Carpet Cup 2009
Beste Teppichabteilung im Möbelhandel - XXXLutz, Brunn am Gebirge
Die Verleihung des Carpet Cup ist mittlerweile zum festen Bestandteil des Veranstaltungskalenders auf der Domotex geworden. Bereits zum dritten Mal zeichnet Carpet XL, die Fachzeitschrift für den gesamten Teppichhandel, die besten Teppichfachhändler aus. Der Preis für die beste Teppichabteilung im Möbelhandel geht 2009 an die XXXLutz-Filiale im österreichischen Brunn am Gebirge.
"Ich kann mich an kein Jahr mit einem Minus in dieser Abteilung erinnern" - eine Aussage, die jeder Verantwortliche gern über seine Teppichabteilung machen würde. Ewald Schlögl, Zentraleinkäufer bei Lutz, baute die Abteilung in Brunn am Gebirge 1999 auf und kann sich seitdem über permanent steigende Umsätze freuen. "In diesem Jahr sind wir wieder zweistellig gewachsen," setzt Schlögl einen obendrauf. Wie kann eine Abteilung so erfolgreich sein, wenn das Marktumfeld doch nach Aussagen Vieler nur den Weg nach unten kennt? Es sind zwei Schlüsselfaktoren, die maßgeblich am Erfolg beteiligt sind: Die Werbung und - noch wichtiger - die Menschen, die voll hinter dem Produkt Teppich stehen und jeden Kunden wirklich ernst nehmen.
Lutz wirbt massiv für seine Abteilungen, regelmäßig mit Teppichseiten in den allgemeinen Prospekten, darüber hinaus auch mehrmals im Jahr, mit reinen Teppichbroschüren. "In der Werbung sind wir sehr aktionistisch," fasst Schlögl zusammen. Die Kunden sollen durch stark reduzierte Preise in die Abteilung geholt werden. Trotz der Werbung mit Nachlässen sind die Prospekte stilvoll aufgemacht, die im Teppichhandel weit verbreitete "Alles muss raus"-Gestaltung sucht man vergeblich.
Ist der Kunden dann in der Abteilung, findet er Teppiche jeder Produkt- und Preisklasse. "Eine Abteilung kann nur funktionieren, wenn wirklich jeder Kunde seinen Teppich finden kann. Nur billig oder nur hochwertig funktioniert nicht," ist man bei Lutz überzeugt. Neukunden kommen fast ausschließlich, um ein günstiges Stück aus der Werbung zu kaufen. Jetzt schlägt die Stunde des teppichbegeisterten Verkaufsteams: Es werden die Unterschiede zu den hochwertigen Alternativen gezeigt, man beschäftigt sich intensiv mit den Wünschen der Kunden. Es kommt nicht selten vor, dass ein Kunde, der eigentlich einen günstig beworbenen Teppich kaufen wollte, glücklich mit einem vielfach wertvolleren Stück nach Hause geht.
Nur weil so hochwertige Ware verkauft wird, waren die Umsatzsteigerungen in Brunn möglich. Entscheidend dafür ist aber auch, dass die Ware in der Abteilung wirklich verfügbar ist: "Einen Teppich, den wir nicht zeigen können, können wir auch nicht verkaufen," erklärt Schlögl die Stapel, in denen sich auch feinste und hochpreisigste persische Teppiche finden lassen.
Bei den modernen Teppichen finden sich Markenshops von Esprit über Joop bis Swarowski und - ganz neu - Stepevi. Die Shops dominieren die Abteilung aber nicht. Die meiste Fläche wird von Stapeln und Präsentern mit Shaggies, Handtufts, Webteppichen und natürlich Nepalteppichen eingenommen.
Alle Verkäufe werden akribisch erfasst und statistisch permanent ausgewertet. So lässt sich schnell sehen, welche Farben und Muster die wirklichen Renner sind und wie die Werbung gewirkt hat.
Die beeindruckend große Abteilung liegt günstig im Erdgeschoss des Hauses. Ebenfalls günstig ist die Lage des Hauses selber. Es befindet sich gegenüber der Shopping City Süd, Europas größtem Einkaufszentrum, genau vor den Toren Wiens. Die Abteilung ist zwar etwas verwinkelt, aber liebevoll dekoriert. Hingucker wie ein raumhoher goldener Buddha mögen Stapelfläche kosten, begeistern aber die Kunden, die immer wieder gern durch die Abteilung stöbern. Man merkt an jeder Ecke, dass die Mitarbeiter ihre Abteilung und ihre Ware lieben und mit Begeisterung den Kunden ihre Liebe zum Teppich weiter geben.
aus
Carpet Magazin 01/09
(Wirtschaft)