Interview des Monats: Olaf Rützel, Geschäftsführer des Holzrings
In Krisenzeiten Effizienz und Differenzierung steigern
Die gesamtwirtschaftlichen Zeichen stehen derzeit auf Sturm. Kein Tag vergeht ohne schlechte Meldungen. Bankenkrise, erschwerte Finanzierungsmöglichkeiten für den Mittelstand, zunehmende Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit sind nur einige Stichworte, die täglich die Nachrichten prägen. Wie wirkt sich dieses negative Umfeld auf den Holzhandel aus? ParkettMagazin befragte dazu Olaf Rützel, den Geschäftsführer des Holzrings, einer der führenden Kooperationen des Holzhandels.
ParkettMagazin: Der Holzring konnte für 2008 erneut einen Umsatzrekord vermelden. Der zentralregulierte Umsatz stieg um 14% auf rund 570 Mio. EUR. Sehen Sie mit Blick auf die aktuelle Wirtschaftslage auch in 2009 Steigerungsmöglichkeiten?
Olaf Rützel: Man muss, um eine irreführende Interpretation zu vermeiden, unser erhebliches Wachstum vom vergangenen Jahr etwas differenzierter analysieren. Der sehr hohe Prozentsatz der Steigerung hing signifikant mit einer Ausweitung unserer Mitgliederbasis und auch mit der Aufnahme und Listung neuer Lieferanten zusammen. Weiterhin haben die Holzring-Gesellschafter ihre Einkaufsumsätze, dort wo es möglich war, auf die Holzring-Lieferanten konzentriert. Der Außenumsatz unserer Mitglieder hat sich gegenüber dem Vorjahr um ca. 1-2% erhöht.
Um die Frage konkret zu beantworten: Für das Jahr 2009 erwarten wir einen zentralregulierten Umsatz in einer Größenordnung von ca. 580 Mio. EUR, d.h. wir erwarten ein leichtes Wachstum.
ParkettMagazin: Es liegt zwar erst ein Monat hinter uns. Mit Bau und Domotex gab es aber bereits zwei große Leitmessen. Lassen sich hieraus konkretere Indikatoren für die Erwartungen an das Jahr ablesen?
Olaf Rützel: Wir konnten die Umsätze des Januars noch nicht im Detail analysieren. Bei den meisten Gesellschaftern und Lieferanten sehen wir Konstanz, wenn auch wegen der Kälte im Januar und der geringeren Anzahl von Arbeitstagen auf einem im Vergleich zum Vorjahr etwas rückläufigen Niveau. Die Stimmung auf den Messen und auch bei den Kunden unserer Gesellschafter ist gut. Die Auftragsbücher sind im Moment noch gefüllt. Man kann daraus aber noch keine Erwartungen ableiten.
ParkettMagazin: Gibt es regionale Unterschiede zu vermelden? Wir meinen damit: Gibt es einzelne Regionen unseres Landes, die insbesondere negative Konsequenzen aus der Wirtschaftskrise zu meistern haben?
Olaf Rützel: Zuerst möchte ich deutlich bemerken, dass wir es mit einer globalen Krise zu tun haben. Aus den Finanzmärkten schwappen die Probleme jetzt in die Realwirtschaft. Da alle Länder der Welt betroffen und stark vernetzt sind, macht es keinen großen Sinn, selbst innerhalb unseres zentraleuropäischen Wirtschaftsraumes nach unterschiedlichen Auswirkungen zu suchen. Andererseits ist wahrscheinlich zu erwarten, dass Regionen in unmittelbarer Nähe zu großen Automobilwerken eher über Umsatzrückgänge zu klagen haben werden als z.B. die Oberzentren.
ParkettMagazin: Welchen Beitrag leisten Sie in diesem Zusammenhang als Kooperationszentrale gegenüber Ihren Mitgliedern? Könnten Sie besondere Hilfe anbieten?
Olaf Rützel: Ganz eindeutig wird der Wettbewerbs- und Veränderungsdruck weiter zunehmen. Cash-Management ist das Gebot der Stunde. Wir segmentieren unsere Aktivitäten nach den wesentlichen Feldern der Unternehmensführung:
1. Bezüglich des Marktes versuchen wir Wissensvorsprung zu vermitteln und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Gesellschafter zu verbessern. Der Wettbewerbsdruck wird weiter zunehmen.
2. Im Bereich der Technologie begleiten wir die Prozesse, haben die Aktivität von Arbeitsgruppen intensiviert und bieten unseren Mitgliedern auf Wunsch zunehmend eine unternehmerische Beratung bis hin zur detaillierten BWA-Analyse an und geben anschließend Strategieempfehlungen. Dies wird seitens unserer Mitglieder gut angenommen.
3. Das Holzring Factoring-Programm, Beratung im Bereich Warenkreditversicherungen und spezielle Kreditangebote greifen im Finanzsektor.
4. Im Human Resource Management kümmern wir uns um Personalberatung und Personalbeschaffung.
5. Für den wichtigen IT-Bereich leistet z. B. der EDV-Arbeitskreis als Teil der Gremienarbeit im Holzring einen wertvollen Beitrag. Wir diskutieren und schaffen generelle IT-Lösungen, die für alle Mitglieder interessant sind und somit Kostensenkungs- und Prozessoptimierungspotential bieten.
6. Last but not least forcieren wir zunehmend strategische Allianzen.
ParkettMagazin: Welche Strategie raten Sie Ihren Mitgliedern ganz konkret, die Krise abzuwettern?
Olaf Rützel: Das kann ich ihnen am besten in Form eines Diagramms mit einer Rendite- und einer Umsatzachse erläutern. Der Nischenanbieter hat einen verhältnismäßig geringen Umsatz bei hoher Rendite. Die Großvertriebsformen des Einzelhandels sind eindeutig in der Rolle einer Kostenführerschaft. Der Holzhandel und der mit uns im Wettbewerb stehende Baustoffhandel liegen irgendwo dazwischen.
Der Weg geht also dahin, neue Märkte und neue Geschäftsfelder zu eröffnen. An der Kostenführerschaft der Baumärkte kann z. B der Holzfacheinzelhandel wegen der betriebswirtschaftlichen Skaleneffekte nicht viel ändern. Also müssen wir unsere Effizienz steigern und die Differenzierung in Bezug auf Kunden und Produkte vorantreiben. "Be different or die" ist die Devise. Das gilt sowohl für den Groß- als auch den Einzelhandel mit Holz. Neue Geschäftsfeldstrategien, wie sie z.B. von einigen unserer Gesellschafter zurzeit erarbeitet werden, sind jetzt und auch in Zukunft probate Mittel, Krisen zu begegnen und abzuwenden.
ParkettMagazin: Der Holzgroßhandel, d.h. also Ihre Mitglieder, übernimmt neben vielen anderen wichtigen Funktionen auch eindeutig die Rolle der Finanzierung des Handwerks. Wird hier die Luft nicht zunehmend dünn? Wir denken hier an die Problematik der erschwerten Fremdfinanzierung im Bankensystem und an Zahlungsschwierigkeiten des Handwerks als Folge von Insolvenzen in der Bauwirtschaft.
Olaf Rützel: Nein, glücklicherweise nicht. Unsere Mitglieder verfügen über eine sehr gute Eigenkapitalquote. Sollte die Finanzierungsfunktion des Großhandels bedingt durch die Krise sogar noch ansteigen, sind wir diesbezüglich gut aufgestellt.
Zunehmende Insolvenzen im Handwerk sind bisher nicht feststellbar. Meistens werden Insolvenzen im Handwerk durch schwere Mängelrügen und dadurch verzögerte Zahlungen der Auftraggeber verursacht. Momentan ist die Auftragslage im Handwerk noch gut. Es besteht allerdings die Befürchtung, dass Aufträge storniert werden könnten, da den Bauherrn die finanziellen Mittel ausgehen und Projekte verschoben werden. Das würde die Krise verschärfen.
ParkettMagazin: Gibt es feststellbare Unterschiede hinsichtlich der Sortimentsproportionen? Haben einige Produkte eine sogenannte Sonderkonjunktur?
Olaf Rützel: Das kann man nicht mit einem Satz beantworten. Dekorative Platten für den Messe- und Ladenbau, hochwertige Sortimente für Holz im Garten und auch Zweischichtparkett nehmen meiner Ansicht nach an Attraktivität zu. Hier liegen weiterhin große Chancen für den Holzhandel.
Insgesamt haben wir es auch im Holz mit einem gesättigten Markt zu tun. Die Verdrängung wird zunehmen. Der Baumarkt hat aber im Moment ganz offensichtlich mehr zu kämpfen als der Holzfachhandel. Sorge bereitet uns der deutliche Anstieg der Produktvariationen in vielen Sortimentsbereichen. Zunehmende Variantenvielfalt als Antwort auf gesättigte Märkte bedeutet automatisch auch eine schlechtere Kosteneffizienz für die Industrie und, wenn ich z.B. an die Lagerlogistik und komplexere Administration denke, natürlich auch für den Handel.
Interessante Ansätze sieht man im Laminatgeschäft. Die phantastischen Keramik- und Steinimitationen könnten, verbunden mit den Produkteigenschaften von hoch abriebfesten Laminatboden, in neue Markt-Segmente eindringen und Stein und Fliesen substituieren. Darin liegt eine Chance der erfolgreichen Verdrängung, die unsere Mitglieder nutzen könnten.
ParkettMagazin: Welche Forderungen stellen Sie als große Handelskooperation an die Politik im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise?
Olaf Rützel: Bürokratieabbau, Investitions- und Steuererleichterungen für den mittelständischen Handel und Förderung von Renovierungsmaßnahmen sind hier an erster Stelle zu nennen. Leider reagiert die Politik oft sehr populistisch und fokussiert zur Zeit sehr einseitig auf die Sektoren Banken und Automobilindustrie. Die staatliche Förderung von Energieeinsparungen hilft eher dem Baustoff- als dem Holzhandel. Das Sanremo-Segment (Sanieren, Renovieren und Modernisieren) ist flächendeckend eher im Baustoffhandel zu finden.
Weiterhin ist die öffentliche Hand als Auftraggeber gefragt. Renovierung und Sanierung von öffentlichen Gebäuden, Investitionen in die Infrastruktur und das Vorziehen von bereits geplanten Bauvorhaben unter vermehrtem Einsatz von Holzprodukten wären wünschenswert.
ParkettMagazin: Sind die extremen Kursveränderungen auf den Devisenmärkten der vergangenen Monate für Sie und Ihre Mitglieder relevant?
Olaf Rützel: Nein, der Internationalisierungsgrad des Holzhandels ist, von Ausnahmen natürlich abgesehen, im Holzhandel eher gering. Aus unserem Mitgliederkreis sind vermutlich nur vier oder fünf Mitglieder von den Änderungen des Dollarkurses betroffen. Im Parkettgeschäft sind eher die klassischen Importeure davon abhängig.
ParkettMagazin: Der Verband der deutschen Parkettindustrie gab kürzlich dramatische Produktionsrückgänge bekannt. Aus dem Ausland hört man ähnliche Informationen. Das müsste doch eigentlich zwingend bedeuten, dass auch der Parkettabsatz Ihrer Mitglieder drastisch zurückgegangen ist? Dennoch berichten einzelne Firmen von guten Verkäufen im Januar. Wie passt das zusammen?
Olaf Rützel: Diese Frage kommt für uns etwas verfrüht. Bisher entwickeln sich die Umsätze mit unseren Lieferanten stabil. Die Objektaufträge sind nach wie vor vorhanden. Ich kann daher nur annehmen, dass andere Absatzwege für Parkett betroffen sind. Der Effekt der Produktionsrückgänge kann auch nicht mit einem Abbau der Lagerbestände erklärt werden, da die Lagerbestände für Parkett im klassischen Holzhandel eher gering sind. Ich bin davon überzeugt, dass der Holzhandel der wichtigste Absatzweg für Parkett in Deutschland ist und sich zurzeit im Verdrängungswettbewerb gegenüber anderen Vertriebswegen einfach gut positioniert.
ParkettMagazin: Befürchten Sie Lieferengpässe bedingt durch Insolvenzen Ihrer Lieferanten?
Olaf Rützel: Nein, überhaupt nicht. In den letzten 10 Jahren, seitdem bin ich Geschäftsführer der Holzring Kooperation, erinnere ich nur drei wesentliche Insolvenzen. Wenn diesbezüglich jetzt mehr passieren sollte, betrifft uns dies nicht wesentlich. Im Holzhandel sind die meisten Produkte austauschbar. Ausnahmen gäbe es natürlich im Bereich der Dekorplatten und Türen. Hier habe ich aber momentan keinerlei konkrete Befürchtungen.
Ein Problem könnte sich für einen Händler auftun, wenn ein Lieferant, der mit einem Leithändlersystem arbeitet, insolvent gehen sollte. Da die Märkte in einem solchen System regional aufgeteilt sind, wäre es schwierig, Alternativen zu finden. Aber auch hier habe ich keine aktuellen Befürchtungen. Unsere Lieferanten mit derartigen Exklusiv-Absprachen machen auf mich einen sehr soliden Eindruck.
Wir als Kooperation hätten das Problem von ausfallenden Rückvergütungen. Aber selbst hier haben wir uns betriebswirtschaftlich abgesichert.
ParkettMagazin: Sehen Sie Unterschiede hinsichtlich der Auswirkung der Wirtschaftskrise auf verschiedene Absatzwege von Holzprodukten?
Olaf Rützel: Ich denke schon. Vermutlich ist der Baustoffhandel eher betroffen. Der Baustoffhandel arbeitet mit dem Ansatz, alle für den Bau benötigten Produkte zu liefern, arbeitet also projektbezogen. Wir sind eher produkt- und kundenorientiert.
Auch den Baumarkt wird es wohl eher treffen als den Holzhandel. Die bedeutendste Kundschaft unserer Mitglieder sind die Handwerker, die auch und vielleicht zukünftig vermehrt für finanziell gutgestellte Käufergruppen arbeiten. Diese Zielgruppe wird aus meiner Sicht trotz Wirtschaftskrise keine notwendigen Renovierungen zurückstellen.
ParkettMagazin: Vor wenigen Tagen haben Sie deutlich vor den Gefahren für den Holzfachhandel durch "zu endverbraucherfreundliche Produkte" gewarnt. Ist dies nicht etwas übertrieben? Denken wir einmal an die Diskussion der Branche nach der Einführung von fertig versiegeltem Mehrschichtparkett im Vergleich zum klassischen Stab- und Mosaikparkett. Zugegeben, der Markt hat sich deutlich zu Gunsten des Mehrschichtparketts verschoben, andererseits ist der Gesamtmarkt für Holzfußböden in Deutschland heute in etwa doppelt so groß wie noch vor 20 oder 25 Jahren.
Olaf Rützel: Nein ich denke nicht, dass ich übertrieben habe. Natürlich stimme ich ihnen zu, dass alle zufrieden sein können, wenn der Gesamtmarkt wächst. Andererseits steht die Industrie unter Innovationszwang. Die Fußbodenprodukte werden immer besser, d.h. immer perfekter und innovativer und damit auch immer endverbraucherfreundlicher. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Natürlich finde ich das positiv. Werden dabei aber die Produkte "zu einfach" und wird dem Endverbraucher manchmal irrigerweise suggeriert, er könne kaum noch etwas falsch machen, besteht natürlich die Gefahr, dass der Handwerker überflüssig wird. Der Handwerker ist aber nun einmal unser wichtigster Kunde. Das Marktwachstum durch diese Produktinnovationen betrifft somit nicht unseren relevanten Markt, ganz im Gegenteil: profitieren werden eher endverbraucherorientierte Vertriebskanäle wie z.B. die Baumärkte oder auch der Internet- und Versandhandel in Ihrem Marktsegment. Hier müssen wir aufpassen.
ParkettMagazin: Ist die zunehmende Konzentration im Holzhandel aus Ihrer Sicht ein Segen oder eine Gefahr?
Olaf Rützel: Denken Sie bitte an den Eingang unseres Gespräches zurück. Im Diagramm zwischen Rentabilität und Umsatz liegt die Antwort auf Ihre Frage. Größere Einheiten können sich effizienter aufstellen und daher bei höheren Umsätzen die Rentabilität prozentual steigern. Es besteht eine nachgewiesene Korrelation zwischen relativen Marktanteil und ROI (Return On Investment).
ParkettMagazin: Vor wenigen Tagen hat der GD Holz eine Pressemitteilung herausgegeben und u.a. konstatiert, dass die Verfügbarkeit von zertifizierten Holzprodukten aus nachhaltiger Forstwirtschaft noch völlig unzureichend sei. Stimmen Sie dieser Einschätzung zu?
Olaf Rützel: Der GD Holz wird seine Aussage schon entsprechend abgesichert haben. Mir stellt sich nur die Frage nach der Relation. "Unzureichend" ist ja eine relative Aussage. Was ist denn die Bezugsgröße? Das müsste dann ja eine definierbare Nachfragemenge nach zertifiziertem Holz sein. Da fehlen mir aber detaillierte Informationen. Aus meiner Sicht ist die Nachfrage der Konsumenten nach zertifizierten Holzprodukten nicht unbedingt größer als das verfügbare Angebot. Der Druck in Richtung zertifizierter Holzprodukte ist, so glaube ich, auch nicht "market driven" sondern "competence driven", also ressourcengetrieben und viel mehr abhängig von erlassenen Gesetzen und Verordnungen. Hier müssen wir doch zwischen dem Individualinteresse und dem Interesse der Allgemeinheit unterscheiden. Der Konsument als "homo ökonomicus", hat vorrangig einen billigen Preis als Individualinteresse. Die umweltbezogenen, gesellschaftlich übergreifenden und globalen Interessen, also z.B. der verantwortungsvolle Umgang mit den natürlichen Ressourcen müssen von der Politik vertreten und durchgesetzt werden.
ParkettMagazin: Noch eine kurze Frage. Können Sie uns annähernd die Relation zwischen dem zentralregulierten Umsatz Ihrer Kooperation und dem direkten Einkaufsumsatz Ihrer Mitglieder sagen?
Olaf Rützel: Der Kooperationsgrad unserer Mitglieder, gemessen am für uns relevanten Einkaufsumsatz, beträgt ca. 75%. Mehr ist auch kaum machbar. Einzelne Mitglieder sind zum Beispiel extrem stark im Schnittholzimport aus Übersee oder im Plattengeschäft aus Osteuropa und haben hier besondere Kompetenzen, die sinnvollerweise nicht durch die Kooperationszentrale Holzring übernommen werden sollten. Da halten wir uns raus.
ParkettMagazin: Einige Ihrer Mitglieder beschäftigen sich ja auch intensiv mit anderen Sortimenten, die nichts mit Holz zu tun haben und auch nicht als Zubehörprodukte eingestuft werden können. Haben Sie eine Schätzung über derartige Umsätze im Vergleich zu Holzumsätzen?
Olaf Rützel: Genaue Zahlen habe ich nicht und benötige ich auch nicht für meine Aufgabe. Allerdings glaube ich nicht, dass diese Umsätze mehr als 10 - 15% vom Gesamtumsatz sein dürften.
ParkettMagazin: Sind Sie als Kooperation auch für derartige "Nicht-Holz-Produkte" tätig?
Olaf Rützel: Nein, einige unserer Mitglieder haben allerdings sogenannte Doppelmitgliedschaften und sind für einzelne Artikelgruppen auch Mitglied anderer Kooperationen. Hier sind zum Beispiel Eurobaustoff für Baustoffe, Nordwest für Beschläge etc. und Copa für textile Bodenbeläge zu nennen. Mit Eurobaustoff und Nordwest kooperieren wir operativ in speziellen Bereichen. Strategische Allianzen sind für uns immer eine Option.
ParkettMagazin: Vielen Dank für das Gespräch, dass wir verständlicherweise nicht ohne die Abschlussfrage beenden können, wann die Krise aus Ihrer Sicht überwunden werden kann.
Olaf Rützel: Nun, an einer "Kaffeesatzleserei" beteilige ich mich nicht. Wenn man allerdings die aktuellen Äußerungen aus Industrie, Handel und Handwerk betrachtet, könnte man zu der Vermutung kommen, dass es gegen Ende des dritten Quartals 2009 wieder aufwärts gehen könnte.
Holzring - in Kürze
Der Holzring Handelsgesellschaft mbH für Holz, Platten und Baustoffe
Universitätsallee 5
28359 Bremen
Tel.: 0421 / 2 23 15-0
Fax: 0421 / 2 23 15-11
www.holzring.de
Profil: auf den Holzgroßhandel ausgerichtete Kooperation
Beirat: Vorsitzender Albert Gebhardt, Fa. Holzwarth, Waldshut-Tiengen; stv. Vorsitzender Jörg-Ludwig Jordan, Fa. W&L Jordan, Kassel; Christian Bergmann, Holz-Speckmann, Halle/W.; Jochen Fraas, Fa. Stadelbauer, Offenburg; Franz Josef Kall, Fa. Josef Kall, Aachen; Jürgen Roggemann, Fa. Enno Roggemann, Bremen; Stefan Thalhofer, Fa. Georg Thalhofer, Deisenhausen und Dr. Karl Thalhofer (als kooptierter Rechtsbeistand).
Geschäftsführer: Olaf Rützel
Zentralregulierter Umsatz (2008): ca. 570 Mio. EUR
Umsatzsteigerung 2007/2008: 14%
Gesellschafter: 47
aus
Parkett Magazin 02/09
(Wirtschaft)