60 Jahre Schwäbische Matratzenmanufaktur Groll

Jubilar ausschließlich mit Fachhandels-Ambitionen


Reutlingen - Der Groll GmbH & Co. KG - besser bekannt als Schwäbische Matratzenmanufaktur - steht das 60-jährige Firmenjubiläum ins Haus, zugleich das 20-jährige ihres geschützten Labels Grosana. Das Ereignis hat über die letzten Wochen seine Schatten voraus geworfen: Mit der Entwicklung eines neuen Schlafsystems exklusiv für den Einkaufsverband Bettenring hat sich das Unternehmen selbst ein nachhaltig wirkendes Jubiläumsgeschenk gemacht. Dass es sich bei dem Grosana-Produkt um das Bettsystem dormabell C/T/S (Clima-Technik-System) handelt, hat sich in der Branche längst herumgesprochen. Im Juli war Verkaufsstart; unter dem Slogan "Die neue Dynamik des Schlafens" werden hochelastische Aquacell-Komfortschaummatratzen in zwei Varianten - CTS 500 und CTS 900 - kombiniert mit der Unterfederung dormabell C/T/S angeboten. Der hohe Gebrauchswert dieses Rahmens wird von seiner auf innovativen Federelementen basierenden, fein aufgelösten und selbstregulierenden Oberfläche bestimmt.

Diese von Groll entwickelte Produktinnovation wirft wie etliche andere gerade in den letzten Jahren auf den Weg gebrachte Neuheiten an Matratzen, Rahmen und Zubehör ein bezeichnendes Licht auf das mittelständische Unternehmen. Mit seinen 23 Mitarbeitern wird es erfolgreich geführt und vor allem inspiriert von Dipl-Ing. Hans Ulrich Schwenk als geschäftsführendem Gesellschafter. Ihm steht als Prokurist und Verkaufsleiter Dipl-Phys. Volker Reiff zur Seite. Die Schwäbische Matratzenmanufaktur hält inzwischen über 70 Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen. 2007/2008 wurde Groll zum Mittelständler des Jahres in der Region Necker-Alb gekürt. Den Benchmarking-Wettbewerb gewann das Unternehmen in der Kategorie Produktion. Die Bewertungskriterien umfassten Innovation, Lieferschnelligkeit, Lieferzuverlässigkeit und Reklamationsquote. Den Spitzenplatz sehen die "Tüftler" der Firma Groll - wie sie sich selbst bezeichnen - als Bestätigung ihres engagierten Einsatzes zum Nutzen der Kunden an.

Die Firma Groll war 1949 als Textilverarbeitungsbetrieb gegründet und in den 70er Jahren zusätzlich zum Schaumstoff-Konfektionsbetrieb ausgebaut worden. Nach Anmeldung zum Patent wurde 1989 erstmalig ein Nackenstützkissen der Öffentlichkeit vorgestellt; mit der Konsequenz, die Marke Grosana zu kreieren. Die erste Grosana-Matratze war zur Heimtextil 1997 zu sehen; das Anmess-Center für die Unterfederungen stand 1998 bereit. Die Lattenrost-Eigenproduktion startete 2001 mit Markteinführung der Schlafsysteme Grosana-Futura und -Supra. Auf 2008 datiert ist das einstellbare Schlafsystem Grosana-Airflex, das sich ad hoc in Qualität und Funktion in die am Markt befindlichen einschlägigen Premium-Erzeugnisse einreihte. Schnell hat es im deutschen, österreichischen und schweizerischen Fachhandel Fuß gefasst. Mehrere Patent- und Gebrauchsmuster-Anmeldungen wie z.B. das rundum laufende, belüftende Matratzengriffband oder die innovative Airflex-Oberflächenbearbeitung "bieten einen spürbaren Vorteil und unterstützen den gesunden Schlaf." Unstrittig sei, dass die Firma Groll - etwa seit dem Jahr 2000 - mit das fortschrittlichste Kaltschaum-Matratzensortiment der Branche herstellt.

Als "einzigartig in Europa" wird die Oberflächenstruktur der Matratzenkollektion F1-Futura herausgestellt. Optimiert steht deren Wirkprinzip dem Fachhandel in der aktuellen Serie Grosana-Sinuflex zur Verfügung; "die Airflex-Multizonentechnik in fließender Hoch/Tief-Oberflächenprofilierung ermöglicht bisher nie dagewesenen Liegekomfort." Bemerkenswert - mit Inbetriebnahme der eigenen Unterfederungsfertigung wurde auch eine neue Generation von Rahmen entwickelt, deren Liegefläche individuell an körperliche Bedürfnisse angepasst werden kann. Wenn von Innovation die Rede ist: Anfang dieses Jahres präsentierte Groll sein Grosana mobil-Programm; dessen Kissen, Matratzen, Federelemente und Funktionsdecken bieten die Möglichkeit, häuslichen Wohnkomfort im Wohnmobil, Wohnwagen oder Boot mit in den Urlaub zu nehmen.

Stichwort Schaumstoff-Konfektionsbetrieb: Anfang der 80er Jahre war die Produktion Schritt für Schritt auf die Verarbeitung von Schaumstoff umgestellt worden. In dem Zusammenhang erzielte Groll erste große Aufmerksamkeit in der Bettwarenbranche mit der Kindermatratzen-Serie Matze, deren kindgemäße orthopädischen Maßstäbe und Komfortansprüche noch heute Gültigkeit haben. Alle Schäume sind so genannte Aquacell-Komfortschäume; ausschließlich mit Wasser getrieben. Seit 1997 sind alle Bestandteile der Grosana-Matratzen nach Öko-Tex Standard 100 zertifiziert, was ihnen ursprünglich Alleinstellung verschaffte. Bezüglich Ausgangsmaterialien hat Groll im Jahr 2005 einen weiteren bedeutenden Schritt getan.

Mit erheblichem Aufwand wurden neuartige Schaumstoff-Matratzen aus reinem Nawapur konstruiert; dieses hochwertige Kernmaterial wird aus dem wertvollen Verenda-Öl gewonnen und leistet einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zum Umweltschutz. Mit der Neuentwicklung von dauerelastischen Schaumstofffedern begründete Grosana seine neuesten Matratzengenerationen. Es gelang, die hervorragenden Eigenschaften einer Taschenfederkernmatratze mit einem reinen Schaumstoffkern zu reproduzieren. Zusätzlich sind durch freie Positionierung der Zonen in Form unterschiedlicher Schaum-Federstärken perfekt abgestimmte Liegeeigenschaften gegeben. Diese Matratze Spring der Serie Airflex erhielt beim Test durch die LGA Nürnberg 100 von 100 möglichen Punkten.

In der Tat beeindruckend zu sehen und zu erleben, wie am Produktionsstandort Reutlingen mit hochmodernen Konturschneidezentren und einem auf höchste Effizienz ausgelegten Maschinenpark Schaumstoff-Großblöcke bis zum Fertigprodukt verarbeitet werden. Mit gewissem Stolz befindet dazu Hans Ulrich Schwenk: "Wir glauben zu denjenigen in der Matratzenindustrie zu gehören, die über die größte Wertschöpfungskette verfügen, von der Schaumaufbereitung bis hin zur Eigenentwicklung all unserer Erzeugnisse. Wir meinen, in mancherlei Hinsicht anders zu verfahren als Mitbewerber ...; die Krise sehen wir nicht nur als Belastung, sondern auch als eine Chance. Um der Krise zu begegnen, werden wir auch über das Jubiläumsjahr hinaus mit vielerlei Innovationen an den Markt gehen. Dem entsprechend wird von uns bald wieder zu hören sein."
aus Haustex 08/09 (Wirtschaft)