M.O.W.

Termin für das Frühjahr bestätigt

Bad Salzuflen - "Abgerechnet wird immer zum Schluss. Und da steht unter dieser Messe ein gutes Ergebnis!" Nach fünftägiger Dauer schloss die Möbel Order Messe M.O.W. 2009 erfolgreich. Viele Aussteller verließen am Donnerstag, 7. Mai, nach einem schleppenden Beginn am Sonntag mit gut gefüllten Auftragstaschen die ostwestfälischen Messehallen. Aufgrund des 1. Mai in Deutschland und gehäufter Feiertage in Holland hatten einige Fachbesucher die Zeit für einen Kurzurlaub genutzt. Insgesamt sank die Gesamtbesucherzahl leicht aufgrund von fehlenden Einzelkunden. Die entscheidenden Einkäufer fanden sich jedoch in gewohnt hoher Qualität in den Messezentren ein. Die Terminverlegung der M.O.W. ins Frühjahr erwies sich als richtig.

Für alle Beteiligten eine erfreuliche Messebilanz, zumal die M.O.W. 2009 in jeder Hinsicht eine besondere Messeausgabe war. Sie feierte in diesem Jahr ihren 25. Geburtstag. Sie fand zu einem neuen Termin statt - mit nur knapp acht Monaten zeitlichem Abstand auf die vorausgegangene Veranstaltung. Und sie konstituierte sich mitten in einer - von vielen Branchen spürbaren - Weltwirtschaftskrise, von der die Möbelbranche bisher vergleichsweise unberührt blieb. Aktuell vermelden die Möbeleinkaufsverbände Rekordergebnisse. Auch die GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) verzeichnet eine überwiegend gute Auftragslage bei der Möbelindustrie, ein stabiles Konsumklima im Möbelhandel und eine fürs Wohnen positive Anschaffungsneigung der Konsumenten, die sogar höher als im Vorjahr liegt. Dennoch strahlte die Unsicherheit der allgemeinen wirtschaftlichen Situation auch auf die M.O.W.-Teilnehmer aus.

Gerade deshalb - oder nichts desto trotz - hatte die Möbelindustrie in diesem Jahr ein Feuerwerk von Innovationen und Highlights aufgefahren. So überzeugte zum Beispiel die Steinhoff-Gruppe allein mit 8.500 qm voller Neuheiten von ihrer geballten Angebotskraft, die Polipol/Zehdenick/Polinova-Gruppe aus Rahden lancierte mit Megapol selbst in dieser Zeit eine zusätzliche Polstermöbel-Linie fürs Junge Wohnen und der Matratzenhersteller Dunlopillo wagte sich mit Polsterbetten und Bettwaren gar auf ein für ihn komplett neues Terrain. Im Hinblick darauf, dass die M.O.W. 2009 für viele Möbelhersteller nach Köln und Mailand die zweite bzw. dritte Messe innerhalb von vier Monaten darstellte, eine fulminante Leistung.

Was die Einkaufsseite entsprechend respektierte. Alle wichtigen Entscheider aus den Einkaufsverbänden und Kommissionen waren da. Ebenso die großen Versender, Bau- und Heimwerkermärkte, Filialisten, Internetvermarkter sowie Großflächen aus Deutschland und dem benachbarten Ausland. Entschieden wurde über kurzfristig verfügbare Aktionsware, für das Herbst/Winter-Geschäft wurden grundlegende Sortimentsentscheidungen getroffen und für die verbandseigenen Musterungen umfangreiche Vorarbeit geleistet. Mit der Präsenz der Verbände und Großkunden manifestierte sich die Qualität des M.O.W.-Besuchs auf hohem Niveau.

Je nach Erwartungshaltung reichte das Messe-Resümee der Aussteller von Hurra-Rufen bis hin zu optimistisch-bodenständigen Aussagen wie: "Wegen der wirtschaftlichen Situation können wir hier keine 100 Prozent erzielen, wohl aber 80 Prozent, und die on top auf den bisher ohnehin erfreulichen Geschäftsverlauf. Das verschafft uns eine gute Basis für das zweite Halbjahr." Wie immer gab es unterschiedliche Firmenkonjunkturen. Quer durch alle Messeteilnehmer machte sich bezüglich der Zukunft gespaltener Optimismus breit. Vielfach schlugen zwei Herzen in der Brust: die Hoffnung, die positive Entwicklung der Branche gegen den Trend weiterhin aktiv forcieren zu können. Gleichzeitig aber auch eine vorsichtige Zurückhaltung, um gegebenenfalls für schlechtere Zeiten gewappnet zu sein.
Wobei die neue Terminierung der M.O.W. der überwiegenden Mehrheit zupass kam. O-Ton einer Ausstellerin: "Durch die vorgezogene Präsentation haben wir die Chance, rechtzeitig zum wichtigen Herbst-/Wintergeschäft reagieren und gegebenenfalls nachbessern zu können." Ein Umstand, der im September nicht möglich gewesen wäre, durchaus jedoch mit der frühen Disposition im Mai. So gilt der neue Messe-Termin der M.O.W. allgemein als gesetzt; die wichtigsten Entscheider der Branche halten das Frühjahr für richtig. Nur so sei gewährleistet, dass die Ware zu den verkaufsstarken "dunklen" Monaten in den Geschäften stehe. "Falls sich eine noch zeitigere Terminierung als notwendig herauskristallisieren sollte, werden wir uns als Messeveranstalter dem Optimum stellen," so Bernd Schäfermeier, Geschäftsführer der Messe Ostwestfalen. "Bis dahin arbeiten wir daran, die Veranstaltung in diesem neuen Rhythmus zu etablieren." Das konkrete Datum der nächsten M.O.W. hofft der Messe-Chef nach Gesprächen in den nächsten Wochen bekannt geben zu können.

Die erfolgreiche Ausrichtung wurde umgehend belohnt: Die ersten Neuaussteller lösten noch während der laufenden Messe ihre Option für 2010 ein, um ihre Standfläche auf der nächsten M.O.W. sicherzustellen. Die meisten Stammaussteller haben ihre Teilnahme ebenfalls positiv für sich beantwortet. Die M.O.W. 2009 zählte rund 500 Aussteller aus 27 Nationen. 62 Prozent der teilnehmenden Unternehmen stammen aus dem Inland, 38 Prozent aus dem Ausland. Im internationalen Vergleich am stärksten vertreten: Dänemark, Italien, Niederlande, Polen, Türkei. Erstmalig wurden auch Aussteller aus Ägypten und Indien begrüßt.
aus Haustex 06/09 (Wirtschaft)