halten uns dabei im Hintergrund. WeGo unterstützt den Deutschen Estrichpreis, um herausragende Leistungen des Gewerks zu würdigen. Wenn der Fachhandel, Architekten und Verarbeiter gemeinsam innovative Leistungen vollbringen, dann ist dies eine gute Gelegenheit, die Wertschöpfung einer solchen Baustelle zu dokumentieren.

FT: Herr Smiraglia, wann gibt es von WeGo wieder Boden-Seminare?

Smiraglia: Wir wollen unsere Mitarbeiter schulen und gleichzeitig unsere Kompetenz nach außen tragen. Die Verarbeiter werden im Frühjahr und Sommer 2009 regional von den Bodentagungen profitieren.

Was jetzt schon fest steht ist, dass wir in Hamburg, Dresden und Hanau Bodentagungen durchführen werden. Zur Zeit läuft noch die Abstimmung mit externen Referenten. Details werden wir rechtzeitig bekannt geben.

FT: Was sind Ihre Ziele in Ihrer neuen Position?

Smiraglia: WeGo möchte für das Gewerk des Estrichlegers Verantwortung übernehmen. Wir wollen Informationen über neue Produkte und Verfahrensweisen an unsere Kunden weitergeben.

Das kann beispielsweise auch die Anregung sein, die Estrichleger im Hinblick auf die energetische Sanierung zu beraten, was momentan eher die Ausnahme ist. Wenn damit zusätzliche Kompetenz beim Estrichleger ankommt, dann haben wir alle etwas davon - und das Gewerk und seine Verarbeiter profitieren ebenfalls.
aus FussbodenTechnik 01/09 (Wirtschaft)