Quick-Step/Unilin

Für jeden Markt eine eigene Kollektion

Wenn jedes Land seine Lieblingskaffeesorten hat, dann kann das bei Laminatböden nicht anders sein. Auf Basis dieser Erkenntnis teilt Quick-Step jetzt seine Kollektionen je nach Land oder Ländergruppen auf; bislang waren allen Kunden weltweit die gleichen Böden verkauft worden. Ob das jedoch hilft, in Deutschland den großen Sprung nach vorn zu machen? Auch wenn die Belgier mit vielfältigen Innovationen verblüfften und nahezu jeden modischen Trend bedienten, taten sie sich hierzulande schwer.

Auf der Domotex unterstrich der Spezialist für Laminatböden - und seit einigen Jahren auch für Parkett - einmal mehr sein Gespür für modische Tendenzen. Blickfänger waren unter anderem Reproduktionen von verwitterten Böden sowie von Sägeschnitten oder diversen Eiche-Interpretationen.

Verblüffend im Bereich Stein/Keramik: In einem einzigen Dielenformat sind vier verschieden große Fliesen platziert. Bei den neuen Ceramic-Böden orientierte sich Quick-Step an italienischem Kalkstein, der neben unterschiedlichen Abmessungen auch changierende Farben aufweist. Anhand dieser Auswahl wurde ein "Multi-Muster" von rustikaler Ausstrahlung geschaffen.

Es muss nicht immer Eiche sein: Auch Dekoren wie "verwitterte Kastanie" mangelt es nicht an Reiz, wie Quick-Step anhand eines neuen Bodens demonstriert. Die kleinen Risse, Wurmlöcher und Dellen lassen die Dielen besonders authentisch wirken, während verschiedene Glanzgrade zusätzliche Tiefe suggerieren.

Und auch das hat man bei Quick-Step erkannt: "Textil ist wieder stark im Kommen. Wir sehnen uns wieder nach der Textur, der Geschmeidigkeit und der Wärme von Stoffen." Das im belgischen Wielsbeke ansässige Unternehmen ist jedoch keinesfalls gewillt, dieses Terrain den einschlägigen Herstellern zu überlassen. Quick-Step bietet daher "Textilfliesen" an, die das komfortable Aussehen eines Teppichs vermitteln.

Auf der Domotex mischte sich Frans De Cock mal wieder unters Volk. Der langjährige Geschäftsführer hatte sich vor einigen Jahren aus dem operativen Geschäft zurückgezogen und diesen Part seinem Sohn Paul und Bernard Thiers übertragen. Nach wie vor scheint der Senior im Thema zu sein. "Soeben haben wir beschlossen, in Wielsbeke eine LVT-Produktion zu errichten", berichtete er. "Und in Russland wollen wir schnellstmöglich Parkett herstellen."
aus BTH Heimtex 02/12 (Sortiment)