Plauener Spinnhütte

Antrag auf Insolvenz


Plauen - Bei der Plauener Spinnhütte GmbH läuft die Produktion fast normal; "alles geht seinen Gang, mitunter etwas holprig eben unter den gegebenen beschwerlichen Bedingungen. Ich bin überzeugt, dass wir diese Krise überstehen", beschreibt Geschäftsführer Christoph Löning die Situation. Sein Unternehmen hatte im September Insolvenz anmelden müssen. Bereits das 4. Quartal vergangenen Jahres sei schwierig gewesen. Zudem habe es Probleme mit Vorlieferanten gegeben und eine Liquiditätslücke nicht überbrückt werden können.

Wie von Haustex online schon vor Wochen unter www.raumausstattung.de/business berichtet, rechnet der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Zwickauer Rechtsanwalt Andreas Klein noch in diesem Monat nach Beendigung der Gutachtensphase mit einer Prognose für den Fortbestand des mittelständischen Unternehmens. Sie wird auch nach Ansicht des Branchenverbandes vti (Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V.) positiv ausfallen. Die Plauener Spinnhütte habe gute Produkte und deshalb eine Zukunft.

Inzwischen wurde bei der Plauener Spinnhütte die Zahl der Mitarbeiter von 60 auf 40 reduziert. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen als Hersteller anspruchsvoller textiler Spezialitäten aus Seide, Polyester und Polyamid rund 4 Mill. Euro umgesetzt und etwa 70 Prozent der Erzeugnisse - neben Haus- und Heimtextilien wie Seidenbettwäsche, Steppbetten und Plaids auch funktionale Gewebe für Bereiche wie Allergie, Encasing oder Reinraum - ins Ausland verkauft.

Durch den hohen Exportanteil hat die Plauener Spinnhütte GmbH die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise unmittelbar zu spüren bekommen. Dem Vernehmen nach haben alle wesentlichen Abnehmer im In- und Ausland ihre Absicht erklärt, dem Unternehmen als Kunden die Treue zu halten. Voraussichtlich - Stand Mitte Oktober - wird die Plauener Spinnhütte GmbH jedoch nicht auf der Frankfurter Messe Heimtextil 2010 vertreten sein.
aus Haustex 11/09 (Wirtschaft)