NWFA National Wood Flooring Association

Konsolidierung der amerikanischen Parkettverbände NWFA und NOFMA


Im Dezember vergangenen Jahres haben die beiden großen Verbände der amerikanischen Parkettindustrie fusioniert und positionieren sich nunmehr gemeinsam unter dem Dach von NWFA. Der bereits vor genau 100 Jahren gegründete Produzentenverband NOFMA beschränkte sich hinsichtlich der Mitgliederstruktur ausschließlich auf nordamerikanische Hersteller. Die NWFA hingegen war zusätzlich auch offen für ausländische Hersteller und nordamerikanische Händler. In den vergangenen Jahren sind viele Parkettproduzenten aus Asien, Lateinamerika und Kanada der NWFA beigetreten. Erstaunlicherweise gibt es unter den Verbandsmitgliedern sogar Händler aus Großbritannien und Irland. Die NWFA hatte vor der Fusion über 4.000 Mitglieder, in der NOFMA waren hingegen nur knapp 20 Massivparketthersteller zusammengeschlossen.

Das ursprünglich von der NOFMA initiierte Lizensierungsverfahren wird nunmehr auch durch die NWFA propagiert. Gegen eine jährliche Gebühr von 5.000 USD verpflichtet sich der Lizenznehmer, festgesetzte qualitative Mindeststandards zu garantieren. Zusätzlich schickt der Verband zweimal im Jahr Inspekteure zur Überprüfung der Qualität in die Werke.

Außerdem hat die NWFA unter dem Namen RPP (Responsible Procurement Program) einen Verhaltenskodex zur Unterstützung nachhaltiger Fortwirtschaft herausgegeben. Durch die gebündelten Einkaufsvolumina der amerikanischen Parkettindustrie soll in den Holz produzierenden Ländern der Anteil umweltfreundlicher und sozial verantwortlicher Forstwirtschaft gesteigert werden. Die Bemühungen werden offensichtlich vom Forestry Stewardship Council (FSC) unterstützt.

Die Industrie kann sich in drei Phasen Schritt für Schritt hinsichtlich des Einkaufsverhaltens umstellen. In der ersten Phase dürfen zum Beispiel amerikanische Hölzer nur aus staatlich anerkannten Wäldern mit nachhaltiger Forstwirtschaft bezogen werden. Importhölzer müssen grundsätzlich einen Legalitätsnachweis haben. Nach spätestens drei Jahren sollen die Hersteller eine FSC Chain-of Custody Zertifizierung aufweisen und damit beginnen, die Importhölzer bevorzugt aus FSC zertifizierten Wälder zu kaufen. Nach Abschluss der dritten Phase sind die Hersteller verpflichtet, mehr als 50% der Produkte ausschließlich aus FSC zertifizierten Hölzern und den Rest zumindest aus kontrolliertem Anbau gemäß den FSC-Bedingungen anzubieten.
aus Parkett Magazin 03/09 (Wirtschaft)