Lenzing
Modalfaser für Öko-Anforderungen
Lenzing/A - Zum Auftakt der Herbstmessen 2011 stellte Lenzing Textil seine Umwelt-Innovation Lenzing Modal Edelweiss vor. Die Faser wird nach Angaben des Unternehmens in einer neuen, umweltfreundlichen Produktionstechnologie hergestellt.
Die Lenzing Gruppe setzt seit jeher Technologie- und Umweltstandards für die gesamte Zellulose-Faserwelt. Um "Best Practice Modell" der Branche zu bleiben, ist dies mit enormen Investitionen in die Umwelt verbunden. Neueste Errungenschaft dieser Ambitionen ist die Edelweiss-Technologie. Umwelt-Argumente wie nachwachsender natürlicher Rohstoff, CO2-Neutralität und höchster Landertrag machten die neue Lenzing Modal Edelweiss zur Öko-Faser, so Lenzing.
Das Produkt unterscheidet sich fasertechnisch nicht von der herkömmlichen Lenzing Modal Faser. Die besonderen Eigenschaften wie Weichheit und Farbbrillanz bleiben erhalten. Selbst die Verarbeitung in der textilen Kette ist die gleiche. Andreas Dorner zur Einzigartigkeit von Edelweiss: "Das Faserwerk im österreichischen Lenzing ist das einzige weltweit, das voll integriert ist und alle Produktionsschritte vom Zellstoff bis zur Faser optimal unter Kontrolle hat. Durchgehend kann auf Umweltschonung Rücksicht genommen werden. Die Edelweiss-Technologie beruht auf Sauerstoff-basierender Chemie, die umweltfreundlicher ist als herkömmliche. Somit ist Lenzing Modal Edelweiss die einzige Modalfaser, welche die höchsten Umweltstandards erfüllt. Vorerst werden nur selektiv Mengen produziert für Kunden mit speziellen Öko-Anforderungen.
Lenzing Modal wird aus Buchenholz gewonnen. Die Buche ist ein einzigartiger Baum mit langer Geschichte. Buchenwälder kommen in Nord- sowie Mitteleuropa vor und gestalten die Landschaften dieser Regionen wesentlich mit. Der Baum gilt als Bodenverbesserer, denn er ist ein Tiefwurzler und liefert dadurch viele Vorteile für die Beschaffenheit des Bodens. Buchen vermehren sich von selbst durch die so genannte "Verjüngung". Eine Aufforstung oder sogar Plantageanlage ist nicht nötig. Wälder werden großteils als Grenzertragsflächen genützt und bringen einen hohen flächenbezogenen Zelluloseertrag, ohne Bewässerungs-, Dünge- und Pestizidaufwand. Mehr als die Hälfte des in Lenzing eingesetzten Holzes stammt aus Österreich, der Rest aus den umliegenden Ländern. Es wird ausschließlich Buchenholz aus Wäldern bezogen, die dem jeweiligen Forstgesetz entsprechend nachhaltig bewirtschaftet werden. Dies impliziert, dass die gesamte Lebensgemeinschaft des Waldes, seine Funktion als Schutzschild gegen Naturgefahren, als Ort der Erholung, Trinkwasserspeicher und Lebensraum für Tiere und Pflanzen aufrecht bleibt.
Die konsequente Realisierung des am Standort Lenzing gegebenen Integrationspotenzials in Kombination mit innovativen Verfahren der Umweltentlastung führen laut Lenzing zu Energieüberschüssen und Herstellung von Feinchemikalien aus Holz. Die Lenzing-Zellstofffabrik benötigt keine zusätzliche Energie, sondern ist selbst wichtigster Energielieferant für den gesamten Lenzing-Standort. Das Unternehmen ist somit Vorreiter auf dem Gebiet der Holz-Bioraffinerie. Die dafür nötigen Verfahren sind nicht kommerziell und wurden von Lenzing selbst entwickelt. Generell ist die thermische Verwertung von Holzbestandteilen CO2-neutral.
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Haustex 12/11
(Sortiment)